Kapitel 10

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Es ist 2:00 Uhr nachts. Klar, dass ich nicht schlafen konnte. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich starrte wie hypnotisiert zur Decke und versuchte einfach an nichtsvzu denken.  Irgendwann stand ich dann doch auf und ging auf meinen neuen Balkon. Die frische Luft und die Kühle tat gut. Ich starrte einen Moment lang den Nachthimmel an. Die Sterne konnte man klar und deutlich sehen unf auch der Mond war deutlich zu erkennen. Ein leichter Windstoß zog vorbei und brachte die Meerlift von sich. Ich zog eine Zigarette aus meiner Schachtel und zündete sie an, als ich eine bekannte Stimme hörte. "Darfst du überhaupt schon rauchen Kleines?", fragte mich der Junge, der mir die Türe geöffnet hatte. Ich fuhr erschrocken herum. Fast hätte ich vor Schreck aufgeschrien, aber in eltzter Sekunde riss ich mich zusammen. Erst nach einigen Sekunden sah ich, dass wir uns den Balkon teilten. Ich war etwas verwundert, denn zuerst hatte ich ihn gar nicht bemerkt. Er saß in einer Hollywoodschaukel und hatte ebenfalls eine Zigarette in der Hand. Doch sie roch anders. Ich musste ihn ansehen. Im schwachem Licht der Sterne konnte ich nur seine Umrisse erkennen. "Ich rauche was ich will und wo ich will", entgegnete ich ihm leise flüsternd. Ich konnte ein kurzes und leises Lachen hören, doch dann räusperte er sich. "Luisa, stimmts? Ich heiße Valentin.", redete er selbstsicher weiter. Ich schob nur ein genervtes "Schön", nach. Ich hatte nicht wirklich Lust ein Gespräch mit ihm zu beginnen. Vorallem nach der überaus tollen Begegnung. Doch es kam ganz anders. Er begann etwas zu reden, doch ich hörte nicht hin und irgendwann hielt er dann such endlich den Mund. Ich rauchtebmeine Zigarette fertig und setzte mich aufbdie kalten Fliesen des Balkons. Nach meiner zweiten Zigarette bot er mir an, mich neben ihn zu setzten, um nicht krank zu werden. Erst da bemerkte ich, wie müde ich eigentlich war und, dass mein Hinterteil halb am erfrieren war, also nahm ich Platz. Er merkte anscheinend, dass ich etwas frohr und reichte mir eine weiche Decke. Er war also doch nicht so ein Arschloch, wie ich dachte. "Ziemlich dunkel heute, hmm?", murmelte ich vor mich hin um das Schweigen nun doch wieder  zu brechen. Er stand auf. Er verlies den Balkon. Anscheinend hätte ich doch meinen Mund halten sollen, doch er kam wieder. Nur mit eine paar Kerzen in der Hand. Duftkerzen. Wie schwul war das denn?, dachte ich mir. Im selben Moment meinte er, wieder mit diesem Grinsen im Gesicht: "Jetzt haltest du mich bestimmt für schwul, oder? Aber ich kann dich beruhigen. Ich bevorzuge Titten und Arsch eher bei Mädchen.", meinte er leise flüsternd. Seine Stimme war tief und er flüsterte mir rauer Stimme. Ich konnte bei seinen Worten spüren, wie ruhig sein Atem war. Ein kleines Lachen konnte ich mir bei der Aussage aber trotzdem nicht verkneifen. "Wie alt bist du eigentlich und welche Schule gehst du? Ich hab dich hier noch nie gesehen.", redete er gleichen weiter. Etwas über fordert beantwortete ich ihm seine Fragen und stellte sie ihm zurück. "Okay, ich werde in zwei Monaten 18. Und besuche die Schule gleich hier in der Nähe. Bin eine Klasse über Julia. Also meiner Schwester.", erzählte er mir von sich. Ich war etwas überrascht, dass er doch so gesprächig sein konnte. Seine grünen Augen leuchteten im Kerzenschein noch stärker als zuvor. Sie fesselten mich. Seine dunkelbraunen Haare waren etwas zerzaust, sahen aber trotzdem richtig gut aus. Die graue Jogginhose zeigte eine Aufschrift, die ich nicht entziffern konnte. Dazu trug er ein einfaches Shirt mit einer warmen Sweaterjacke. Er könnte locker Model sein. Figur, Größe und Aussehen hatte er ja. Mit der Frage, warum ich ins Internat gehe, riss er mich aus meinen Gedanken. "Ähm, also..", stotterte ich. "Eigentlich gehe ich schon immer ins Internat. Früher, weil Mama und Papa keine Zeit hatten und die ganze Woche alleine zu Hause sein durfte ich nicht. Schule zu wechseln war nie Thema." Er war der Erste, der mir diese Frage stellte. Es war eben so. Es war ja fast normal für mich. Ich hatte auch kein Problem damit. Es war reine Gewohnheit nicht jeden Tag zuhause zubsein. "Also kennst du hier gar keinen?", stellte er mir eine weitere Frage. Ich schüttelte den Kopf. Woher sollte ich die Leute hier auch kennen? Ich war hier noch nie zuvor gewesen. Im Internat war ich eine von denen, die jeder kannte. Das Internat. Gianni. Ich musste an ihn denken. Obwohl ich nicht richtig in ihn verliebt war. Immerhin wollte er nur rummachen und hatte mich sogar beim Abschied bloßgestellt. Die Schokolade kam mir wieder in den Kopf und ich bekam Hunger. Wie auf Knopfdruck knurrte mein Magen. Man konnte genau hören wie hungrig ich war. "Hunger?", fragte er. Wie aus Reflex nickte ich und keine 5 Minuten später standen wir auch schon in der großen Küche. "Was willst du?", fragte er mich und öffnete den Kühlschrank. Kurz musste ich überlegen. Ich konnte nichts essen. Ich hatte Angst. Angst dick zu werden. Dicker zu werden. Ich war doch jetzt gerade so gut im 'Nichtessen' geworden. "Also ein Tee würde mir vollkommen reichen", gab ich kleinlaut von mir.
"Ach nein. Hab ja deinen Bauch knurren gehört. Du brauchst etwas Richtiges. Ich mach dir etwas. Wenn das okay ist?", antwortete er mir und fing einfach an. Irgendwie süß. Doch ich konnte nichts essen. Wirklich nicht. Doch er lies nicht locker und schon saßen wir mit einem riesigem Sandwich in seinem weichem Bett. Das musste ich jetzt wohl essen. Ich sollte endlich essen, ich sei sowieso so dünn, meinte er. Doch ich fühlte mich verarscht und schuldig. So als würde ich einen Mord begehen, wenn ich das essen würde. Dünn? Dünn war ich noch lange nicht. Doch um ihn zufrieden zu machen, aß ich wenigstens den halben Sandwich und um ehrlich zu sein, er war richtig gut. Er gab sich mit der halben Portion, die ich gegessen hatte zufrieden. Müde lächelte er mich an und lehnte sich in seinem Bett zurück. Er zwinkerte mir zu. "Na? war ja doch nicht so übel oder? Aber das letzte Stück hättest du auch noch essen können, Kleines!", meinte er leise und grinste mich an.

-H.♡

Wild-OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt