#18 Als die Mitglieder einer Boyband meine Seelenklempner wurden

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"Ich will ihn nicht verlieren Niall. Er ist der einzige, mit dem ich mir bis jetzt eine Zukunft überhaupt vorstellen konnte. Ich würde ihn nie betrügen. Seit ich mit ihm zusammen bin, sehe ich andere Männer nicht mehr auf dieselbe Weise." Ich klappte den Mund zu und sah Niall von der Seite her an. Dieser starrte schweigend zu Boden.

"Und was hältst du davon?", fragte ich, da er weiterhin schwieg.

"Hast du ihm das auch gesagt?", fragte er und starrte weiterhin auf den Teppich. Verwirrt runzelte ich die Stirn.

"Ihm was gesagt?", harkte ich nach.

"Das, was du mir gerade gesagt hast", meinte er und hob den Kopf. Ich konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht ganz deuten.

"Das muss ich ihm nicht sagen, das weiß er schon", antwortete ich, als ich es endlich begriff.

"Bist du dir da so sicher?", fragte er mich und weckte erste Zweifel in mir.

"Ich... Ja ich denke schon", sagte ich, plötzlich unsicher, ob es auch stimmte.

Wir sahen uns an. Ohne ein Wort stand Niall plötzlich auf und hielt mir die Hand hin. Stirnrunzelnd ergriff ich sie und ließ mich von ihm hochziehen. Er ließ meine Hand los und ging noch immer Stumm zur Tür. Was zum Henker hatte er vor?

"Wo willst du hin?", fragte ich, als er die Tür öffnete. Er drehte sich mit ernster Miene zu mir um.

"Wir gehen jetzt Liam suchen, damit er mit deinem Freund redet", sagte er. Ich starrte ihn entgeistert an. Bitte?

"Niall ich hätte nie und nimmer damit gerechnet, das Jose tatsächlich mit Liam reden wollen würde." Versuchte ich zu erklären und Niall kam ein paar Schritte zurück.

"Du hast gesagt du willst ihn nicht verlieren, oder?", fragte er nun.

"Ja das will ich auch nicht", sagte ich nachdrücklich. "Aber ich verstehe nicht..."

Niall unterbrach mich. "Willst du wissen was ich denke?"

"Äh, was?", fragte ich überrumpelt.

"Wenn du es nicht heute in Ordnung bringst, wird es keine weitere Chance geben Luz. Das was du mir von Jose erzählt hast, hat gereicht um mir ein Bild von ihm zu machen. Und so wie ich ihn einschätze, ist die Sache für ihn gelaufen, wenn du nichts dagegen tust." Mich traf der Schlag

Niall hatte Recht. Vollkommen Recht.

"Scheiße", sagte ich frei heraus und sah Niall panisch an. "Du hast sowas von Recht."

"Gut dann schlage ich vor, wir gehen und suchen Liam", schlug Niall vor und trat wieder einige Schritte zurück. Ich hetzte hinter ihm her, zur Tür hinaus in den Fahrstuhl, gleich gegenüber.

Vor dem Hotel, wandte Niall sich nach links und steuerte genau auf dieses Luxusmonster von Hotel zu.

"Sag mal wohnt ihr etwa da?", fragte ich erstaunt und Niall sah mich lachend an. Er hatte sich im Fahrstuhl die Kapuze seines Hoodies über den Kopf gezogen und sah nun in seinen Jogginghosen aus, wie die billige Kopie eines Straßengangsters. Beim Eingang des Hotels wurden wir trotz seines Aussehens ohne Probleme durchgelassen und betraten nun die Lobby. Staunend betrat ich die, mit cremefarbenen Marmor geflieste Eingangshalle.

"Wow", entfuhr es mir leise. Niall grinste schon wieder und winkte mich weiter zu den Fahrstühlen. Es gab sogar ein Typ im Fahrstuhl, der einem zum gewünschten Stockwerk brachte. - Abgefahren.

Im schwindelerregenden, 20 Stockwerk stiegen wir aus und gingen nun einen sehr langen, mit Teppich ausgelegten Flur entlang.

"Liams ist ganz am Ende", teilte Niall mit und ich nickte. Auf halbem Weg blieb ich wie angewurzelt stehen. Ein Gedanke war mir gekommen. In meinem Kopf aufgeplatzt wie eine faule Tomate.

A Child, 5 Idiots & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt