Kapitel 17

143 14 4
                                    

>Die sucht doch nur wieder Aufmerksamkeit. Sie kann es nicht ausstehen wenn sich mal etwas nicht um sie dreht. Schon allein das alles mit Gianni. So eine Bitch! Die braucht dich garnicht mit uns messen!

>Ja hahha. Die soll mal schön weiter nichts essen und kotzen oder was sie da sich immer antut. Vielleicht liegt die bald endlich in einer Klinik.

>Hahahah ja in der Psychiatrie am Besten. Oder vielleicht fällt die Hure bald ganz vom Fleisch, dann ist die sowieso weg!

>Ja und dann kann sie mir Gianni nicht mehr so schnell wegnehmen! Und sowieso weiß ich nicht was er an ihr findet. Zum Angreifen wird es bei ihr eh bald garnichts mehr geben. Titten und Arsch hatte die Schlampe sowieso noch nie und ihre Fresse will ich garnicht erst erwähnen. Noch ein paar blöde Bemerkungen und die wechselt freiwillig.

>Außerdem ist dein Charakter tausendmal besser. Und wer war überhaupt dieser Junge der sie neulich begleitete? Braucht sie jetzt schon einen Beschützer um sich der kleine Angsthase?

>Ja ahahah

>Wisst ihr was? So wie du bist Elli, so wird dich Gianni nie leiden können! Und Daria schau du lieber mal auf dich selbst, bevor du über Luisa lästerst. Dein Aussehen und dein Charakter ist auch nicht gerade der Beste. Ihr alle drei seit nicht besser! Keine von euch! Ihr beneidet Luisa doch bloß, weil ihr wisst ihr werdet nie so perfekt sein wie sie! Und jetzt habt ihr einen verdammten Grund gefunden sie fertig zu machen. Seht euch an. Drei verzweifelte Singles die sich durch fertigmachen andere besser fühlen? Lächerlich ihr drei!

'Malis verlässt die Gruppe'

Immer und immer wieder gingen mir die Nachrichten von Elli, Daria und Flora durch den Kopf. Ich wusste, dass die drei mich noch nie leiden konnten. Sie hatten immer etwas gegen mich. Vielleicht, weil ich Elli mal aus versehen einen Drink in der Bar übergekippt habe. Und ob das Versehen war, war ich mir auch nicht mehr sicher. Immerhin spannte sie mir auch meinen letzten Freund aud. Wir waren ein halbes Jahr zusammen. Doch wahrscheinlich hatten Elli und er das gesamte letzte Monat etwas miteinander und ich wurde komplett verarscht. Doch auch schon vor dieser Zeit fanden wir nie einen Faden zueinander. Immer wieder tauchte ein neuer Grund auf, einen Streit anzufangen. Doch ich war stärker als die drei. Ich wusste immer, dass alle hinter mir standen. Doch anscheindend zogen sie bereits viele mit sich mit. Ich durfte jetzt keine Schwäche zeigen. Ich konnte mir vorstellen wozu Elli fähig war. Sie zuclte mit keiner Wimper. Morgen. Morgen in der Klasse werde ich es allen zeigen. Allen wieder klar machen, dass es so sein sollte, wie früher. Wie damals, als ich Elli immer übertraf.

'Tututut - tututut- tuuut' Mein Handy Wecker meldete sich am nächsten Morgen. Verschlafen zückte ich mein Handy und stellte ihn unmotiviert aus. Ich blickte zu Hannah, sie schlief noch tief und fest. Vermutlich war sie gerade in ihrem Traumland mit Chris irgendwo an einem romantischen Ort. Müde rüttelte ich sie wach. Erst nach einigen Sekunden wurde sie munter. "Ich geh ins Bad, gehen wir dann zusammem frühstücken?", fragte ich sie verschlafen. Sie nickte bloß und drehte sich wieder um. Ich öffnete die Zimmertüre und tapste ins gegenüberliegende Badezimmer. Schnell sprang ich unter die Dusche. Fertig getrocknet schlüpfte ich in meine Klamotten. Da es schon etwas wärmer war, trug ich meine helbblaue Jeans, die in der Länge umgekrempelt waren. Dazu ein weißes Tanktop und meiner dünne Camoflagejacke. Meine Haare zu einem zerstrubbeltem Dutt zusammengebunden und leicht geschminktem Gesicht verlies ich das Badezimmer nach etwa 15 Minuten. Hannah wartete bereits im Zimmer auf mich. "Wollen wir?", fragte mich Hannah erwartungsvoll. Sie sah wie immer umwerfend aus. "Klar", Antwortete ich ihr etwas zögernd. "Ist Fio noch krank?", fragte ich fürsorglich nach. Hannah gab mir als Antwort zurück, dass sie vermutlich auch noch länger Zeit zuhause bleiben musste. Wieso wisse sie selbst auch nicht. Im Speisesaal angekommen, warfen mir alle einen verdächtigen Blick zu. Vorerst wollte ich nicht zum Frühstück, doch ich musste beweisen, dass ich ganz normal war. Ich musste beweisen, dass ich auch essen konnte. Mit selbstbewussten Schritten nahm ich mir ein Brötchen und etwas Kirschmamelade mit zu einem der freien Tische. Doch sollte ich es wirklich essen, schoss es mir immer wieder durch den Kopf. Das wären geschätzte 250kcal. Mit dem Kaffe natürlich. Egal. Ich musste es tun. Langsam nahm ich das vor mir liegende Messer und find an die Butter auf der aufgeschnittenen Semmel zu verteilen. Ekelhaft. Ich sparte so gut wie möglich mit der Butter und hätte sie am liebsten ganz weggelassen. Doch ich musste. Immer wieder trafen mich die Blicke der anderen. Einigen fiel es anscheindend auch ziemlich schwer zu flüstern und so härte ich auch das verwunderte wispern der anderen. Doch eines übertönte jedes Wispern. Ellies. "Und danach geht sie gleich kotzen, wetten?", zischte sie extra laut in meine Richtung. Ich hob meinen Kopf und sah ihr grinsen. "Alles okay mit dir? Du siehst heute garnicht gut aus. Naja vielleicht liegt es ja daran, dass du nachts viel zu viel Scheise von dir gibst. Hm?", warf ich provozierend dazwischen. Wenn Blicke jetzt töten könnten, würde ich weit weit weg rennen um zu überleben. Auch Daria und Flora warfen mir einen schockierenden Blick zu. Niemand hatte den Mut Elli anzumaulen. Ich wusste, dass ich mich nicht mit ihnen anlegen sollte. Doch ich konnte es nicht mehr rückgängig machen. Ich ignorierte die provozierenden Sprüche und aß meine Semmel qualvoll auf. Als ich fertig war, verließen Hannah und ich den Saal. Irgendwie war ich froh, weg von dem ganzen falschen Gesichtern zu sein. Doch irgendwie war es nicht Genugtuung genug gewesen, sie so entsetzt zu sehen. Mir war jedoch klar, dass das alles spätestens in der ersten Stunde ein Nachspiel haben wird. Und wie ich es vermutet hatte, passierte es auch. Etwas verspätet trat ich in die Klasse. Unser Lehrer war glücklicherweise noch nicht anwesend. Ich ging zu meinem Platz und lies mich in den Stuhl fallen. Nach dem ich mein Federpennal auf den Tisch legte, warf ich einen Blick auf die Tafel. 'Magersucht ist eine ernstzunehmende Krankheit. Nummer einer Psychertrie um sie unter Artgenossen zu bringen: 046274849', las ich leise vor. Elli sas triumpfierend auf ihren Platz, rechts vor mir. Als sich unsere Blicke trafen, hätte ich sie am liebsten umgelegt. Ich war nie und nimmer Magsersüchtig!!! Nur weil ich es schaffte abzunehmen und sie eifersüchtig darauf war? Selbstbewusst stand ich auf und nahm den Tafelschwamm in die Hand. Nachdem ich es entfernt hatte zischte ich Elli zu: "Fettsucht würde da wohl eher passen wenn ich dich so ansehen?" und schlüpfte auf meinem Platz. Noch später als unser Deutschprofessor, kam Gianni in die Klasse. Ich war verdammt froh, dass er das Tafelbild nicht lesen konnte. Die Stunden zogen sich hin und in der Pause traf ich mich mit Malis, da Hannah mit Chris beschäftigt war. Ich berichtete ihr von den Worten, die an der Tafel standen und sie redete mir aufbauend zu.

Nach dem Unterricht lies ich das Mittagessen ausfallen und verzog mich in die Bibliothek. Mit Kopfhörer in den Ohrem wurde ich aus meinen Gedankem gerissen. "Hast du keinen Hunger Mädchen?", fragte mich die alte Bibliothekarin liebevoll. Ich nahm die Kopfhörer raus und schüttelte den Kopf. "Kann ich dir ein gutes Buch empfehlen?", fragte sie mich um mit mir in ein Gespräch zu kommen. "Ja gerne", antowrtete ich ihr etwas unsicher. Die alte Dame war schon um die 60 Jahre alt. Ihre bereits grauen Haare wurden von ihrer Lesebrille zurückgehalten. Als sie mir ein ziemlich dickes Buch in die Hand drückte, blickte sie mir mit ihren glücklichen grünen Augen tief in meine. Mir wurde etwas warm ums Herz. Sie strahlte mit ihrer Aura eine undefinierbare Wärme aus. Ich fühlte mich fast etwas wohl in ihrer nähe. Mit den Worten: "Ich bin gespannt wie lange du dafür brauchst", verschwand sie ebenso leise wie sie aufgetaucht war.

Ich warf einen Blick auf den Titel. Asphalt Triebe. Hört sich ziemlich verrückt an. Die Kurzbeschreibung lies ich aus und ich begann gleich auf der ersten Seite. Es fesselte mich. Ich wollte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Geschichte von der 15-jährigen Jessy, die sich auch Maybe nennt, verschwand nicht mehr aus meinen Gedanken. Sie erzählte wie Drogen, Alkohol und ein Leben auf der Straße alles ändern konnte.

Ich wurde erst wieder aus dem Lesen gerissen, als Malis mit einem entsetzten Blick vor mir stand. "Was ist passiert?", fragte ich sie erschrocken. Doch sie antwortete mir nicht. Wortlos zog sie mich hoch, raus aus der Bibliothek. Erst vor meinem Zimmer machten wir wieder halt. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Fast rann mir eine Träne die Wange runter. Doch ich zwang mich sie zu unterdrücken. Wieso konnten sie mich nicht in Ruhe lassen, wenn sie schon nocht nett zu mir waren? Aber sie dachten wahrscheinlich das selbe von mir. Ich wirbelte um mich und nahm von weitem Ellis, Darias und Floras triumpfierendes Lachen war. Doch den Triumph gönnte ich ihnen nicht.

Nicht ich. Nicht Luisa.

Ich bemühe mich das nächste Kapitel länger zu schreiben und früher hochzuladen. Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch. Wenn jemand Ideen hat, wie es weiter gehen könnte bitte ruhig in die Kommentare schreiben!
Bitte bitte Voten ! Danke und Küsschen ♡

Wild-OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt