13.Erster Kontakt

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"Du bist aufgewacht. Das ist schön." Seine dunkle, rauhe Stimme drang tief in mein Ohr. Ich war immer noch unfähig mich zu bewegen. Ich stand einfach nur da, mit dem Rücken zu ihm gewandt. Auch er machte keine Anstalten sich zu bewegen. Nach einer gefühlten Ewigkeit brach er die Stille. "Es war sehr unklug, was du da gestern getan hast. Ich verbitte mir, dass so etwas noch einmal vorkommt, denn wenn ich wütend werde, verliere ich schnell die Kontrolle und ich möchte dich gerne noch eine Zeit lang behalten, bevor du mir überdrüssig wirst." Seine Stimme war trocken und emotionslos, als ob er gerade von einem alten paar Schuhe spricht, dass er bald wegwerfen wird. Frustriert, von Schmerz geplagt und dieser hoffnungslosen Situation ausgesetzt, nahm ich all meinen Mut zusammen und drehte mich langsam zu meinem Entführer um. Fast hätte es mir den Atem verschlagen. Wie kann ein geisteskranker, zudem offensichtlich stinkreicher Mann nur so unverschämt gut aussehen. Trotz meiner lähmenden Angst stieg mir die Röte ins Gesicht.
Dafür hätte ich mich in dem Moment glatt selbst Ohrfeigen können, doch mein Körper reagierte instinktiv auf ihn. So etwas ist mir bis jetzt noch nie passiert.
Er stand da einfach, locker angelehnt am Türrahmen. Er trug eine schwarze Anzugshose, dazu passende schwarze Lederstiefel und ein eng anliegendes, schwarzes Seidenhemd, dass jede einzelne Kontur seiner Muskeln abzeichnete. Er hatte seine langen, dunkelbraunen Haare offen über die Schulter hängen.
An seinem linken Arm trug er ein schwarzes, breites Lederarmband mit einem silbernen Wappen eingearbeitet und um seinen Hals schmiegte sich eine Kette mit einem Saphir als Anhänger.
Seine eisblauen Augen fixierten mich, wie eine Raubkatze seine Beute.
Wieder durchfuhr mich ein Schauer und ich senkte meinen Blick richtung Boden.
"Ich bin Arkan Monroe aber ich schätze das weißt du bereits. Wenn du klug bist gehorchst du mir und machst was ich sage ohne zu widersprechen. Dann hast du noch ein paar halbwegs angenehme Wochen oder Tage, je nachdem wie du dich anstellst, ansonsten werde ich dich bestrafen. Du dienst allein nur zu meinem Vergnügen und du hast ab jetzt keine Ansprüche und Rechte mehr. Du bist ein Gegenstand, der mir ganz allein gehört. Verstanden?"

Ohne nach oben zu blicken, wusste  ich, dass er mich immer noch mit seinem Blick fixiert. Meine Angst überflog mich, ich zitterte am ganzen Körper und mein Mund war staubtrocken. Ich brachte keinen Ton heraus. "Ich fragte ob du mich verstanden hast?!" Seine Stimme wurde deutlich lauter und wütender. Bei seinem Ton zuckte ich zusammen.
Immernoch brachte ich keinen Ton heraus, mein Blick steif auf den Boden gerichtet.
Ich hörte Schritte. Er kam auf mich zu. Langsam und berechnend.
Augenblicklich versteifte sich mein ganzer Körper, bis er direkt vor mir stand. Er nahm mein Kinn in die Hand und zwang mich, ihn anzusehen. Ich hatte damit gerechnet, dass seine Hände eiskalt wären, wie seine Augen, doch zu meiner Verwunderung waren sie angenehm warm, wie sein kompletter Körper. Von ihm ging eine wahnsinnige Hitze aus. Bei seiner Berührung durchzuckte mich etwas, wie ein Blitz, undefinierbar.
Nun wurde sein Griff fester und ich zwang mich ihn anzusehen. Seine Augen fixierten mich als ob er direkt durch mich hindurchsehen könnte.
"Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen Kleines also hast du mich verstanden?" Seine Stimme wurde noch tiefer und rauher.
"Ja ich habe verstanden." Endlich kam meine Stimme wieder zurück. Zwar trocken und kratzig, aber immerhin etwas.
"Gut. Und noch etwas, ich möchte, dass du mich in Zukunft nur noch Meister nennst, klar?"
Wieder wurde sein Griff fester.
"Klar."
"Klar, was?"
"Klar, Meister."
"Gut so, na geht doch." Endlich ließ er mich wieder los.
Er drehte sich um und ging wieder richtung Tür, dann drehte er sich noch einmal um.
"Geh dich duschen und zieh dir etwas frisches an. Im Kleiderschrank sind genug Klamotten, da kannst du dir etwas aussuchen. In der Zwischenzeit lasse ich dir etwas zu Essen bringen und das wirst du essen, ansonsten folgt gleich deine erste Bestrafung." Dann ging er aus dem Raum und ließ mich allein zurück.

DragonslaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt