#34 Als ich ganz offiziell ins Licht der Öffentlichkeit geschubst wurde

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Lieb von dir. Wir reden wenn du nach Hause kommst, ich kann das nicht mit so viel Abstand zwischen uns klären.

Wie sollte ich das den jetzt verstehen? Diese Nachricht war verwirrend und nicht eindeutig. Auf der einen Seite schrie dieser Satz für mich nach: Ich mache Schluss mit dir. Auf der anderen Seite, war da dieses Herz am Schluss. Dieses kleine Herz, das mich hoffen ließ, dass doch noch alles gut werden würde zwischen uns. Hoffnung war gerade alles das mir blieb. Wir reden wenn du nach Hause kommst – Dieser Komiker. Wir würden erst in zehn Tagen durch Asien durch sein und dann eine kleine Pause einlegen. So lange hielt ich das echt nicht aus. Musste ich aber wohl. Ich schrieb ihm ein: Dann sprechen wir uns in zehn Tagen♡ :) - und steckte mein Handy dann in meine hintere Hosentasche. Meine Gefühle spielten gerade Bäumchen-wechsel-dich und ich fand das nicht wirklich zum Lachen.

"Hey was guckt unsere Luzie-pupsie den so als würde sie die Welt nicht mehr verstehen?", fragte plötzlich eine Stimme und ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Louis kam grinsend auf mich zu und der Rest des Haufens folgte ihm mit ziemlichem Abstand. Ich hob kurz die Hand zur Begrüßung und wandte mich dann an Louis der nun vor mir stand.
"Weils so ist, Loulibouli", sagte ich dann wahrheitsgemäß. Louis öffnete den Mund um zu fragen, doch ich winkte ab. "Was wolltet ihr mir so dringendes zeigen?"
Er runzelte noch einmal die Stirn, ließ es dann aber gut sein und setzte sein breites Grinsen wieder auf. Er ging los Richtung Fahrstühle und forderte mich auf ihm zu folgen.
"Also wir kommen gerade von einem Interview", berichtete er mir. Ich zog meine Augenbraue hoch und sah ihn fragend an. Das war nun wirklich keine bahnbrechende Neuigkeit und ich war gerade nicht in bester Stimmung für sowas. Louis hatte meinen Blick anscheinend richtig gedeutet.
"Ja warte es kommt gleich." Er machte eine kleine Pause. "Wir haben nämlich..."- wieder machte er eine dieser Kunstpausen und ich warf ihm einen drohenden Blick zu, der ihn nicht zu stören schien. Vor den Fahrstühlen blieben wir stehen und er holte tief Luft. Wenn er nicht anfing zu reden würde ich ihm einen tritt verpassen.
"Über Dich geredet", beendete er seinen Satz. Was? Fassungslos sah ich ihn an. Hatte ich das gerade richtig verstanden?
"Was?", sprach ich meine Gedanken laut aus. "Ihr habt über mich geredet?"
Louis war anscheinend zufrieden mit meiner Reaktion und nickte. "Yep."
"Bei einem Interview?" Wieder zustimmendes Nicken. Die anderen waren zu uns getreten und hatten den letzten Teil unsrer Unterhaltung mitbekommen. Ich sah fragend in die Runde.
"Warum?", fragte ich immer noch verwirrt.
"Weil Louis dir diesen schönen Haarschmuck zu verdanken hat", antwortete mir Harry grinsend und deutete auf Louis Kopf. Erst jetzt sah ich, das die pinke Feen-Haarspange sich wunderbar glitzernd von Louis braunem Schopf abhob. Wie hatte ich sie bis jetzt übersehen können?
"Ich finde sie steht dir immer noch ausgezeichnet, Loulibouli", kommentierte ich. Ich begann zu grinsen und hinter uns erklang der Ton für den ankommenden Fahrstuhl. Louis Miene war nun leicht säuerlich und er drehte mich um, damit ich in den Fahrstuhl stieg. Ich ließ ihn lachend gewähren und sah zu wie sich die Türen öffneten. Zu meiner Überraschung, befand sich bereits jemand darin, der gerade im Begriff war auszusteigen. Moment, nein. Das konnte nicht sein. Die alte Dame von gestern Abend sah mich mit einem undeutbaren Blick an. Als sie Louis Hand auf meiner Schulter sah, schüttelte sie den Kopf.
"Ach Kind. Jetzt müssen sie wirklich lernen sich selbst zu verteidigen", seufzte sie, schenkte mir ein mitleidiges Lächeln und ging mit ihrem Rollkoffer an mir vorbei. Verwundert sahen wir ihr alle nach. Was in drei Teufels Namen war das denn jetzt gewesen? Nur am Rande kriegte ich mit das Louis mich in den Fahrstuhl schob. Als wir uns alle in der Kabine befanden und die Türen sich schlossen, herrschte kurz Stille. Ich sammelte meine überrumpelten Nerven zusammen.
"Wer war die Tante denn?", fragte Harry mit hochgezogenen Augenbrauen. Ein breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.
"Das, lieber Harry. War Zayns Großmutter." Dann begann ich zu kichern und auch die anderen lachten.
"Das war also die verrückte Lady von gestern?", fragte Niall lachend. Ich nickte nur, denn ich hatte von dem blöden Gekicher einen Schluckauf bekommen.
"Wie...äh – Nett sie doch war", lachte nun Louis.
"Oh ja durchaus. Eine nette alte Lady hast du da als Großmutter Zayn", meinte nun auch Liam und ich konnte nicht anders als über ihre Bemerkungen zu lachen.
"Ich danke dir Liam. Bei Gelegenheit werde ich sie euch einmal besser vorstellen", stieg Zayn nun auf die ironische Unterhaltung mit ein. Unterdessen hatten wir unser Stockwerk erreicht und stiegen noch immer lachend und scherzend aus. Wir endeten wieder in Zayns Zimmer und kaum das ich mich versah saß ich auf der Couch eingeklemmt zwischen Harry und Louis.
"Und was soll ich jetzt hier?", fragte ich, da ich es noch immer nicht so ganz begriffen hatte.
"Du sollst dir das Interview ansehen. Was denn sonst." Louis verdrehte die Augen und Zayn schaltete den Fernseher ein. Er zappte durch die Kanäle bis er anscheinend den Richtigen gefunden hatte. Es lief irgendeine japanische Werbung, von der ich kein Wort verstand.
"Louis bist du sicher dass das Interview jetzt ausgestrahlt wird?", fragte Liam und Louis nickte überzeugt.
"Ja doch. Ich hab's extra gegoogelt." In diesem Moment war die Werbung vorbei und eine Japanerin erschien auf dem Bildschirm. Zu meinem Glück gab es Untertitel, sonst hätte ich mir das Interview auch gleich sparen können.

