1. Vorfreude

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Endlich ist es soweit. Alle Prüfungen sind überstanden. Jetzt geht es nur noch auf die Versammlung, bei der alle ihre Prüfungsergebnisse bekommen und abends auf die Abschlussfeier mit anschließendem Ball. Megan kann es kaum erwarten.
So lange hatte sie auf diesen Tag gewartet. Endlich das Collage zu beenden und als Journalistin durchzustarten.

Deshalb ist sie heute auch schon früh auf. Die Vorfreude war einfach zu groß um noch eine Minute länger schlafen zu können.
"Guten Morgen Welt", schrie sie vor Vorfreude und streckte sich ausgiebig.
"Ach Megan, halt einfach die Klappe".
Etwas bewegte sich im Bett gegenüber. Total verschlafen und schlecht gelaunt kam Lisa unter der Bettdecke hervor. Ja, Lisa war nicht gerade ein Morgenmensch.
"Wie kannst du an so einem Tag schlechte Laune haben? Heute ist der letzte Tag auf dem Collage. Da muss man doch gute Laune haben!"
Lachend stand ich auf und streckte mich nochmal ausgiebig, sodass gefühlt alle Knochen in meinem Körper knacksten.
"Weil es einfach Leute gibt, die morgen um 6 noch nicht das blühende Leben sind." Stöhnend und murrend machte sich auch Lisa daran aufzustehen. Ich musste mir das Lachen verkneifen, da es nicht gerade elegant aussah, wie sie aus dem Bett rollte.
"Da du eh noch nicht richtig wach bist, gehe ich schon mal duschen und mich  fertigmachen." Also lauf ich zum Kleiderschrank, hole mir meine Klamotten für den heutigen Tag raus, eine schwarze, zerrissene Jeans, ein schwarzes Tanktop und meine schwarze Lieblingslederjacke und mache mich auf den Weg zum Bad.
Als erstes stelle ich mich unter die warme Dusche und genieße den kleinen Moment Ruhe, ehe ich mich anziehe und mich für den heutigen Tag richte. Das ganze auch keine Minute zu spät, denn gerade als ich fertig war, hämmerte auch schon Lisa gegen die Badezimmertür. "Es gibt vielleicht auch noch andere Leute, die sich gerne fertig machen wollen Prinzessin!" Ja Lisa war morgens wirklich kaum zu ertragen.
"Ist ja schon gut ich bin fertig." Kaum hatte ich die Badezimmertür geöffnet,  schubste mich Lisa zur Seite und knallte die Tür zu.
Kopfschüttelnd und lachend ging ich in die Küche. "Jetzt brauche ich erst mal einen Kaffee." Gesagt getan. Ich setzte mich mit meinem Kaffee an den Küchentisch und checkte meine Nachrichten.
20 Minuten später kam auch Lisa aus dem Bad. Ich drückte ihr gleich den frischen Kaffee in die Hand. Kaum hätte sie die ersten Schlücke genommen, änderte sich ihre Laune um 180 Grad.
Lachend machte sie sich daran, ihre Sachen für die Versammlung zu richten. Dann kam sie zu mir, drückte mir einen Kuss auf die Wange und schnappte sich ihre Jacke. "Jetzt komm schon du Schlafmütze, sonst verpassen wir die ganze Versammlung." Schon war sie zur Tür raus. Immer noch verblüfft von ihrer Stimmungswandlung schnappte ich mir meine Tasche und ging ihr hinterher.

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