Kapitel 5

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"Julian?", fragte ich vorsichtig nach. Wieso war es so betrunken? Wieso war ich nicht betrunken?, fragte ich  mich

"Hallo Luisa", lallte er grinsend. Ich musste lachen. Typisch er. Wenn einer auf dumme Ideen kommt, dann er! "Komm mit", meinte er und zog mich hinter sich her. War ja klar, dass er selbst aus einem langweiligen Abend eine verbotene Aktion machen konnte Er zog mich hinter sich her. Ich hatte keinen Plan wohin wir gehen würden. Aber das war ja egal. Hauptsache der Abend würde besser werden und ich musste nicht alleine im Zimmer rumsitzten, und darauf warten, bis igrnedetwas geschieht. Er zog mich durch die Gänge und ich wunderte mich, wie er sich den Weg so gut merken konnte. Der ein oder andere Betreuer des Internats lief uns über den Weg, ahnte aber nichts. Nach 5 Minuten waren wir am Dachboden. Das Internat war schon etwas älter und eigentlich durften wir hier nicht hin. Julian zog mich in eine Ecke. Es roch leicht modrig und ein kühler Windstoß bließ mir um die Ohren und lies mich erzittern. Es war hier oben doch kälter als ich es Erinnerung hatte. Der moderne Geruch von altem Holz und alten Möbel kroch mir immer tiefer in die Nase. Ich spürte wie ich in einige Spinnennetze lief und versuchte sie verweifelt aus meinem Gesicht zu wischen. Ich hielt meine Handytaschenlampe vor mich, um wenigstens den Weg zu erkennen. Julian schien das nicht zu stören. Er zog mich unsanft hinter sich her. Es war dunkel hier oben. Nur einige Lichtstrahlen blitzten durch das Dach. Der Rest wurde durch eine Taschenlampe und Kerzen erhellt, so gut es eben möglich war. Ich konnte noch ein paar weitere Personen erkennen. Jedoch nahm ich nur deren Umrisse war und konnte nicht genau bestimmen, mit wem ich mich hier oben befand.
Unsicher blickte ich durch die Runde. Ich kannt durch genaueres Hinschauen nur Gianni und Julian. Ein Mädchen, es hatte dunkelrote lockige Haare, sprach mich sofort an. "Du bist Luisa oder? Ich bin Malis. Willst du einen Schluck?", stellte sie sich vor und hielt mir eine Flasche unter die Nase. Tequila. Dazu konnte ich nicht nein sagen. Nicht in diesem Leben. Ich nahm einen Schluck und in mir zog sich alles zusammen. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich das Brennen was der Tequila in meinem Hals verursachte angenehm oder ekeleregend war. Mein Blick schwiff durch die Runde. Wir waren zu fünft hier. Julian, Gianni, Malis ich und noch ein Mädchen, dessen Namen ich nicht kannte. Das Mädchen redete nicht viel. Es schwieg die meiste Zeit. Wshrscheinlich verfolgte sie die Gespräche und dachte sich ihren Teil. Auch klug. Alle hier waren schon ziemlich betrunken, oder leicht angeheitert. Im Dachboden wurde es immer dunkler, da das Sonnenlicht von drausen immer schwächer wurde. Kalt war es trotz den kleinen Kerzen, die auch nur einen kleinen Teil mit Licht ausleuchteten. Die Kälte kroch mir den Rücken hoch und ich begann zu zittern. Ich zitterte schon am ganzen Körper, als plötzlich eine Jacke auf mich geschmissen wurde. "Bitte Fräulein Luisa", meinte Gianni mit sakastischem Unterton. Seine Stimme war einfach unverwechselbar. Und zu meiner Verwunderung lallte er kein bisschen. Er war der einzige, der sich bich halbwegs unter Kontrolle hatte. Ich musste grinsen. Die Jacke roch nach ihm. Nach Parfum, Axe, und Eigengeruch. Ich liebte den Geruch. Seinen Geruch. Die Zeit verging schnell..zu schnell. Wir redeten und redeten, ich kam mit Malis immer merh ins Gespräch. Doch der Wind brachte immer kältere Luft in den Dachboden. Irgendwo hörte ich Holz knaxen und von weitem hörte man das aufjaulen eines Motors. Mir war noch immer kalt. Richtig kalt. Aber ich lies es mir nicht anmerken. Ich versuchte mich zu wärmen. Giannis Jacke behielt ich an. Irgendwann beschossen wir dann doch aufzubrechen und uns wieder in die Zimmer zu verziehen. Wir bemühten uns so leise wie möglich über den knaxenden und knarzenden Holzboden am Dachboden zu gehen. Wir schlichen den Weg zurück zu unseren Zimmer und bemühten uns so normal wie möglich zu sein. Wir waren gerade auf dem Weg ins Jungszimmer als mich jemand an der Hand fassste und sanft zurück zog. Ich konnte mich nicht währen. Die kalten Hände umschlangen mein Handgelenk und dachten garnicht erst dran mich loszulassen."Pssssst", hörte ich nur eine leise Stimme. Die Person zog mich weg. Weg von den anderen. Hinter eine Türe. Mein Herz schlug schneller. Ich wusste wer es war. Auch wenn es mir wie ein Traum erschien. Ich wurde in ein Zimmer befördert. OH. Das war ja mein Zimmer, kam mir in den Kopf. Die Person lies mich los. Ich drehte mich um. Mir war schwindelig und alles drehte sich. Ich blickte ihm in die Augen. Das kalte blau der Augen durchlöcherte mich. Seine Pupillen waren etwas geweiteter als sonst und ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haur spüren. Ich konnte mich von dem fesselnden Blick seiner Augen einfach nicht lösen.

Gianni.

Seine umverwechselbaren Augen. Mein Bauch drehte sich. Alles kribbelte. Er zog mich an sich heran. Zuerst etwas brutal doch dann liebevoll. Er legte seine Hände in meiner Taille ab und drückte mich näher an sich. Sein Gesicht kam meinem immer näher. Ich konnte seinen schnellen Atmen spüren und die Anspannung in seinem Körper. Nur noch wenige Millimeter waren unsere Lippen von einander entfernt. Meine Augen waren geschlossen. Ich spürte seinen warmen Atem auf mir. Unsere Nasen berührten sich und umkreisten sich leicht. Doch dann zuckte er zurück. Er sah mir tief in die Augen, drehte sich eilig um und ging. Was war denn das jetzt? Ich wollte noch etwas sagen, doch er war schon weg. Eine kleine Träne kullerte mir die Wange runter. Warum zum Teufel heulte ich jetzt? Ich habe mich nicht in ihn verliebt? Niemals? Er ist ein ein gebildetes Irgendwas. Ich hasse ihn. Warum ist er einfach gegangen? Was habe ich falsch gemacht. Warum denke ich darüber nach? Ich hasse ihn. Oder?

Den restlichen Abend, besser gesagt die restliche Nacht verbrachte ich damit, mir meine Zigertetten Packung zu nehmen und mich ans Fenster zu setzten. Es war verboten im Internat zu rauchen. trotzdem taten es viele. Waum? Keine Ahnung. Jeder hat denke ich eine Geschichte, warum er damit angefangen hat. Die Meisten aus Traurigkeit. so wie ich. Oder einfach nur aus Langeweile oder Gruppenzwang. Alle schliefen im Internat schon. Ich war alleine. Ich fühlte mich einsam. Niemand war da. Niemand war bei mir. Wieder kullern mir Tränen runter. Ich dachte an zu Hause. Naja, welches zu Hause? Früher war mein zu Hause bei Mama und Papa. Doch jetzt stritten sie sich nur noch. Mehr und mehr Tränen kullerten mir runter. Vielleicht lag es an dem Alkohol, dass ich jetzt so emotional war, normalerweise weinte ich nicht. Nie. Nie vor anderen.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen!
Wenn es euch gefällt freue ich mich über ein Feedback und über viele neue Votes. Viel Spaß beim Weiterlesen!!
-H. ♡

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