Das Pergament

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Nachdem Weasleys Bruder den verletzten, leblosen Körper von Seamus in das St.Mungo-Hospital gebracht hatten, hatte auch der Rest von uns Zauberern keine Zeit mehr verloren, nach einer kurzen aber durchaus sehr euphorischen Verabschiedung trennten sich vorerst all unsere Wege, in nur wenigen Tagen, nämlich zu den Weihnachtsfeiertagen, wollten wir uns allesamt wiedersehen. Wir würden uns dafür in dem kleinen liebevollen Restaurant in London wieder treffen. Wir waren zu der Übereinkunft gekommen, für diesen Abend, am achtundzwanzigsten Dezember, die Besitzer um Erlaubnis zu bitte, das gesamte Restaurant in Beschlag nehmen zu dürfen, natürlich nicht, ohne das alte Ehepaar nicht fürstlich zu entlohnen, dann einen Zauber über das Restaurant zu werfen und ganz ungestört in unserer kleinen aber feinen Runde, den erneuten Sieg über die dunkle Magie zu feiern. Bis es jedoch soweit war, würde ich die restlichen Tage mit Hermine und meiner Mutter gemeinsam im ehemaligen Haus von Sirus, Harrys Patenonkel verbringen.
Für Hermine stand ohne Diskussion fest, das meine Mutter mit uns kommen würde.

Noch immer völlig verdreckt, konnte ich kaum noch aufrecht stehen, mein Körper hatte auch seine letzten Kraftreserven verbraucht. Ich war ausgelaugt und brauchte endlich eine lange Dusche um das ganze Blut los zu werden und endlich wieder wie ein Zauberer auszusehen und nicht etwa wie ein Todesengel.
Ich stand in der Küche an einen der vielen Küchenstühle gelehnt als Hermine leise hinter mir die Küche betrat und ihre Arme um mich schlang.
„Du solltest das nicht tun, ich bin noch immer vollkommen mit Blut besudelt." Dennoch fanden meine rauen Finger den Weg zu Hermines zarten Händen und hielten sie an Ort und Stelle. Ich spürte den Druck auf meinem Rücken, als die Gryffindor ihren Kopf dort ablegte. „Das ist mir egal." Gähnte sie schläfrig. „Deine Mutter hat eins der Gästezimmer im dritten Stock bezogen. Wir sollten unter die Dusche und dann auch den dringend benötigten Schlaf nachholen." Nichts würde ich lieber tun, also löste ich unsere verschlungenen Hände und drehte mich zu meiner kleinen süßen Hexe.
„Dann lass uns keine Zeit verlieren, ich würde gerade nichts lieber tun, als endlich dieses Blut los zu werden." In Gedanken setzte dazu, das ich natürlich nichts lieber täte als mit ihr unter die Dusche zu springen. Nachdem mein Vater völlig ekelerregt auf mein Liebesgeständnis gegenüber der Hexe in meinen Armen reagiert hatte, hatte sie bisher noch nichts dergleichen erwidert, zwar hatte sie mich leidenschaftlich geküsst, ihre nicht Erwiderung jedoch versetzte mich zurück in die Nervosität eines pubertierenden Jungen der zum ersten Mal einem Mädchen gestanden hatte, das er in sie verliebt sei und einen alles vernichtenden Korb eingesteckt hatte.
Hermine bemerkte meine Unsicherheit und Grübelei, Merlin sei Dank, gar nicht. Als ich mich hinter ihr die Treppe hinauf ziehen ließ in Richtung des Badezimmers. „Irgendetwas hat dir den Zauberstab verknotet. Was ist es? Spuk es aus."
Bei Salazar verdammt, natürlich hatte sie es doch bemerkt, sie war die schlaueste Hexe unseres Jahrgangs gewesen...
„Es ist nichts, wirklich, ich bin nur erschöpft wie wir alle." Versicherte ich ihr und drängte sie und mich in das kleine Bad und zog uns beide langsam aus.
Endlich sprudelte das erlösende Wasser über meinen Körper. Und erst als sich das warme Wasser nicht mehr rot oder rosa färbte und all das Blut weggespült war, zog ich Hermine lächelnd zu mir in die erstaunlich geräumige Dusche, sie war nun zwischen der gefliesten Wand und meinen Armen eingesperrt, damit ich ihr einen langen leidenschaftlichen Kuss stehlen konnte und als meine Zunge um Einlass in ihren Mund bat und ich sie schmecken konnte, stöhnte Hermine hungrig in den Kuss hinein, was mir trotz des heißen Wassers, eine derartige Gänsehaut bescherte, das ich an ihren Lippen grinsen musste. Unsere Zungen tanzten begierig miteinander und ich konnte gar nicht genug von ihr bekommen, das eine ums andere Mal stöhnte Hermine unter mir. Nie zuvor hatte sich Küssen für mich so gut angefühlt, meine Haut prickelte, meine Sinne waren überreizt. Wenn ich diese Gryffindorhexe so küsste, war ich mir sicher, das ich mit all meinem Sein in dieses wunderbare Wesen verliebt war. Mit keiner meiner vergangenen Freundinnen hatte es sich jemals so intensiv, oder auch nur ansatzweise so berauschend angefühlt.

Die raue See der Nacht und der Friede im SturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt