unerträglicher Verlust

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Da meine Sachen bereits seit gestern neu gepackt waren, lief ich nervös in meinem Zimmer auf und ab. Hermine konnte wer weiß wo sein, diese Monster hatten bewusst nur sie mitgenommen um mir, dem Verräter in ihren Augen, schmerzen zuzufügen. Als Strafe, weil ich sie damals schon im Kampf gegen Dumbledores hintergangen hatte.
Potter hatte nur Sekunden nachdem er meine Feuernachricht erhalten hatte geantwortet und wir würden uns in wenigen Augenblicken in New Orleans treffen, wir brauchten uns keine Mühe mehr zu machen, erst umständlich mit dem Boot zu einer der Nebeninseln zu tauchen, unser Verbleib war bereits aufgedeckt wir konnten genauso gut aus diesem Haus heraus apparieren.
Wo, bei Salazar blieb dieses Wiesel!
Keinen Müh länger hielt ich es in meinem Zimmer aus, kontrollierte lediglich noch einmal ob der Überlebensbeutel auch wirklich fest an dem Bund meiner saß, ehe ich aus dem Zimmer stürmte, den leeren Flur entlang Richtung Ron eilte.
Ohne anzuklopfen betrat ich schnellen Schrittes das ungewöhnlich ruhige Zimmer und fand etwas unerwartetes vor.
Ron wie er da auf dem Gästebett saß, den Kopf nach unten auf seine Brust gebettet, wie ein Häufchen Elend, lag sein Kopf zwischen seinen wulstigen Händen. „Weasley, ich hatte dir fünf Minuten gegeben um Abfahrt bereit zu sein. Und du lümmelst hier herum wie ein Häufchen Alraunenmist. Anstatt fertig zu sein, damit wir mit Harry nach Hermine suchen können." Erst in dem Moment indem ich auch Harry erwähnte regte sich etwas in ihm und mit rotumrandeten Augen sah er zu mir empor. „Sie ist weg Malfoy. Wo, bei Merlin sollen wir denn nur suchen? In der Zwischenzeit werden sie ihr wer weiß was antun, oder sie sogar töten..." wieder verschwand sein Kopf zwischen seinen Händen und ich schnaufte verächtlich auf. „Und du denkst es sei besser hier Trübsal zu blasen, anstatt sie zu suchen und alles Zauberer mögliche zu unternehmen um sie nicht doch noch ausfindig zu machen? Ernsthaft?! Ich hatte mehr von dem großen Ronald Weasley erwartet." Gab ich ehrlich erschüttert zu. Aber es nützte alles nichts, ich griff die kleine, wie ich annahm selbst genähte, dunkelrote Tasche die neben ihm auf dem Bett lag in die Hand, anschließend nahm ich eine seiner Hände in meine und wir wurden durch diesen endlosen Schlauch gezogen und in unserem Versteck in New Orleans wieder ausgespuckt.
Keuchend fiel Weasley auf die Knie. Ich sah mich in dem kleinen Zimmer um. Die zwei Fenster waren verdunkelt worden und Harrys Beutel lag auf dem Boden, er war also schon hier, sehr gut. Stellte ich erleichtert fest. Just in diesem Moment knarrte die alte Holztür und Ginny betrat neben Harry den Raum, was Weasley sofort auf die Bein brachte und er prompt auf Ginny und ihren dicken runden Bauch zulief und sie schniefend in eine feste Umarmung zog.
Es gab Zeiten in Hogwarts da war ich auch auf die Weasleys eifersüchtig gewesen. Schon damals war es mir egal, das sie kein Geld hatten, sie besaßen etwas so viel wichtiges. Liebe.
Diese reine pure Liebe für ihre Familie. Und sie hatten sich. Wie oft hatte ich mir ein Geschwisterkind gewünscht? Eine kleine Hexe für die ich der große Bruder hätte sein können, aber nichts dergleichen war je passiert. Und ich war sauer, so sauer und enttäuscht, dass sie das alles hatten und diese unerschütterliche Liebe bekamen. Natürlich liebte meine Mutter mich, aber dennoch war sie stehts distanziert gewesen, wir hatten ein zwei Momente, in denen wir alleine waren, wie in unserem Haus auf den Klippen, wo sie aus sich heraus kam und die liebende Mutter war, die ein Junge brauchte, aber war mein Vater dabei, blieb bloß ein Brotkrumen, ein roter Funken von dem was ein kleiner Junge, bei Salazar, was ich heute noch brauchen würde...
Ich schüttelte meinen Kopf und verdrängte diese Gedanken, welche mir im Moment sowieso nicht helfen würden.
Wir setzten uns verteilt auf die kleine, aber dennoch gemütliche Sitzecke, von draußen drang leise die rhythmische Musik dieses Quarters beruhigend an unsere Ohren. Ginny die die Hände schützen über ihren prallen Bauch gelegt hatte räusperte sich. „Harry hat mir von dem Vorfall berichtet, aber warum haben sie nur Mine mitgenommen?" ich konnte sehen, wie ihr die Entführung ihrer Freundin zusetzte, sicher nicht das beste in ihrem Zustand sich solchen Sorgen hingeben zu müssen.
Und dann passierte etwas, was mir tatsächlich nie in der Öffentlichkeit passierte. Meine Ohren und Wangen färbten sich in einem rot Ton.
„Ja Malfoy, erklärte meiner Schwester warum." Nervte Weasley neben mir und schnalzte mit seiner Zunge.
„Sie haben Hermine mitgenommen, weil ich mich verraten habe." Ich seufzte tief ehe ich fortfuhr. „Ich habe etwas gesagt und den Todessern damit verraten, das... das" bei Salazar. „bei Salazar, ich habe damit bestätigt, das sie mir etwas bedeutet und sie mich damit strafen, wenn sie sie mitnehmen. Dein Bruder war für sie in dieser Situation nicht greifbar und eher weniger Interessant." Gab ich endlich zu, auch wenn es mich mehr Überwindung gekostet hatte als ich vermutete. „Wir haben keinen Schimmer wo sie Hermine hingebracht haben. Oder was sie mit ihr machen. Aber sie war die schlaueste Hexe ihres Jahrgangs, aus euren goldenen Trio, sie mitzunehmen bedeutete mehr als Weasley. Sie wissen das es euch weitaus mehr trifft." Und auch wenn es weh tat, wusste der rothaarige Zauberer das ich recht hatte. Hermine war in diesem Trio neben Potter die wichtigste Person gewesen, vielleicht, war sie sogar wichtiger als Harry gewesen...

Die raue See der Nacht und der Friede im SturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt