Kapitel 26

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Grinsend stand ich vor ihm. Die Sonne bledete mich etwas und ich kniff meine Augen schützend zusammen. Der warme Wind blies durch meine Haare. Erwartungsvoll stand er vor mir. "Und?", wiederholte er sich. Leicht nickte ich. Das war anscheinend genug Antwort.

Ohne viele Worte spazierten wir noch ein zwei Schritte neben einander her, als er mich plötzlich packte und hochhob. Erschrocken schrie ich auf. Ich hörte sein provokantes Lachen in meinen Ohren und musste ebenfalls lachen. Mir kam es so vor, als hätte er mit seiner Berührung ein Glaß voll Glück in meinem Körper umgeschüttet. Er hielt mich fest in seinen Armen und rannte los. Was sollte das bitte? Er hielt mich fest und sprintete mit mir immer weiter in Richtung blaues Meer. Natürlich vermutete ich, dass er abstoppen würde, aber er rannte direkt in das noch etwas kalte Wasser. Es ging ihm zuerst nur bis zu den Knöcheln, dann rannte er immer weiter hinaus. Und ich musste wohl mit. Schreiend, dass er mich runterlassen sollte und lachend, da er es nicht tat, spürte och wie das Wasser langsam meine Beine und mein Hinterteil berührte. Von dem rund um uns hochspritzenden Wasser waren meine Haare völlig nass geworden. Irgendwann, als das Wasser gefühlte Minusgrade erlangt hatte, lies er mich fallen und stürtzte sich auf mich. Er zog mich tiefer in das blaue Wasser hinunter und zog mich zu sich. Ich konnte durch das Wasser sein verschwommenes Gesicht erkennen. Er grinste mich an und schloss seine Augen. Mit angehaltener Luft nahm er sanft meinen Kopf in seine Hände und zog mich näher zu sich. Unsere Beine berührten sich, un auch wenn ich mir wünschte, dass dieser Moment ewig anhalten würde, musste er enden, da ich doch auch etwas Luft zum Atmen benötigte. Mit meiner ganzen Kraft versuchte ich an die Oberfläche zu gelangen, doch er lies mich nicht los. Er drückte seine Lippen an meine und mir blieb vor lauter Schmetterlinge mein Herz stehen. Der Moment endete damit, dass ich nach Luftschnappend an die Oberfläche gedrückte wurde. Ich hielt mich mit strampelnden Bewegungen an der Oberfläche, da meine Beine etwas zu weit vom Meeresgrund entfernt waren. Ich wendete mich umher, auf der Suche nach Valentin, der kruze Zeit später dirket vor mir auftauchte. Wortlos zog er mich ins etwas seichtere Wasser. Ich spürte wie mich meine durchnässten Klamotten immer weiter nach unten zoge. Meine Muskelkraft lies nach und ich wurde schwächer. Glücklicherweise erreichten wir endlich die Wassertiefe, in der ich auch stehen konnte. Valentin grinste mich an. "Na du kleine Wassernixe? Lebst du noch? Lust nochmal tauchen zu gehen?", redete er mich herausfordernd an. Ich brach in einem Lachen aus. Diese Aussage und sein Aussehen anzusehen war einfach zu lustig. Er stand wie ein Hund, der gerade im schlimmsten Regen rumgelaufen ist, da und versuchte dazu auch noch mich zu provozieren. Verwundert sah er mich an. Ich sprang zurück ins Wasser und strampelte mit meinen Füßen im Wasser, bis er nochmal von Kopf bis Fuß nass war. Ich konnte sein fassungsloses Lachen hören. Aber nur kurz, denn in der selben Sekunde wurde ich ins Wasser getaucht. Valentin nahm mich an meiner Taille und zog mich weiter in Richtung Tiefe. Ich öffnete meine Augen und sah ihn weiter nach draußen zu schwimmen. Was hatte er vor? "Valentiiiin!?", schrie ich ihm verwundert nach, als ich wieder an der Wasseroberfläche war. Doch er stoppte nicht. Irgendwann tauchte er wieder nach unten. Verwundert blieb ich im seichten Wasser stehen, da ich keine Energie mehr hatte ihm nachzuschwimmen. Außerdem begann ich leicht zu zittern, da meinen nassen Klamotten durch den Wind in gefühlten Minusgraden an mir klebten. Verwundert hielt ich Ausschau nach Valentin, doch er tauchte nicht auf. Wie tief das Wasser da drausen wohl war? Beunruhigt verbreiteten sich Horrorgedanken in meinem Kopf. Was, wenn ich was passiert ist? Wieso tauchte er nicht mehr auf? Hatte ihn etwas gebissen? Gab es hier Haie? Ein kalter Schauer kroch über meinen Rücken. Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen, als ich seinen dunklen Haarschopf auftauchen sah. Er schwamm laut nach Luft atmend auf mich zu und als er direkt vor mit stehen blieb drückte er mir etwas in die Hand. Unsicher musterte ich ihn. Seine nassen Haare tropften seinen Körper hinunter. Ich öffnete meine Hand und sah eine kleine schillernde Muschel darin liegen. Überrascht öffnete ich meinen Mund um etwas zu sagen, doch Valentin war schneller. "Jetzt wirst du dich immer an mich erinnern, wenn du eine Muschel siehst.", flüsterte er mir ins Ohr und kam näher. "Danke.", gab ich ih zurück und drückte ihm einenm Kuss auf seine Wange. Ich konnte es fast fühlen, wie bei meiner Berührung alles in ihm erwärmt wurde. "Wollen wir nach Hause? Du zitterst schon.", fragte er mich fürsorglich. "Ja, bitte", antwortete ich ihm mit zitternder Stimme. Am Heimweg nahm er meine Hand und zog mich zuerst am Strand entlang und dann die Straße entlang hinter sich her. Er erzählte mir, wie schön es im Meer ist, wenn es warm war. Und wie sehr er sich auf den Sommer freute. Auf die Ferien, auf die langen Nächte und so weiter. Aufmerksam nahm ich alles auf. Er begann von seinen Freunden zu erzählen, und von den vielen Dingen die sie immer gemeinsam unternahmen. Doch als ich das hörte wurde ich etwas traurig. Ich kannte hier schließlich noch niemanden. Naja Julia und Valentin. Aber die konnte ich ja nicht richtig zählen. Früher, letzten Sommer genau gesagt, hate ich viel mit Hannah unternommen. In meiner alten Stadt. Wir waren am See. Jeden Tag. Und jetzt? Sie wohnte Stunden von mir entfernt. Dieser Sommer würde wohl doch nicht so werden, wie ich ihn mir vor einem halben Jahr noch ausgemalt hatte. "Lusia? Hörst du mir überhaupt zu?", riss mich Valentin aus meinen Gedanken. "Ähm.. nein. Tut mir Leid. war etwas abwesend.", stotterte ich überrumpelt vor mich hin. "Wie immer, oder?", lächelte er mich an. Ich musste lachen. Er kannte mich anscheinend schon besser als ich mich selbst.

Irgendwann abends kam meine Mama nach Hause. Überrascht begrüßte sie mich. Mit den Worten: "Hast du hunger? Ich mach fir etwas zu essen. Du siehst ja ganz abgemagert aus.", verlies sie mein Zimmer und machte sich auf den Weg in die Küche. Bei den Worten 'du siehst abgemagert aus' spürte ich einen leichten Stich im Herzen und als die Türe ins Schloss viel stand ich auf und ging in mein Badezimmer. Ich stand direkt vor dem Spiegel und betrachtete meinen Körper. Naja. Dünn? Abgemagert? Vielleicht etwas dünner als vor einigen Monaten, aber sonderlich dünn war ich nicht. Ich wollte gerade zur Türe hinaus und das Abendessen ablehnen, als Valentin in der Badezimmertüre stand. "Was ist los?", fragte er mich. Er wusste die Antwort genau. Trotzdem lies er nicht locker und ich murmelte leise vor mich hin. Ich blickte beschähmt zu Boden und vermeidete jeglichen Blickkontakt zu seinen fesselnden grünen Augen. Mit zwei Schritten kam er auf mich zu. "Schau mich an Luisa", sagte er streng. Unsicher hob ich meinen Kopf und verlor mich in sekundenschnelle in seinen wunderschönen Augen. Er nahm meine Hände fest in Seine. "Du siehst toll aus. Ich finde dich toll. Deine Augen, deine Haare, dein Lächeln, deine Stimme und deinen Charakter. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Okay?", redete er auf mich ein. Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Wahrscheinlich gleich wie mein Magen, der im selben Moment laute Geräusche von sich gab. Seine Lippen formten sich zu einer glücklicher Miene. "Ich hör deinen Hunger ja schon.", flüsterte er mir leise ins Ohr. Wie in Trance spürte ich, wie er mich in den Arm nahm. Eng an ihn gedrückt roch ich sein leicht süßliches Parfum noch stärker als sonst. Ich fühlte mich seit langen wieder mal wie zu Hause. So als hätte ich einen Ort gefunden an dem ich alles vergessen konnte. An dem ich so sein konnte, wie ich nun eben war. Und dieser Ort befand sich direkt in seinen Armen. Ich drückte mich fester an ihn. Die schönsten Umarmungen sind doch immer die, die man nicht erwartet hatte. Er strich mir durch meine Haare und ich konnte seine regelmäßige Atemzüge spüren. Leider wurde dieser Magen durch das Knurren meines Magens unterbrochen. "Komm jetzt", forderte mich Valentin auf und zog mich die Treppen hinunter in den ersten Stock. Meine Mutter stand aufgelöst in der Küche. Ich konnte zwischen dem Rauch am Herd zwei Töpfe erkennen. Das Essen darin, war wahrscheinlich nicht mal annähernd schmackhaft. Als ich ihre hilfslosen Blicke auffing brachen wir alle in Lachen aus. Meine Mutter war noch nie eine gute Köchin gewesen. Doch sie hatte andere Stärken. Valentin eilte ihr zur Hilfe. Er drehte den Herd ab und öffnete das Fenster. "Ach Luisa, es hat sich nichts verändert. Komm lass uns etwas bestellen", brachte sie leicht beschämt herraus. Ich nahm das Haustelefon und lies mir irgendeine Nummer von einem Liferanten diktieren. Ich wusste gar nicht, dass es noch üblich war ein Haustelefon zu haben, wenn doch sowieso jeder ein Handy hatte. Aber naja. "Pizzaria, Hallo?", meldete sich eine tiefe Stimme mit italienischen Akzent. Ich bestellte für uns drei jeweils eine Pizza, erklährte ihm die Adresse und legte auf. Mama, Valentin und ich machten es uns auf Couch im Wohnzimmer gemütlich. Nach langem durchzappen, fanden wir noch immer kein passendes Programm und legten eine von den vielen DVDs ein. Horrorfilm. Ein großer Fan war ich davon zwar nicht. Aber die zwei wollten es ja umbedingt. Das einzig Positive war, dass uns gleich zu Beginn der Pizzabote unterbrach.

"Valentin, Luisa", meine Mutter gähnte und legte eine Pause ein. "Ich geh hoch ins Bett ich bin müde. Julia ist bei einer Freundin und Nikolas ist bis morgen abend auf einer Geschäftsreise", erklährte sie uns und ging hoch ins Schlafzimmer. Etwas irritiert warf ich einen Blick auf die Uhr. Es war erst 10? Der Film wäre sowieso in 10 Minuten zu Ende gewesen? "Nächster Film?",unterbrach mich Valentin motiviert. Lachend nickte ich. Doch ich lachte zu früh und musste den nächsten Geisterfilm über mich ergehen lassen.

Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch. Hatte jetzt viel Stress in der Schule. Aber jetzt kommen wieder öfters Updates.
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