Der Schmerz

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Um mich herum war alles dunkel und ich spürte wieder diese Kälte überall an meinem geschwächten Körper hochkriechen.
An meine Ohren drang unverständliches Gemurmel. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, was mir zuerst missfiel, als es mir endlich gelang, konnte ich meine Umgebung nur schemenhaft erkennen, wie es sooft schon der Fall gewesen ist, aber ganz deutlich konnte ich den plötzlich eintretenden Schmerz spüren, der mir durch den Körper fuhr. Ein nur allzu vertrautes Gefühl. Meine Muskeln krampften sich zusammen, über meine Arme und Beine hatte ich keine Kontrolle mehr, sie zuckten unkontrolliert, ich versuchte mich in die Embryostellung zu verlagern, was mir wie immer nicht gelingen wollte.
Ich will mich wehren, meine Arme gehorchen mir nur nicht, ich weiß das ich nicht schreien sollte, aber ich muss mich zur Wehr setzen, irgendwie. Mein Zauberstab liegt unerreichbar, weggeschlossen in einem Schrank oberhalb dieses kalten, nassen Kerkers.
Also beginne ich nun doch zu schreien, aus voller Kehle, so dass meine Stimme bereits nach wenigen Momenten rau klingt und heiser wird. In meinem Mund breitet sich der Geschmack von Eisen aus, ob dadurch verursacht wurde, weil ich mir die Wangen aufgebissen, oder  einfch durch eine weitere Verletzung kann ich nicht sagen.
Im nächsten Moment wird mein Körper herumgewirbelt und ich werde geschüttelt, aber ich kann nichts genaues erkennen, ich kann nur spüren das die Schmerzen nachgelassen haben. Panik erfasste mich, das konnte nur die Ruhe vor dem Sturm sein. Der zweite Angriff würde wie immer schlimmer werden, als der erste. So war es immer.

Die raue See der Nacht und der Friede im SturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt