7. Der Tanz

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Ich fühlte mich ihm so hilflos ausgesetzt. Ich konnte mich noch immer nicht bewegen und starrte ihn einfach nur an. Als von mir keine Reaktion kam bildete sich ein Grinsen auf seinen Gesicht ehe er mich an den Armen packte und mich in Tanzhaltung brachte. Eigentlich wollte ich schreien, doch ich brachte keinen Ton heraus. Ich hatte nicht mal wirklich bemerkt, dass wir anfingen zu Tanzen. Mein Blick haftete immer noch in seinen Augen. Noch nie zuvor hatte ich sowas gesehen. Durch seine Blicke fühlte ich mich irgendwie nackt. Als ob er durch mich hindurchsieht.
Sein Grinsen jedoch wurde immer breiter.
Wir schwebten durch den Saal, obwohl ich eigentlich gar nicht tanzen konnte, doch er zog mich einfach mit. Er bewegte sich in einer Eleganz, wie ein König. Ja den Begriff König fand ich passend, da er auch aussah als stamme er von einer anderen Zeit.
Plötzlich hielten wir an. Das Lied verstummte und der Tanz war vorbei.
Ich war unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen und fühlte mich wie in einer Art Trance.
Er beugte sich vor, mein Herz setzte aus, dann nahm er meine Hand und hauchte einen federleichten Kuss auf meinen Handrücken. "Danke für diesen Tanz," sagte er laut, sodass jeder der um uns stand es auch gehört hat. Nun fingen die Leute wirklich an zu klatschen. In diesem Moment beugte er sich noch einmal vor. Er kam mir so nah, dass ich seinen rauhen Atem auf meiner Haut spüren konnte. An meinem Ohr machte er halt und flüsterte nur so, dass ich ihn hören konnte, "wir sehen uns schon sehr bald wieder Sweetheart, denn du gehörst mir."
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Hab ich das gerade wirklich richtig verstanden? Ehe ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, war er schon wieder verschwunden.
War das ein Versprechen oder eine Drohung? Ich glaube ein Stück von beidem.
Immer noch in Gedanken versunken rüttelte es an mir.
"Hey Megan geht's dir gut? Ist alles in Ordnung? Was hat er zu dir gesagt?"
Mark schaute mich besorgt an.
"Ich, ich glaube schon." Mehr brachte ich nicht heraus.
Lisa und Tina schauten mich beide mit diesem ängstlichen Blick an.
Das war mir alles zu viel. Ich musste hier raus. Das darf doch alles nicht wahr sein! Ich merkte, wie langsam meine Beine wieder zu mir zurückkamen und lief, nein rannte Richtung Ausgang.
Ich wollte einfach nur weg.
Weg von dieser Menschenmenge, weg von Ihm.
Einfach an einen ruhigen Ort gehen, um wieder zu Atem zu kommen.
Ich rannte hinaus auf den Park zu. Es sind nur ein paar hundet Meter bis nach Hause. Ja nach Hause, das war eine gute Idee. Im Park angekommen drosselte ich mein Tempo und lief wieder normal. Ich zog mir die hohen Schuhe aus, um besser laufen zu können. Endlich bekam ich wieder Luft. Meine Sinne kamen wieder zu mir zurück und ich konnte wieder klar denken. Noch nie ist mir sowas passiert. Bewegungslos. Hilflos. Ausgeliefert.
War es der Schock oder hat er etwas mit mir angestellt.
Ich konnte es nicht sagen.
Nur eins war mir klar.
Er war gefährlich und das was er gesagt hatte war ernst gemeint.
Ich gehöre ihm. Und wieder schoss Panik in mir hoch.
Ich musste hier weg und zwar schnell.

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