17.Grün Und Blau

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Als ich meine Augen wieder öffnete, lag ich wieder in dem gleichen Zimmer im Bett. Ich blinzelte die Sterne weg und sah mich um. Es war wieder taghell. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich weg war, noch hatte ich einen Überblick wie lange ich jetzt eigentlich schon hier war.
Als ich mich versuchte aufzurichten, entschlich sich wieder ein Schmerzschrei. Scheiße tat das weh!
Nach diesen Schmerzen zu urteilen, musste mein Hintern wortwörtlich grün und blau geschlagen sein.
Was zum Teufel soll das alles?!
Niedergeschlagen ließ ich mich wieder auf das Bett fallen und versuchte erneut zu verarbeiten, was da wieder passiert war. Er hatte mich geschlagen. Er hatte mich wirklich geschlagen! Wie konnte dieser Dreckskerl sich das einfach so raus nehmen? Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich. Doch eines wurde immer größer. Die Erkenntnis, dass ich hier gefangen, ihm ausgeliefert war und hier nie wieder rauskommen würde. Bei dem Gedanken fing ich an zu weinen aber dieses Mal richtig. Ich flennte und schluchtste und je mehr ich weinte, desto größer wurde meine Verzweiflung.
Nach über eine Stunde war ich leer. Keine Träne kam mehr über meine Wange und mein Kopf war mittlerweile auch leer. Ich wischte mir die letzten Tränen weg und starrte einfach nur an die Zimmerdecke. Gefühlt verbrachte ich bestimmt so die nächsten 2 Stunden.
Irgendwann befreite ich mich aus dieser Starre und versuchte aufzustehen. Jede Bewegung schmerzte. Sitzen konnte ich gar nicht, deshalb beschloss ich gleich aufzustehen. Da jetzt eh alles egal war  und ich hier drin sterben werde, konnte ich genauso gut unter die Dusche gehen. Wie motorisiert marschierte ich zum Schrank, holte wieder eine schwarze Stoffhose, ein schwarzes Top und die Ballerinas heraus, machte auf dem Absatz kehrt und steuerte auf das Bad zu.
Ich schloss die Tür in dem Bewusstsein, dass das eh nichts bringen würde, zog mich aus und ging richtung Dusche. Doch bevor ich sie erreicht hatte, spähte ich in den großen Spiegel neben mir. Ich drehte mich um, um mich von hinten sehen zu können. Was ich sah schockierte mich, ich war wirklich grün und blau!
Mein Hintern war bedeckt mit allen möglichen Farben. Rot, grün, blau, gelb, lila und viele, viele mehr.
Ich versuchte hinzufassen, doch jede noch so kleinste Berührung schmerzte wie tausend kleine Nadelstiche.
Eigentlich hätte ich außer mir sein müssen, doch das war ich nicht. Diese Flecken erinnerten mich daran, dass ich nicht durchdrehte und dieser ganze kranke Scheiße hier wirklich passierte.
Ich ging in die Dusche und schrubbte mich gründlich durch, bis auf die Wunden stellen an meinem Körper. Jede Bewegung und jede kleinste Berührung taten weh.
Als ich fertig war und mich abgetrocknet hatte, zog ich mich wieder an, naja bis auf die Hose. Nie und nimmer bekomme ich die über meinen wunden Hintern. Ich versuchte es ein paar mal aber der Schmerz, sobald der Stoff meine wunden Stellen berührte war zu groß. Ich fluchte was das Zeug hält aber es half nichts. Voller Verzweiflung wollte ich mich einfach auf den Boden setzten und die Hände über meinem Kopf zusammenschlagen. Doch sobald ich den Boden berührt hatte bereute ich diese Entscheidung und sprang vor Schmerz sofort wieder auf. So eine verfickte Scheiße nochmal! Das darf doch alles nicht wahr sein!
Ich laufe ganz bestimmt nicht hier nur mit einem Spitzenhöschen durch die Gegend! Kurz sprang mein Gedanke zu dem Kleiderschrank nebenan, doch ich schwor mir niemals dieses Nannykleid anzuziehen. Ich seufzte und Fluchte noch ein paar mal, dann nahm ich all meinen Mut zusammen und zog mit einem Ruck diese verdammte Stoffhose hoch. Ich schrie wie am Spieß, denn dass waren Schmerzen die ich keinem Wünsche! Gut außer vielleicht dem Arsch, dem ich das ganze zu verdanken habe.
Mein ganzer Hintern pochte aber ich hatte es geschafft, die Hose war angezogen.
Also machte ich mich wieder auf in das große Schlafzimmer. Doch nach den ersten 2 Schritten merkte ich, dass das kein toller Tag werden würde. Bei jedem Schritt rieb die Hose über meine offene Wunden stellen. Der Schmerz war unerträglich aber ich hatte so lange gekämpft, ich zieh diese Hose bestimmt nicht mehr aus. Also ging ich in kleinen Schritten zurück in das Schlafzimmer.
Ich schloss die Tür auf und sah ihn schon mit einem Grinsen auf dem Bett sitzen. "Na wie geht es uns heute so? Gut geschlafen? Setz dich zu mir, wir sollten nun endlich deine zukünftigen Arbeiten hier im Haus besprechen." Er klopfte neben sich auf das Bett und sein Blick sagte mir, dass ich lieber das machen sollte, was er verlangte. Denn noch eine Strafe würde ich im Moment nicht ertragen.
Die Scham trieb mir die Röte ins Gesicht, denn sein Grinsen verriet mir, dass er nur darauf wartete mich schmerzerfüllt und in Minischritten rüberschleichen zu sehen. Ich nahm mir all meinen Mut erneut zusammen und versuchte in halbwegs normalen Schritten zu ihm herüberzugehen. Es gelang mir nicht wirklich, da die Schmerzen zu groß waren. Sein Grinsen wurde immer breiter, vor allem als ich neben dem Bett stehen geblieben bin. Ich kann mich nie und nimmer auf meine 4 Buchstaben setzten. "Ich hatte gesagt du sollst dich zu mir setzen oder hatte ich mich undeutlich ausgedrückt? Also wenn du mir keinen vernünftigen Grund nennen kannst, dann setz dich jetzt gefälligst hin." Wieder klopfte er neben sich auf das Bett.
Dieser blöde Arsch! Er weiß ganz genau warum mich mich nicht hinsetzen kann aber jetzt will er mich auch noch dazu erniedrigen es laut auszusprechen.
Ich schaute ihn nur an und blieb still, es war mir einfach zu peinlich das ganze auch noch laut aussprechen zu müssen. Ich spürte, dass meine Wangen bereits feuerrot waren und ich wäre am liebsten einfach im Erdboden versunken.
"Also was jetzt? Setzt du dich hin oder sagst mir warum du nicht sitzen willst, ansonsten muss ich dich gleich wieder bestrafen." Sein Blick sagte mir, dass er es ernst meinte.
Vor einer Bestrafung hatte ich viel zu viel Angst, vor allem da mir alles weh tat. Bei dem Gedanken, dass er nochmal auf die gleichen Stellen schlagen würde, schauderte es mir. Also versuchte ich meine Scham herunterzuschlucken und die Wörter über meine Lippen zu bringen.
"Ich kann nicht sitzen, da mein Hintern schmerzt, Meister." Bei dem Wort Meister konnte ich immer noch kotzen aber ich wusste es half einfach nichts.
Sein Grinsen wurde zu einem lauten Lachen. Er lachte wirklich richtig und wenn ich keine solche scheiß Angst vor ihm gehabt hätte, hätte ich ihm dafür eine kräftige Gescheuert!
Doch ich ließ es über mich ergehen, da ich eh keine andere Möglichkeit hatte. Sein Lachen war zwar tief aber auf eine bestimmte Art trotzdem erheiternd. Als er wieder normal wurde sah er mich wieder an.
Seine Augen waren heute wieder in einem hellen Blau, wie Eis aber dabei trotzdem nicht kalt.
"Na also, war doch gar nicht so schwer. Diese Stoffhose muss doch bestimmt furchtbar reiben, willst du nicht lieber eins der Kleider im Schrank anziehen? Die wären angesichts der Umstände bestimmt angenehmer zu tragen."
Meine Augen wurden schlagartig größer." Nein nie und nimmer zieh ich so etwas an, sprudelte es aus mir heraus. Äh, nein Meister schoss ich noch hinten nach."
Sein Grinsen wurde wieder breiter.
" Eigentlich sollte ich dich für diese Widersprechung gleich noch einmal bestrafen, aber da ich heute gute Laune habe, sehe ich darüber einmal hinweg. Außerdem haben wir heute noch viel vor also bleibt dafür ein andermal Zeit. Eins kann ich dir Versprechen, du wirst dieses Kleid noch anziehen und du wirst es gern tragen aber noch nicht heute.
Hier, er zog eine lockere, schwarze Jogginghose hinter sich vor.
Für heute kannst du die tragen aber das ist nur eine Ausnahme. Und hier ist noch eine Wundsalbe, damit solltest du dich noch einschmieren.
Bevor du nein sagst, wenn du es nicht machst, werde ich dir höchstpersönlich den Hintern einschmieren klar? Ich denke du hast jetzt verstanden was passiert, solltest du dich mir widersetzen oder versuchen erneut abzuhauen.
Nun gut zieh dich jetzt um, wir treffen uns in 10 Minuten unten an der Eingangshalle verstanden?"
Er schaute mich eindringlich an.
" Ja Meister, verstanden".
Ich nahm mir die Hose und die Salbe und verschwand in tippelschritten wieder im Bad. Im Hintergrund hörte ich ihn wieder lachen aber wenigstens verließ er wieder den Raum.
Immernoch wütend und gedemütigt vor Scham, war ich glücklich diese blöde Stoffhose gegen die bequeme Jogginghose zu tauschen.
Also zog ich wieder ein mal voller Schmerzen diese Hose aus und nahm die Wundsalbe, um meinen kompletten Hintern damit zu bepflastern, denn von ihm lass ich mich bestimmt nicht einreiben, vor allem nicht da!
Fertiggeschmiert zog ich die Jogginghose an und ich muss sagen, das war befreiend!
Endlich konnte ich wieder halbwegs normal laufen und der weiche Satinstoff reibte nicht mehr.
Ich ging aus dem Bad zurück ins Schlafzimmer und machte mich auf in die Eingangshalle. Erst als ich die erste Treppe nach unten nahm, fiel mir auf das ich alleine hier laufen durfte. Warum das bloß? Naja einen dritten Fluchtversuch würde ich auf jeden Fall momentan nicht starten können und ich denke das wusste er auch.
In der Eingangshalle wartete er schon auf mich und durch sein Grinsen bekam ich ein ungutes Gefühl in der Magengegend...

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