#12 Technopartys und Déjà-vus

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"Hier raus", sagte sie ohne sich umzudrehen und war schon zur Tür raus, bevor die mit einem Knall zufiel.

Erst jetzt bemerkten Paul und Co. das Luz sich nicht mehr länger im Raum befand.

"Wo ist sie hin?", fragte mich Paul verdutzt. Doch ich konnte bloß mit den Schultern zucken. Ich wusste es auch nicht. Sie hatte vorhin ziemlich verletzt ausgesehen als sie die Tweets gelesen hatte. Ich würde diesen Blick nie vergessen. Dieser verletzte Ausdruck in ihren Augen, würde wohl jedem das Herz brechen.

Sollte ich ihr nachgehen? Nein, soweit waren wir noch nicht in unserer Beziehung und doch. Ich konnte niemanden alleine lassen, wenn ich doch helfen konnte.

Kaum hatte ich den Gedanken gefasst, stand ich auch schon auf.

"Ich geh und suche mal Luz", sagte ich und die Anderen nickten bloß. Außer Louis, der schaute etwas kritisch, aber das war mir egal. Ich ging zur Tür und hinaus aus dem Bus. Wo könnte Luz sein? Da mir außer dem Bus nichts einfiel, ging ich zum Bus von Lou, Lux & Luz.

Ich klopfte und Lou öffnete mir.

"Hey ist Luz da?", fragte ich sie.

"Nein, sie war hier, ist aber gleich wieder gegangen, bitte geh sie suchen ja? Sie sah vorhin ziemlich verletzt und wütend aus und könnte jemanden gebrauchen, mit dem sie reden kann", meinte Lou und sah mich bittend an.

"Okay, ich suche sie", sagte ich, hob die Hand zum Abschied und ging.

"Sie ist Richtung Stadion gelaufen", rief Lou mir hinterher. Ich winkte kurz, zum Zeichen das ich verstanden hatte und ging dann Richtung Stadion.

Links oder rechts herum?

Ich wandte mich nach rechts und lief um das Stadion. Das Ding war echt groß. Aufmerksam hielt ich Ausschau nach Luz, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Etwa nach 3/4 blieb ich stehen und schaute mich um. Es konnte doch nicht sein, das sie einfach verschwunden war. Bestimmt war sie in den Bus zurückgekehrt, oder ins Stadion hinein gegangen.

Dumm wie dumm von mir. Natürlich war sie im Stadion drin. Wer blieb den auch freiwillig, im Dunkeln und alleine, draußen vor einem Stadion? Genau, nur ich.

Kopfschüttelnd, setzte ich mich wieder in Bewegung und joggte nun weiter. Auf halbem Wege, hörte ich plötzlich Musik. Ich drosselte mein Tempo und lauschte angestrengt.

Tatsächlich. Da sang jemand und spielte dazu Gitarre. Leise schlich ich weiter. Näher zu der Stimme.

Und was für eine Stimme. Ich bekam Gänsehaut. Da war so viel Gefühl dahinter.

Ich war nun ganz nah und musste bloß noch um die nächste Ecke biegen. Langsam, spähte ich hinter der Ecke hervor. Und tatsächlich, saß dort eine weibliche Person, mit einer Gitarre und sang aus tiefstem Herzen. Ich hörte aufmerksam zu, verlor mich in der Melodie und bewunderte diese klare Stimme.

"'Cause I know I don't belong

Here in heaven" - Mit diesen Worten verklang der Song. Ich musste wiedersprechen. Jemand der so engelsgleich singen konnte, gehörte definitiv in den Himmel. Da war ich mir sicher.

Ich hatte nicht bemerkt, dass ich an der Wand hinuntergerutscht war. Ich saß nun auf dem Boden. Schnell rappelte ich mich auf und spähte um die Ecke, doch da war niemand mehr.

...und drückte auf den Homebutton. Doch nichts geschah.

Ich drückte noch zwei Mal, doch der Bildschirm blieb schwarz. Hä? Was war denn jetzt kaputt? Mit leichter Panik, drückte ich auf den On/Off Knopf und der angebissene Apfel leuchtete auf. Puh, zum Glück.

A Child, 5 Idiots & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt