Kapitel 37

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Eine Träne kullterte mir die Wange hinunter. Und es wurde mehr und mehr. Ich legte mein Handy weg und kuschelte mich in die viele Zierpölster. Ich unterdrückte ein Schluchten und drückte den kleinen Teddy an mein Herz. Doch dann richtete ich mich auf. Wieso schaffte es ein Junge mich zum Weinen zu bringen? Wieso brauchte man auch jemand anderen der einen glücklich macht. Ich stand auf und ging zum Spiegel. Meine Haare waren zerzaust und ich flocht meinen Zopf neu, legte frische Wimpertusche auf und schenkte mir mein schönstes Lächeln, als es an der Türe klopfte. Julia steckte ihren Kopf durch den Spalt. "Willst du mitfahren? Wir gehen shoppen und etwas essen.", fragte sie freundlich. "Ich ziehe mich kurz an, dann komme ich!", lächelte ich ihr entgegen. Sie nickte und verschwand. Schnell packte ich mein Portmonee und mein meues Handy in eine kleine Tasche, zog mich um und lief die Treppen hinunter. Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel, bevor ich ins Auto sprang. "Ohh du die Bluse gefällt mir!", erteilte mir Julia gleich zu Beginn ein Kompliment. Ich trug eine rose farbene ärmellose, etwas weiter Bluse, die ich in meine highwasted Jeans hineinsteckte. Sie lächelte mich an und startete das Auto. Sie fuhr die Straße entlang. Die Straße erschien mir so ewig. So ewig wie nie zuvor. Julia plapperte mich glücklich voll. Doch ich hörte nur die hälfte.
"Ahh wir sind da", Julia strahlte mich an und parkte das Auto in der Tiefgarage. Wir stiegen aus und sie hackte sich bei mir ein. Ich war etwss unsicher, lies es dann aber zu. "Erzähl mal etwas von dir!", forderte die mich freundlich auf. Was sollte ich denn erzählen? Anscheinend merkte sie, dass ich mich etwas unwohl fühlte und übernahm wieder das Gespräch. Was war verdammt nochmal mit der selbstbewusste, schlagfertigen Luisa passiert? Verdammt. "Wie ist das Internat so?",fragte sie mich neugierig. "Hm.. ist ganz okay. Ich kenne es ja nicht anders.", gebe ich ihr zurück und versuche insgeheim nicht an das Internat zu denken. Aber Julia fragt schon weiter. "Wir sind die Leute so? Wie ist das Essen?", sie lächelt mich mit ihren glänzenden Augen an. "Ähm. Also ja. Ich kenne die meisten schon seit ich klein bin. Ich gehe ja schon seit der Grundschule ins Internat. Sie sind alle ganz nett. Ich vesteh micht gut mit den meisten.". Ich komme jetzt schon von selbst in einen Redefluss und erzähle ihr wie der Unterricht ist, die Lehrer, die Zimmer und auch vom Essen. Hin und wieder deutet Julia in eines der Schaufenster, zog mich aber an ihnen vorbei. Plötzlich schrie siebleise auf und deutete auf einen kleinen Laden. "Da muss ich hinein!", quiekte sie und zog mich hinter sich her. Der Laden wirkte etwas spießig, schien aber gut besucht zu sein. Gleich zu Beginn kam eine ziemlich große und dünne Verkäuferin auf uns zu. "Na, kann ich euch helfen?", fragte sie freundlich. Julia nickte. "Zuerst suchen wir ein Outfit zum ausgehen. Es kann auch ein Kleid oder sortwas ähnliches sein. Ein Cocktailkleid wäre perfekt. Für mich in blau und du?", die warf mir einen fragenden Blick zu. Ich kam nicht zu Wort, die Verkäuferin war schneller. "Grün würde dir stehen! Zu deinen dubklen Haaren und blauen Augen!", die zwinkerte mir zu. Anscheinend merkte sie, dass ich etwas überfordert war. Aber ich fing mich wieder. Die blonde Verkäuferin, die midnestens 1,80 groß war schickte und zu den Kabinen, wo wir warten sollten und kam nur wenige Sekunden später mit 2 Kleider zurück. Sie drückte mir ein dunkelgrünes Kleid in die Hand, dass aber trotzdem hell genug war um zu leuchten. Der Ausschnitt war bis zum Hals zu und die Träger waren Neckholder.s es ging eng bis zu Taille und lies den Rücken frei. Es hatte etwas leichtes an sich, was es interessant machte. Schnell schlüpfte ich in es hinein und bat Julia es mir zu schließen. Der Rock des Kleides war ausgestellt und ging mir bis kurz über das Knie. Es war mit kleinen Glitzersteinchen am Bund verziert, die nach unten hin immer weniger wurden. Ich betrachtete mich im Spiegel. Ein strahlendes Lächeln überrumpelte mich. Aber wieso brauchte ich nochmal das Kleid? Und was kostete es? Doch dann sah ich Julia. Das dunkelblaue Kleid vildete einen angenehmen Kontrast mit ihren blonden Haaren. Es bestand aus einem eng anliegenden Rock und einem etwas weiterem lockeren Oberteil, dessen Ärmel die Schultern nicht bedeckten. Sich warf sich einen grinsenden Blick im Spiegel zu. "Wir werden heute klasse aussehen! Und die Jungs werden staunen", säuselt sie mir ins Ohr. Jungs? Warte mal.... "Was?", fragte ich sie verwirrt. Wir grillten doch blos am Abend? "Was ist heute?", fragte ich sie überrascht. Sie grinste mich geheimnisvoll an. "Ich darf es dir nicht verraten. Deine Mum und mein Dad geben glaube ich eine Verlobungsfeier. Nicht mit 'kleinem Grillfest', die wollen feiern. Aber sei nicht betrübt!", zwinkert sie mir zu. Irgendwie traf es mich wie ein Schlag. Ändern konnte ich es ohne hin nicht mehr. Also was solls? Ich beschloss später darüber zu grübeln und bewunderte mich wieder in dem wunderschönem Kleid. Es war das erste Mal, dass ich mich nicht sonderlich dick fühlte. "Mein Dad zahlt das!", flüsterte sie mir ins Ohr und versteckt das Preisschild. Ich grinste. Naja. Wenn sie schon heiraten wollen, kann ich doch auch was davon haben? "Schuhe fehlen noch", zwinkerte ich ihr zu. Sie verfiel in ein Lachen: "Ich glaube so langsam werden wir Schwestern". Ich grinste. Ich drehte mich zurück zum Spiegel und spürte zwei große Hände an meiner Taille die mich fest hielten. Dann wurden mir die Augen zugehalten. "Ähhm? Was soll das?", ärgerte ich mich und wendete mich. Ich blickte in große braune Teddyaugen und konnte sie zuerst nichtmal zuordnen. "Wie eine Prinzessin", flüsterte mir David bei einer Umarmung ins Ohr und begrüßte anschließend auch Julia. "Ihr seht toll aus, ich kann euch nur raten die Klaider zu kaufen!", zwinkerte er uns zu. Ich spürte wie seine Blicke mich von oben nach unten mustern. Ich lächelte verlegen. Die blonde Verkäuferin erschein wieder. "Ach hast du mir meine Kundinnen weggeschnappt?", grinste sie David an. Mir ist garnicht aufgefallen, wie groß David war. Vestimmt 1,90m. Er war mindesten 10 cm größer als das blonde Mädchen. "Du arbeitest hier?", fragte ich verwunder. Er nickte. "Wochenendes. Ab und zu. Ich komme wenn sie einen begabten, gutaussehenden Typen brauchen", lobte er sich mit sarkastischem Ton selbst. Ich musste lachen. Irgendwie war er ja doch süß. Die nette Verkäuferin übergab uns an David und verschwand. "Braucht ihr noch etwas?", fragte David uns hilfsbereit "Unterwäsche zum Beispiel?", er grinste mich an und zog mich in dem grünen Kleid hin zz Abteilung der Bhs, Slips und Dessous. Ich schüttelte lachend den Kopf. "Wenn du mich beratest, kaufe ich vielleicht wirklich etwas!", meinte ich beiläufig. Er musterte mich und starrte an meinen Busen. "75B?", fragte er mit nachdenklicher Miene. Ich nickte und wartete auf seine Reaktion. Er begutachtete die große Auswahl die huer geboten wurde und entschied sich schließlich fpr einen schwarzen Bh, ganz aus Spitze. Er war leicht durchsichtig, aber richtig sexy. Natürlich drückte er mir das dazupassende Höschen in die Hand. "Hop hopp! Anprobieren!", befiehl er mir. Und half mir das Kleid zu öffnen. Er strich langsam über meinen Rücken und strich mir die Träger an den Schultern hinunter. "Heiii!", maulte ich ihn an. "Du darfst mich wenn dann anziehen und nicht ausziehen!!", scherzte ich. Er musste grinsen. Ich hörte Julia und David reden, konnte aber nicht herauserkennen um was es ging. Nur ein paar Schöagwörter wie 'Grillparty' 'Stress' und 'Schlägerei' unterkamen mir. Ich hatte den Bh bereits an und David steckte seinen Kopf durch die Türe, ich drückte ihn jedoch wieder hinaus. "Sieht richtig gut aus Lu!", meinte er schmuzelnd. Hatte er mich etwa Lu genannt? "So ein Konchengerüst wie ich sieht gut aus?", antwortete ich ihm mit sarkastischer Miene. Doch er blieb darauf hin still. Dann kam Julia und beriet mich ebenfalls. Sie staunte nicht schlecht und bestand darauf, ihn zu nehmen. Ich gab mich geschlagen und willigte ein.
Mit Küsschen links-Küsschen rechts verabschiedete sich Julia schließlich bei David. Dann kam er auf mich zu und umarmte mich und ich könnte schwören, dass seine Hose eine kleine Ausbeulung hatte. Grinsend schob ich ein "bis am Abend", nach und er zwinkerte mir zu. Kaum sind wir aus dem Geschäft raus, musste Julia schmunzeln. "Der hat aber ein Auge auf dich geworfen!", meinte sie mit leiser Stimme. "Waaas?", gab ich ihr lachen zurück. "Naja. Jetzt ist er single. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es so klug ist, sich auf ihn einzulassen. Seine Ex kann ziemliche gemein werden, wenn sie jemanden nicht mag.", schob sie nachdenklich nach. "Geht er auf deine Schule?", fragte ich nach, um das Thema zu wechseln. "Ja! Er ist.. war ziemlich gut mit Valentin befreundet.", erzählte sie mir, aber bevor ich nachfragen konnte wechselte sie das Thema und zog mich in einen Laden voll mit High Heels.

Ich warf einen Blick auf die tickende Uhr im Badezimmer. Halb 6. In einer Stunde würden die Gäste kommen. Ich bin mal gespannt, wer da so alles kommt. Valentin habe ich den ganzen restlichen Tag sowieso nicht gesehen. Ich sah im Spiegel, wie mein grünes, viel zu auffälliges, Kleid an einem Kleiderbügel hang. Die Kristallsteinchen funkelten etwas. Gleich darunter standen High Heels, natürlich genau im selben grün.
Unmotiviert machte ich mich an die Arbeit und stieg unter die Dusche. Meine Gedanken schweiften ab und ich versank in mir selbst. Meine Gedanken drehten sich um Gott und die Welt. Die eine große Frage kam in mir hoch. Wieso? Wieso hat er das getan?

Ich hoffe euch gefällt mein neues Kapitel.
Ich freue mich immer über neue Votes und Kommentare!
Viel Spaß beim Lesen!
-H. ♡

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