alles verschlingende Dunkelheit

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Ich hatte das Gefühl mein Kopf würde jeden Moment explodieren. Hätte ich doch nur nicht so viel Wein getrunken, kam es mir bedröppelt in den Sinn. Ich wollte mich nur noch einmal in meinem Bett umdrehen und so lange schlafen bis der Kater verschwunden war und das penetrante Pochen in meinem Kopf gänzlich verschwunden sein würde. Ob Ginny auch so einen Kater hatte?

Aber das funktionierte nicht, wie ich feststellte. Und ich lag auch nicht in meinem Bett. Ganz langsam kamen meine Sinne und auch die Erinnerungen an die vergangenen Stunden zurück.
Ron. Dieser Dummbeutel hatte doch tatsächlich eine Feuernachricht abgeschickt und uns somit verraten.
Wie konnte er nur so dumm sein.
Ziemlich schnell bemerkte ich das meine Hände gefesselt waren und ich auf kaltem nassen Steinboden lag. Ein muffiger Geruch machte sich in meiner Nase breit. Keine vorteilhafte Position, meine welligen Haare hingen mir feucht ins Gesicht und ich hatte keine Chance diese aus meinen Augen und Mund zu fischen. Verflucht, bei Merlins Bart.
Mein Kopf dröhnte so stark das mir beim Versuch mich in eine aufrechte Sitzhaltung zu bringen sofort die Tränen in die Augen schossen.
Dabei stellte ich fest, das meine Augen nicht verbunden waren, sehen konnte ich deswegen aber noch lange nichts. Es war so stockfinster hier drinnen. Ich vermutete mal das ich in einer Art Kerker festsaß.
Wie um alles in der Welt sollten Draco und Ron mich hier finden?
Ein Schluchzer kroch meine Kehle hinauf, den ich aber noch rechtzeitig unterdrücken konnte. Auf keinen Fall würde ich meinen Entführern preisgeben das sie mir zusetzten. Das mich diese gesamte Situation um Jahre zurück versetzte, mir höllische Angst einjagte und ich wieder einmal stärker als der Tod sein müsste.
Und dann hörte ich es. Schlurfende Schritte die sich mir in der puren Dunkelheit nährten, dann klackte etwas, von ich annahm das es ein Schloss sei. Und ich spürte das jemand vor mich trat, ausgesprochen grob hoch zog, dass ich einen dem Schmerz geschuldeten Aufschrei nicht vermeiden konnte. „Hoch mit dir du wertloses Schlammblut!" spie mir die unbekannte Stimme entgegen und schleifte mich zu einem, wie ich annahm, Ausgang. Nach dem wir nur wenige Meter durch die Schwärze getrottet waren, viel mehr war ich geschleift worden, räusperte sich die Stimme erneut, verstärkte seinen Griff in meinem Nacken.
„Treppe" war die einzige Aufforderung die ich bekam um meine Füße, welche ich kaum noch spürte, eilends in Bewegung zu setzen und es zu tunlichst zu vermeiden hinzufallen. Ich musste mich stundenlang in dieser Position befunden haben, so taub und schmerzend wie mein gesamter Körper war.
Doch anscheinend war das meinem Entführer egal, denn er schupste mich nun die Stufen energischer und schneller hinauf.
Das ging genau drei Stufen gut, dann stieß ich mit meinen Knien an die Kanten, weil meine Füße mir den Dienst versagte.
Prompt wurde ich wieder an dem Kragen meines, nein Dracos Pullover, korrigierte ich mich in Gedanken hochgezogen, dabei knirschte der Stoff an den Nähten derart, dass ich dachte er würde gleich zerreißen.
Dann endlich sah ich ein aufkommendes Licht, am Ende der viel zu langen Treppe. Wie mein Entführer die ganze Zeit ohne Licht sehen konnte, wollte ich lieber nicht wissen. Selbst wenn ich fragen würde, malte ich mir aus, das ich wohl eher keine Antwort erhalten hätte.
An der letzten Stufe angekommen, stand mir der Schock wohl überdeutlich ins Gesicht geschrieben.

Ich befand mich im Malfoy Manor und vor mir stand Lucius Malfoy und blickte mich so voller Abscheu an, das ich eine ungeheure Gänsehaut bekam.  

Die raue See der Nacht und der Friede im SturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt