Teil 36

426 34 6
                                    

"Gott sei Dank, das waren die Letzten", stöhnt Flo und schließt das Zugangstor zur Gangway ab. In hüpfenden Schritten kommt er zurück an Bord und umarmt mich fest. "Du bist ganz kalt, soll ich dir mein T-Shirt geben?", er fasst nach dem Saum, doch ich halte ihn auf.

"Du kannst mich wärmen". Flo greift nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her, auf die Rundsitzgruppe, schnappt sich eine große, kuschelige Decke aus der Ecke und breitet sie über den Schultern aus. Ich lasse den Kopf müde an seine Brust sinken.

"Was für ein Tag, trinken wir noch einen Absacker?", fragt er leicht heiser, er hat eigentlich genug getrunken, doch ich nicke ihm lächelnd zu. Er steht auf und hat ein paar Minuten später zwei Gläser mit Bourbon auf Eis in der Hand, ich nehme es ihm ab und er schlüpft zurück unter die Decke.

"Auf uns und das, dass Thema Rovena endlich ein Ende gefunden hat", wir stoßen die Kristallgläser aneinander und ich schlucke schwer.

"Ich hatte Angst, das du eventuell nicht unbeschadet aus der Sache raus kommst", flüstere ich und Flo sieht mich ernst an. Stellt unsere Gläser auf den Tisch, schließt beide Hände in seine und verteilt federleichte Küsse auf jedem Fingerknöchel.

"Der Vorteil meines Jobs ist, dass ich immer ausreichend Leute um mich herum habe, auf die ich mich verlassen kann und die auf mich aufpassen. Natürlich geht auch mal etwas schief, aber das ist eher die Seltenheit, so und jetzt ist genug Trübsal geblasen", er kichert und hat somit eindeutig zu viel getrunken. "Was ist so lustig?"

"Blasen, dagegen hätte ich gerade nichts einzuwenden", sagt er mit tiefer Stimme und schiebt mich auf seinen Schoss. Ich fahre durch seine Haare und vereinzelt Fallen Strähnen in die Stirn, auch ich bin deutlich angetrunken und werfe einen Blick über die Schulter. Entdecke aber niemanden von der Crew, es ist merklich abgekühlt und ich ziehe die Decke enger um uns.

"Die Crew hat Feierabend, wir brechen morgen nach dem Frühstück auf, alle schlafen und sollte doch ein ungebetener Gast auftauchen", Flo greift in seine Hosentasche und legt eine Waffe auf die Ledercouch, "bin ich nicht so betrunken um denjenigen eine Kugel in den Kopf zu jagen. Und jetzt, küss mich endlich", raunt er und ich verschließe seine Lippen, gleite mit der Zunge leidenschaftlich über seine. Eine Hand wandert über mein Top und er streift es geschickt im Rücken hoch. Achtlos landet es neben ihm und ich lasse das Becken über seiner wachsenden Erektion kreisen, Flo stöhnt tief in meinen Mund, er unterbricht unseren Kuss, schiebt mich runter und zieht die Jogginghose aus, lachend sehe ich ihm zu.

"Du hast den ganzen Abend keine Unterwäsche getragen?"

"Nein, mir war bei der Rückkehr klar, dass ich darauf verzichten kann", antwortet er heiser und deutet mit dem Zeigefinger auf mich.

"Was?"

"Ausziehen Frau Milicaj", sein Blick haftet auf den Shorts, er wirft sein T-Shirt zur Hose und lehnt sich nackt, mit überkreuzten Knöcheln an die Reling.

"Flo, hier kann jeder hochgucken", sage ich leicht beschämt, er drückt ein paar Knöpfe neben der Sitzgruppe und plötzlich ist es stockfinster.

"Besser?" Ich stehe auf und lasse die Jeansshorts runterrauschen, die einzige Lichtquelle ist der dicke Vollmond am rabenschwarzen Himmel. Er verschränkt die Arme vor der Brust und seine pralle Erektion ragt vor ihm auf.

"Die Unterwäsche auch", knurrt er, ich folge seinen Anweisungen und schreite lasziv auf ihn zu, ein paar Zentimeter trennen uns nur noch, als er nach meiner Hand fast und mich mit einem festen Ruck an sich drückt.

"Dafür habe ich einen schöneren Moment geplant, aber einen perfekteren werden wir in naher Zukunft nicht bekommen."

"Du sprichst in Rätseln", ich sehe ihm tief in die Augen, lasse die Hände an seinem Rücken hoch und gleiten und küsse sanft seinen Hals.

"Ich habe davon geträumt, dich hier zu vögeln, und genau das werde ich jetzt tun", er verschließt unsere Lippen und ich öffne stöhnend den Mund, seine Zunge fährt träge über meine. Sein stahlharter Penis pocht am Unterbauch und der Kuss fordert schnell mehr ein. Flo schiebt eine Hand zwischen uns und seine Finger wandern zu meiner mehr als feuchten Mitte. Zwei verschwinden in mir und mit dem Daumen kreist er über das harte empfindliche Nervenbündel, ich vergesse alles um mich herum und lasse laut stöhnend den Kopf in den Nacken sinken. Er küsst meinen Hals, weiter am Dekolleté, die Brust und treibt mich so auf die Erlösung zu.

"Noch nicht", stöhnt er mir zu, zieht sich zurück und steckt die Finger in den Mund, ich beobachte ihn fasziniert, er stößt sich von der Reling ab und setzt sich auf die Ecke der Sitzgruppe, greift nach meiner Hüfte und hebt mich auf seinen Schoss. Ich lasse die Knie auf das weiche Leder sinken, umfasse seinen Schaft und verteile fest mit dem Daumen die Lusttropfen auf seiner Eichel. Flo sinkt stöhnend an die Lehne, ich hebe das Becken ein Stück an, drücke ihn in die feuchte Mitte und er gleitet wie von selbst in mich hinein. Gleichzeitig schauen wir nach unten, wo wir bis zum Anschlag vereint sind.

"Du bist diese eine Frau für mich und wirst es bis zu meinem Tod bleiben", raunt er und ich bewege mich sachte vor uns zurück.

"Ich liebe dich", keuche ich und erhöhe das Tempo, die Kälte merkt niemand mehr, keine Ahnung, ob es am Alkohol oder unserer heißen Verbindung liegt. Ich halte mich an seiner Schulter fest und lege die andere in seinen Nacken, um ihn zu küssen. Flo öffnet beim leichten Biss in die Unterlippe stöhnend den Mund, spielt mit meiner Zunge und wir verlieren uns ineinander.

"Ich kann nicht mehr", er krallt seine Finger in die weichen Hüften und schiebt mich schneller hoch und runter. Sein Atem ist nur noch ein abgehaktes Keuchen, Schweiß rinnt an seinen Bauchmuskeln herab und verschwindet, wo wir vereint sind. "Komm mit mir", und mit diesem Satz steuern wir gleichzeitig die Erlösung an. Meine Stirn sinkt an seine und wir werden vom Rausch verschlungen, laut stöhnend werfen wir den Kopf nach hinten und zerspringen. Erschöpft sinke ich an seine Brust und Flo deckt uns wieder zu. Langsam kreise ich mit dem Becken und so finden wir gemeinsam zurück ins hier und jetzt.

"Oh mein Gott, was war das gerade?", fragt er weiterhin außer Atem und rauer Stimme.

"Keine Ahnung, ich weiß nur eins, ich werde dich immer lieben", ich küsse seine bebenden Lippen und merke etwas Feuchtes. Ziehe den Kopf leicht weg und sehe Tränen an seinen Wangen. "Hey, was ist los?"

"Du hast geglaubt, ich habe dich betrogen, das hat mich tief getroffen. Ich dachte, du kennst mich, dass ich dir das nie antun würde", sagt er mit tränenerstickter Stimme.

"Ich weiß, genau das hat mir auch deine Mutter und so ähnlich Pablo gesagt. Ich vertraue dir, aber diese Bilder waren entsetzlich, zumal sie an Saras Geburtstag entstanden sind", sage ich leise. Flo fährt träge über meinen nassgeschwitzten Rücken, ich schließe die Augen an seiner Brust, höre seinem rasenden Herzschlag zu und lasse ihn langsam aus mir herausgleiten.

"Bis das der Tod uns scheidet, eine andere Variante gibt es für uns nicht", flüstert er rau und rutscht weiter in die Sitzecke, legt mich in seinen ausgestreckten Arm und deckt uns mit der flauschigen Decke bis zum Hals zu. Ich taste nach zwei Kissen, die in unmittelbarer Nähre liegen und schiebe sie unter unsere Köpfe. Schweigend schaue ich in die Sterne, als ich den Kopf leicht nach links drehe, sehe ich das Flo tief und fest schläft. Kurz überlege ich, ihn zu wecken, aber er sieht so friedlich aus und eiskalt ist es auch nicht. Er strahlt eine unwahrscheinliche Hitze aus, dass ich mich dicht an ihn heran kuschele und ebenfalls im Handumdrehen einschlafe.

Dark Rose Band 3 ~ Für immer ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt