Kurz nachdem er aus der Tür raus war, schlief ich vor Erschöpfung ein. Als ich die Augen wieder aufschlug, war es bereits nach Mitternacht. Meine Schmerzen waren noch größer als vom Vortag, obwohl ich dachte, dass das nicht möglich wäre.
Mein Mund war staubtrocken. Ich konnte nur noch krächzen.
Ich drehte meinen Kopf Richtung Tür und erkannte ein großes Glas Wasser auf dem Nachttisch.
Davor lag ein kleiner Zettel mir "Trink!" darauf.
Ich versuchte mit aller Kraft meine Hand zu heben, um nach dem Glas zu greifen. Die Schmerzen waren unerträglich, doch ich schaffte es das Glas zu greifen.
Gerade wollte ich es anheben, bis mir ein Gedanke kam.
Ist da wirklich nur Wasser drin? Oder will er mich vergiften?Ich stoppte kurz in meiner Bewegung und dachte darüber nach.
"Was macht das bitte noch für einen Unteschied?", sagte ich still zu mir selbst. Also nahm ich das Glas und trank es auf Ex aus.
Man tat das gut!
Doch jetzt meldete sich meine Blase zu Wort. Shit!
Ich muss echt dringend! Aber wie soll ich denn bitte aus dem riesigen Bett, bis ins Bad kommen?Naja es half ja nichts. Ich musste es versuchen.
Also nahm ich all meine letzte Kraft zusammen und drehte mich erst einmal irgendwie auf den Bauch. Elegant sah das bestimmt nicht aus aber das war mir gerade egal.
Ich versuchte mit aller Kraft ans Bettende zu krabbeln um auf den Boden zu kommen. Ehe ich mich versah, plumste ich wie ein nasser Sack auf den kalten Holzboden. Diesmal kamm mehr ein Grunzen, als ein Schrei über meine Lippen und ich musste ein paar Minuten so liegen bleiben, um wieder zu Atem zu kommen.Also an aufstehen war so gar nicht zu denken. Darum beschloss ich am Boden zu bleiben und Richtung Bad zu kriechen.
Das erforderte angesichts meiner Situation meine Höchstleistung.
Doch ich schaffte es tatsächlich nach noch einmal 10 Minuten zum Bad und zur Toilette zu kriechen.
Alles im dunkeln natürlich, da die Lichtschalter zu weit oben angebracht waren, um hinzukommen. Naja vom Boden aus natürlich.
Ich sammelte meine letzten Kräfte und hiefte mich auf die Toilette. Geschafft!
Hätte mir vor ein paar Wochen jemand gesagt, dass ich einmal so erleichtert und stolz sein werde, um aufs Klo gehen zu können, hätte ich lauthals losgelacht.
Kopfschüttelnd über diese peinliche Situation und über mich selber, verrichtete ich mein Geschäft und krabbelte auf demselben Weg zurück, wie ich gekommen war.
Ich hatte ein paar mal versucht aufzustehen aber keine Chance!
Am Bett angekommen, versuchte ich mich hochzuziehen, doch ich hatte keine Kraft mehr.
Also blieb ich einfach am Boden liegen und schief nach ein paar Minuten tatsächlich wieder ein.Keine Ahnung, wie lange ich so geschlafen hatte aber ich wachte auf, als das Licht im Zimmer anging.
Doch ich war zu K.O um meine Augen zu öffnen.
Ich hörte Schritte auf mich zukommen.
Jemand blieb vor mir stehen, doch mein Gefühl sagte mir, dass das nicht Arkan war.
"Na süße, so sehen wir uns wieder." Jemand lachte düster auf und in dem Moment wusste ich, wer vor mir stand. Es war sein Bruder Dameon!
Und ich dachte tatsächlich, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Wie dumm von mir!Er packte mich an meinen Hüften und warf mich mit einem Hief auf das Bett. Ich grunzte vor Schmerz auf. Für Schreie hatte ich keine Kraft mehr.
Er kletterte über mich und packte mich mit einer Hand am Kinn.
"Sieh mich an süße"! Als ich keine Anstalten machte, meine Augen zu öffnen, schüttelte er meinen Kopf so heftig, dass tatsächlich sogar noch ein Schmerzschrei meine Lippen verließ.
Ich öffnete meine Lieder und sah ihm direkt in seine Blutroten Augen. Ein Angstschauer lief über meinen Rücken.
Also wenn das jetzt nicht das Ende ist, dann weiß ich auch nicht."Wusste ichs doch, dass du nicht nur igendein dahergelaufenes Spielzeug meines Bruder bist. Und weißt du auch warum?
Sonst wärst du nämlich schon längst Tod, kleines.
Also musst du irgendetwas besonderes an dir haben, was er begehrt und ich bin heute da um das herauszufinden."
Er lachte düster auf und gab mir einen Kuss auf die Wange.Seine rechte Hand gleitete an mir hinab und ich musste mir ein würgen unterdrücken. Bitte nicht!
Doch ehe ich protestieren konnte, lag seine Hand schon zwischen meinen Beinen.
Er drückte mir einen Kuss auf den Mund nahm brutal alles ein, was er wollte. Keine Chance auf Diskussion.Eine Träne rollte mir über die Wange. Er unterbrach seinen Kuss und schleckte sie auf.
"Nanana, kleines. Fühle dich geehrt von einem Feuerdrachen eingenommen zu werden. Dieses Erlebnis wird nur wenigen Menschen zuteil. Naja auch, weil es meistens auch das letzte ist was sie erleben. Menschen werden mir einfach zu schnell langweilig."
Seine Worte drangen nur dumpf in mein Ohr aber was er sagte, ließ mich schlagartig wieder hellwach werden.
"Drache?" versuchte ich zu sagen, doch mehr wie ein leises Flüstern war es nicht.
"Natürlich, süße. Das müsstest du doch mittlerweile wissen, nachdem dich Arkan der Retter so selbstlos aus dem Wasser gezogen hat oder?" Er sah mich an und zog eine Augenbraue nach oben. Ein Lächeln huschte über seine Lippen.Also habe ich doch nicht geträumt! Ich habe wirklich einen Drachen gesehen! Der Schock nahm mich komplett ein.
Ich nahm in dem Moment nicht mal mehr seine Hand zwischen meinen Beinen wahr."Keine Ahnung, wie du es geschafft hast, die kaltherzigste und brutalste Person die ich kenne, so um den Finger zu wickeln aber du hast es geschafft. Und du kannst in gewisser Weise stolz auf dich sein. Das hat in seinen 1500 Jahren noch niemand geschafft. Und da gab es einige!" Wieder fing er an zu lachen.
"Doch leider war es so dumm, dich zu markieren, was sehr fatal war. Nun kann er dich nicht mehr töten, selbst wenn er es noch so sehr wollte. Naja, deshalb bin ich da." Wieder dieses düstere Lachen.
"Arkan hat gesagt, ich solle es kurz und schmerzlos machen, doch ich kann einfach nicht anders. Ich will ja immerhin auch noch ein bisschen meinen Spaß haben und ich durfte noch nie mit dem Spielzeug meines Bruders spielen"
Er zog seine Hand zwischen meinen Beinen zurück und umklammerte mit beiden Händen meine Kehle. Er drückte zu und ich bekam keine Luft mehr. Ich versuchte mich mit aller Kraft gegen ihn zu wehren, doch er bewegte sich keinen Millimeter. Nur sein Grinsen wurde noch breiter.
"So schwach und doch noch so viel Kampfgeist. Langsam kann ich verstehen, was er an seinem Spielzeug so toll findet."
Mit einem Ruck war er mich aus dem Bett und ich flog in hohem Bogen an die Schrankwand gegenüber.
Der Aufschlag war hart. Ich landete auf dem Boden und die letzte Luft die ich besaß wurde aus meinen Lungen gepresst.
Ich versuchte trotz der Schmerzen irgendwie aufzustehen und wegzukommen. Mein Fluchtinstinkt ermöglichte es mir sogar auf die Füße zu kommen, das des Adrenalins, dass jetzt durch meinen Körper schoss. Mir kam nur ein Gedanke in dem Moment. Ich will jetzt noch nicht sterben!Doch ehe ich einen Fuß vor den anderen setzen konnte, war er bereits da, packte mich wieder am Hals und drückte mich gegen die Schrankwand.
"Beeindruckend kleines. So viel Kampfgeist in so einem kleinen Meschlein. Aber jedes Spiel hat mal ein Ende und Arkan sollte gleich wieder zurück sein, also bringen wir es zu Ende, süße."
Er hob seine Hand und holte zum letzten Schlag aus. Ich schloss meine Augen und sah mein Leben an mir vorbeiziehen.
Ich spürte den Lufthauch, wie seine Hand auf mich zuflog.
Mein ganzer Körper zitterte. Ich war fertig.
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Dragonslave
Mystery / ThrillerMegan hat nichts anderes im Kopf als ihren Abschluss zu machen, auf dem Ball noch ein letztes Mal mit all ihren Freunden zu feiern und sich dann nach New York aufzumachen, um als Journalistin richtig durchzustarten. Alle Hebel sind schon in Bewegung...