15. Ausgeliefert

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Seine Augen verfärbten sich von einem hellen, schlagartig in ein tiefdunkles Blau und er sah verdammt wütend aus. Trotzdem ging sein linker Mundwinkel leicht nach oben. Die Panik überkam mich und mein idiotischer Fluchtinstinkt nahm die Überhand. Mein Gehirn schaltete aus, ich vergaß den Schmerz und hechtete die Treppe nach unten.
Als ich unten an der Treppe aufkam, kam der Schmerz augenblicklich wieder zum Vorschein. Das war mir in dem Moment allerdings egal und ich sprintete wieder zu der großen Eingangstür. Diesmal kam ich allerdings nicht sehr weit, denn augenblicklich stand er plötzlich vor mir. Da ich voll im Sprint war, konnte ich nicht mehr rechtzeitig bremsen und donnerte in ihn hinein. Doch er stand da wie ein Brett und bewegte sich keinen Millimeter.
"Das hättest du nicht tun sollen, kleine. Bis jetzt war ich nachsichtig mit dir, doch niemand schreit mich an, schon gar kein kleines Ding wie du!" Er wurde immer noch wütender und lauter. Ich hatte solch eine schreckliche Angst und doch wusste ich das ich ihm ausgeliefert war.
Er packte mich mit einer Hand wieder am Genick und sofort wurde alles schwarz...

Als ich wieder zu Bewusstsein kam, war alles still. Ich öffnete langsam meine Augen. Alles war in ein dunkles Licht getaucht. Es roch irgendwie ein bisschen modrig.
Ich blickte mich einmal kurz benommen um und merkte erst jetzt das ich in so eine Art Verlies steckte.
Sofort wollte ich wieder weglaufen, doch es ging nicht. Ich war an den Armen an der kalten Wand hinter angekett. Die Ketten kamen von der Decke und jetzt bemerkte ich auch, dass meine Beine ebenfalls festgekettet waren.
Sofort schlug mir die Panik wieder ins Gesicht und ich schrie mit aller Kraft die ich hatte, in der Hoffnung, dass mich jemand hören und retten könnte.
"Das schreien bringt dir gar nichts kleines. Ich bin der einzige hier weit und breit und ich werde dich bestimmt nicht losmachen. Du gehörst mir, mir ganz allein und da ich auf dein ständiges weggelaufe keine Lust habe, zeige ich dir ein für alle mal was passiert, wenn du dich mir widersetzt."
Ich blickte ihm direkt in die Augen. Er saß da einfach ein paar Meter vor mir auf einem Stuhl. Er verzog keine Miene und seine Augen hatten immernoch dieses dunkle Blau. Seine Beine waren locker überkreuzt und in der linken Hand hatte er ein Glas Rotwein, wie es aussah.
Ich war starr vor Angst und ich hatte das Gefühl als hätte ich aufgehört zu atmen. Ich merkte nur, dass mir eine Träne die rechte Wange herunterlief.
Er nahm noch einen Schluck aus seinem Glas, stellte es langsam auf dem Tisch neben ihm ab, stand auf und kam ganz langsam auf mich zu.
Er fixierte mich mit seinen Augen und schlenderte, wie eine Raubkatze auf mich zu.
Ich glaube mein Puls schlug so in die Höhe, dass ich den ganzen Raum damit beschallte.
Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Die Angst nahm überhand und ich zitterte unkontrolliert am ganzen Körper so stark, dass sogar die Ketten anfingen zu rasseln.
Kurz vor meinem Gesicht blieb er stehen und sah mir direkt in die Augen.
Er beugte seinen Kopf zu mir herunter und stoppte an meinem Ohr.
"Jedes Mal, wenn du dich mir widersetzt oder meine Anforderungen nicht richtig umsetzt landest du hier. Und je öfter du Mist baust, desto schlimmer wird deine Bestrafung. Und da du mich eben angeschrien und auch noch beleidigt hast, gebe ich dir mal eine kleine Kostprobe davon, wie sowas bei mir aussehen kann."
Er nahm seine Hand nach oben und fasste an die Ketten. Mit einem kleinen Ruck zog er die Kette aus der Wand. Es gab einen kleinen Knall und er hatte die Ketten samt mich in der Hand. Die andere Hand nahm er nach unten und machte das gleiche mit meinen Fußketten.
Ohne die kleinste Kraftanstrengung seinerseits, brachte er einfach diese schweren Metallketten aus der Wand.
Dieser Mann war nicht nur kräftig, sondern einfach übermenschlich!
Eigentlich hätte mir das schon gestern auffallen müssen, doch da war ich geblendet von meiner Angst.
Doch jetzt war alles anders.
Er hob mich mit den Ketten nach oben, so dass meine Füße in der Luft hingen und schaute mich mit einem höllischen Grinsen an.
"Also lass uns eine Runde Spaß haben."
Er machte auf dem Absatz kehrt und schleifte mich hinter sich her.

DragonslaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt