Dark Rose Band 3 ~ Für immer ~

Teil 17 -Flo-

Mit dem Flugkapitän trifft auch Medin ein, der übermüdet aussieht. Nachdem alle vorgeschriebenen Sachen erledigt sind, setzt sich der Familien-Jet endlich in Richtung Deutschland in Bewegung, Edi ist nach dem Start sofort eingeschlafen und Medin arbeitet angestrengt mit dem MacBook auf dem Schoss.

"Zuhause würdest du jetzt schlafen, klappt das Teil zu und ruh dich aus", flüstere ich, um Edi nicht zu wecken.

"Die Lieferungen aus Kolumbien haben gestern Abend den Hafen verlassen und ich muss sie noch mit Rom koordinieren. Außerdem hat mir Alim eine Mail geschickt, dass der Avdijaj-Clan aus Berlin Hals über Kopf abgezogen ist, er meldet sich in den nächsten Tagen bei dir. Was Hamza angeht, es kümmern sich morgen zwei um das Problem. Die Innenarchitektin holt den Schlüssel vom Haus bei Edita ab, um das Kinderzimmer einzurichten. Wegen der Kameraüberwachung hat sich erst Übermorgen ein Fachmann angekündigt."

Verdammt kann nicht einmal etwas ohne Zwischenfälle funktionieren, ich haue mit der Faust auf die Sessellehne, genau in diesem Moment, als die Stewardess uns den Kaffee serviert. Sie erschreckt sich und aus einer Tasse schwappt die heiße Flüssigkeit auf meine Hose. Heiß!

"Oh mein Gott, wie peinlich, sorry", sie stellt das Tablett ab und versucht verzweifelt mit ein paar Stoffservietten die Hose zu trocken. Ich halte ihr Handgelenk fest und sehe sie streng an.

"Schon gut, ist ja nichts weiter passiert", ihre Wangen verfärben sich Rosé und ich lächle sie aufmunternd an. Mit gesenktem Kopf verschwindet sie, sie gehört zu denen, die erst vor ein paar Wochen angefangen hat. Ich wende mich erneut an meine rechte Hand.

"Wenn ich bei Linda bin, versuch, Marin zu erreichen. Er soll auf direktem Weg nach Hause kommen, ich will dass, das Bordell, die Bars, die Shisha-Lounge und der Barbershop vierundzwanzig Stunden unter Beobachtung stehen, mit allen verfügbaren Kräften, die wir haben." Medin nickt mir zustimmend zu, ich trinke einen Schluck vom Kaffee, der nur noch halb voll ist. Gedankenverloren schaue ich aus dem Fenster, je näher Frankfurt kommt, desto mehr breitet sich eine ungeheuerliche Vorfreude auf meine Frau und unser Baby aus. Der Kapitän ruft aus dem Cockpit, das wir in anderthalb Stunden landen, genug Zeit, die Augen ebenfalls zu schließen. Ich strenge mich an, aber es gelingt mir nicht, das Karussell im Kopf anzuhalten, ich bin einfach zu aufgedreht.

Pünktlich um kurz nach neun setzt die Maschine auf der Landebahn auf und ich kümmere mich sofort um einen Mietwagen. Ich fahre Medin und Edi in den Appartementkomplex, in dem jeder eine Wohnung für sich hat. Edi teilt mir seinen Unmut mit, dass er es nicht gut findet, wenn ich allein unterwegs bin, aber nachdem ich ihm gesagt habe, dass Nijaz schon im Dienst ist, gibt er sich geschlagen und freut sich auf ein vernünftiges Bett. Ich halte vor dem gusseisernen Tor, klingle und warte, doch nichts geschieht. Wütend steige ich aus, gebe den Code an der Seite ein und blicke in das überraschte Gesicht von Nijaz, der gerade gutgelaunt mit seinem Kollegen die Einfahrt runter schlendert.

"Flo? Warum hast du nicht geklingelt?"

"Hab ich du Vollpfosten, hast du was an den Ohren?!", donnere ich los. Er sieht mich mit großen Augen an und hebt entschuldigend die Hände.

"Sorry, aber bei unserem Rundgang haben wir wohl die Klingel nicht richtig gehört", ich drücke den Knopf für das Tor von innen und steige in den Mietwagen, lasse das Fenster runter und winke ihn nochmal zu mir.

"Der Wagen muss zurück zum Flughafen, ich bin in einer halben Stunde fertig. Du begleitest mich."
Ich parke vor der steilen Steintreppe, die Rosenbüsche blühen in allen Farben und verbreiten einen wundervollen Duft um Vorgarten. Maria reißt die Tür auf und sieht mich überrascht an.

"Senor Flo, schön das du da bist, komm rein. Ich habe gerade frischen Kaffee gekocht", sie zieht mich in die Küche, stellt mir eine große Tasse hin, dazu ein Baguette mit Tomaten und Käse belegt.