"Herzlich willkommen zurück. Wir alle wissen das unsere Lieblingsband One Direction sich gerade in Japan befindet." – Sie erzählte von der bisherigen Tour der Jungs und was da so abgelaufen war. Nichts Interessantes. Nach einer gefühlten Ewigkeit, als Louis sich schon drei Mal beschwert hatte und ich kurz davor war einfach wieder zu gehen, kündigte sie die Jungs an.

"Und hier sind sie – One Direction!"
"Na endlich", stöhnte Niall und ich konnte ihm da nur zustimmen.
Musik erklang und die Jungs traten grinsend ins Studio. Nachdem die Begrüßungen zu Ende waren, die Jungs sich hingesetzt und die Fans sich beruhigt hatten, sprach die Moderatorin erneut. Sie fragte die Jungs, diesmal in Englisch, nach ihren Lieblingssongs auf dem neuen Album, wie sie sich fühlten wieder auf Tour zu sein und was ihnen bisher am besten gefallen habe. Es war nicht besonders spannend, bis die Moderatorin die eine Frage stellte.

Moderatorin: "So Jungs. Jetzt brauche ich eine Antwort, auf die viele Fans brennen." Sie zeigte auf den Bildschirm neben sich, auf dem nun ein Video abgespielt wurde. Die Kamera zoomte und nun erkannte auch ich, dass es sich um eine Aufnahme vom Konzert gestern handelte. Man sah wie ich mich auf Louis Rücken hechtete und ihm die Klammer ins Haar steckte. Nach meinem Kommentar dazu sah man wie ich ziemlich rot wurde und wie von der Tarantel gestochen von der Bühne verschwand. Ich wusste dass ich genauso rot im Gesicht war wie auf dem Video. Ich fragte mich immer noch was ich mir um Himmels willen dabei gedacht hatte. Der Clip war vorbei und die Kamera widmete sich wieder den Jungs. Die lachten nun alle auf dem Bildschirm, so wie auch um mich herum. Ein wenig grusselig sie in doppelter Ausführung zu haben.
"Ach Luz", seufzte Harry neben mir. "Ich könnte mir dieses Video stundenlang ansehen."
"Ich auch", stimmte Zayn zu und Niall nickte ebenfalls. Ich grinste in die Runde und sah zurück zum Bildschirm.

Moderatorin: "Könnt ihr mir verraten wer sie ist und warum genau sie das gemacht hat?"
Niall: "Wie Harry gestern schon erwähnt hat, ist das Luz."
Louis: "Ich habe eine Wette gegen sie verloren und muss jetzt eine Woche lang mit dieser hübschen Haarspange herumlaufen." Er drehte den Kopf so dass man die Pinke Fee deutlich sehen konnte.
Moderatorin: "Ach, dann habt ihr gewettet das sie niemals auf die Bühne stürmen würde um die Klammer in deine Haare zu bekommen?"
Louis: "Gute Idee, aber nein. Es ging bloß um ein Wettrennen, bei dem sie aber gemogelt hat."

"Ich habe nicht gemogelt!", rief ich aus und sah zu Louis.
"Dooch und das weißt du auch. Aber keine Sorge ich werde die blöde Haarspange mit Würde tragen und mir einen Plan ausdenken mich zu rächen", sagte Louis leichthin und wuschelte mir durch die Haare.
"Pfoten weg, die sind frisch gewaschen." Ich schubste seine Hand weg und rückte näher zu Harry.
"Du brauchst keine Ausrede zu erfinden wenn du unbedingt auf meinen Schoss sitzen willst", grinste dieser mich an und ich rückte wieder ein Stück von ihm ab.
"Klappe, Styles", wies Liam an und ich konnte mich wieder dem Fernseher widmen. Natürlich hatte ich jetzt einen Teil des Interviews nicht mitbekommen.

Moderatorin: "...mir noch erklären wer den Luz genau ist." Ah. Jetzt wurde es interessant.
Louis: "Luz ist die Tour-Nanny"
Moderatorin: "Eure?" – Gelächter.
Harry [lachend] : "Nein, nein. Die von Lux."
Moderatorin: "Ach. Und was ist an den Gerüchten dran, das es zwischen Liam und ihr recht gefunkt hat?"
Alle: "Nichts!"
Liam: "Da ist rein gar nichts dran. Wir sind alle nur Freunde und wir sind auch beide in einer festen Beziehung."
Zayn: "Keiner von uns hegt romantische Gefühle ihr gegenüber."
Louis: "Wohl eher ein Bedürfnis nach Rache." [Gelächter]
Moderatorin: "Na dann Jungs. Schön wart ihr da und ich wünsche euch noch viel Erfolg auf eurer Tour."

Damit war das Interview beendet und Zayn machte denFernseher aus.
"Gibt's davon ein YouTube-video?", fragte ich, da mir gerade eineIdee gekommen war. Ich sah ihn ratlose Gesichter.
"Ich denke schon, warum?" Louis zuckte die Schultern und sah michneugierig an.
"Weil ich es gern meinem Freund schicken würde. Denn wenn die ganze Weltdas hier glaubt, kann er sich einfach nicht mehr vor der Wahrheitverstecken."

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