♥︎°Kapitel 15°♥︎

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Nachdem wir den Raum hinter uns gelassen hatten und die Holztür zugefallen war, hörte ich unterschiedliche Stimmen.
Sie redeten wild durcheinander und wirkten hektisch und besorgt.
Ich ließ mich von Evan kraftlos durch einen kurzen Flur und weiter bis in einen Raum ziehen, der mir bekannt vorkam. Als ich meinen Blick einmal umher schweifen ließ, wusste ich wo wir uns befanden.

Die vielen Jungen, die ich bereits vor meiner kleinen Ohmacht gesehen hatte, hatten sich gefühlt nicht bewegt und die gleiche Position eingenommen wie zuvor. Alle Augen waren wieder auf mich gerichtet und die Gespräche wurden eingestellt, als ich neben Evan in der Mitte des Raumes stand. Jedenfalls glaubte ich, dass ich angestarrt wurde.

Wahrscheinlich wäre ich wieder total unsicher gewesen, wenn ich nicht Evans Hand in meiner spüren würde, die mir das Gefühl von Schutz und Geborgenheit gab.

Ich suchte in den vielen unbekannten Gesichtern nach Josh und fragte mich gleichzeitig, wer die anderen Jungen waren. Von Evan wusste ich nun, dass es angeblich alles Werwölfe waren. Aber ich verstand nicht wieso sie sich hier alle versammelt hatten. Evan hatte doch irgendwann etwas über einen Treffpunkt gesagt. Könnte diese Hütte vielleicht ein Treffpunkt der Werwölfe sein?

Ich war immer noch ein klein wenig unschlüssig ob ich ihm das nun wirklich glauben sollte. Schließlich war das schon eine sehr weit hergeholte Erklärung.

"Evan. Was tun wir jetzt? Sollten wir nicht langsam los?"

Eine Stimme hatte die unangenehme Stille, die nur wenige Sekunden geherrscht hatte, durchbrochen. Sie kam mir bekannt vor und als ich meinen Kopf in die Richtung drehte aus der die Stimme gekommen war, erkannte ich auch wieso.

Da stand er. Den rechten Fuß hatte er lässig an der Wand hinter sich abgestützt, das Bein leicht angewinkelt und die Arme vor der Brust verschränkt. Das breite Grinsen, dass ich an ihm so sehr liebte war nicht da. Stattdessen hatte sich eine kleine Sorgenfalte, etwas unterhalb seiner Stirn gebildet. Joshs Anblick, der mich sonst immer zum Lächeln brachte, sorgte dieses Mal für ein merkwürdiges Zwicken in meinem Magen.

Ich beobachtete seinen Blick genauer und stellte erst jetzt fest, dass er auf Evan gerichtet war. Hastig musterte ich die Blicke der anderen, mir fremden Jungen. Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich auch an ihnen, dass ihre Aufmerksamkeit keineswegs mir galt, sondern der Person direkt neben mir.

Wie hatte ich so blöd sein können zu glauben, dass sie mich alle anstarrten? So interessant war ich dann wohl doch nicht. Eine andere, weitere Frage schoss in meinem Kopf hoch, die mein Gehirn etwas quälte.

Warum schauten sie gerade Evan an? Wieso ihn und nicht Josh, Kilian oder Finn? Wieso waren bei Evans Anwesenheit alle leise und aufmerksam? Warum schauten sie zu ihm auf als würden sie auf Befehle von ihm warten?
Als wäre er ihr Anführer.

"Ja. Wir sollten gehen. Ich muss euch allerdings warnen. Heute Nacht ist Vollmond und wir alle wissen, was das bedeutet."

Evan schaute einmal in die Runde. Er sah fast in jedes einzelne Gesicht. Ich spürte wie ich kurz zitterte.
Was, wenn Evan oder einer der anderen mich da draußen angriff? Schließlich hatte Josh mir erklärt, dass Werwölfe sich bei Vollmond nicht kontrollieren konnten.
Ich würde mich nicht verteidigen können, dass stand für mich fest.

"Jack, Elian. Führt alle zur Lichtung und versucht die Blutsauger dorthin zu locken. Passt aber auf, dass Remus, der Hund, euch nicht zuvor kommt. Und vor allem verliert nicht die Kontrolle über euch! Wiedersteht dem Vollmond so gut ihr könnt. Ich komme gleich nach", kommandierte Evan.

Als zwei Jungen, die mir schon einmal aufgefallen waren, sich augenblicklich, nickend in Bewegung setzten, wusste ich das sie Evan aufs Wort gehorchten. Elian und Jack waren jene gewesen, die Evan beauftragt hatte Finn und Kilian im Auge zu behalten.

Der Clan der CosantoirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt