32.Erstaunlich

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Wir liefen Richtung Mitte der Insel. Aus dem Strand wurden Wiesen, kleine Wege und Palmen. Je mehr wir ins innere der Insel kamen, desto grüner und schöner wurde es. Bis jetzt war noch keine Zivilisation in Sicht. "Wohin gehen wir?," fragte ich und versuchte bei Arkans schnellen Schritten mitzuhalten. "Wir besuchen gute Freunde von mir. Sie gehören zu meinem Clan und haben mir ewige Loyalität geschworen. Bei ihnen sind wir erst mal sicher, bis ich mir einen guten Plan zurechtgemacht habe." Sein Blick ging immer noch stur gerade aus und er erhöhte leicht das Tempo. Nun musste ich fast schon joggen um mithalten zu können. 

"Was für Freunde sollen das sein und meinst du mit Clan deine Mafiosogeschäfte?" Langsam wurde ich echt neugierig. "Nicht ganz. Sie gehören zu meinem Drachenclan." Nun fiel von ihm ein kleiner Seitenblick rüber zu mir. 

"Ah okay deine, warte mal was?! Drachenfreunde? Also alle so wie du? Groß, monströs, gefährlich?" Ich blieb augenblicklich stehen und mir wich alle Farbe aus dem Gesicht. Das wars, ich bin sowas von Tod! Arkan lies einen Seufzer von sich und blieb stehen. "Gut erkannt, kleines Lamm und nein dich wird niemand töten, solange ich da bin verstanden? Du bist meine Vermählte und jeder riecht und sieht das, dir wird keiner zu nahe kommen. Und jetzt geh weiter wir sind fast da". Er lief wieder los und ich joggte hinter ihm her. 

"Wo soll das denn sein hier ist weit und breit nichts." Ich lies meinem Blick über das Land schweifen aber sah nichts außer Palmen, Büsche und Gras. 

Arkan blieb plötzlich stehen. "So wir sind endlich da. Ich blieb neben ihm stehen und sah mich um. Nichts. Hä, soll das ein Witz sein?. Sollen wir uns verbuddeln oder was?

"Nicht so voreilig." Akans Blick verriet mir, dass ich ab jetzt lieber stumm bleiben sollte. Auch gedanklich. "Halt dich an mir fest und lass nicht los verstanden?" Ich tat wie befohlen und klammerte mich an ihm fest, obwohl ich keine Ahnung hatte was das hier sollte. 

Seine Augen wurden urplötzlich hellblau, fast weiß und er bewegte seine Hände in kreisenden Bewegungen. Der Wind nahm auf einmal wieder schlagartig zu und mir wurde mulmig. Nun fing er an in einer wahnsinnig tiefen Stimme etwas in einer anderen Sprache zu sprechen. So etwas habe ich noch nie gehört. Der Wind wurde eisig und die Erde begann zu beben. 

Vor uns sah es auf als würde sich die Insel auflösen und alles begann zu verschwimmen. Mir wurde schwindelig aber ich wollte das, was immer hier passierte auf keinen Fall verpassen. Mit einem Mal löste sich dieser Schleier und vor uns tauchte ein breiter, gepflasterter Weg auf, an dem haufenweise Blumen und Palmen entlang direkt zu einem großen Tempel gingen. Das war atemberaubend! Wunderschön. Der eisige Wind begann wieder nachzulassen und der Boden beruhigte sich auch wieder unter uns. Arkans Augen wurden wieder zu einem normal blau und er schaute zu mir herunter. "Na, beeindruckt?" Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein Grinsen ab. Ich kam aus dem staunen gar nicht mehr heraus. Es sah einfach wunderschön aus. Wie aus einem Märchen herausgezeichnet. "Ich gebe es nur ungern zu aber das war der Wahnsinn. Was ist hier gerade passiert?" Ich schaute ihn fragend an. "Das meine Liebe war ein Verschleierungszauber. Ihn benutzen wir an bestimmten Orten, um vor den Menschen verborgen zu bleiben. Hier können wir sein, wie wir sind, uns verwandeln, fliegen und wonach uns sonst noch der Sinn steht. Normalerweise gilt das nur für größere Drachenstädte, in denen das Königshaus tront aber Lucius ist ein Künstler was seine Zaubereien angeht und hat um sein Anwesen einfach selber einen Schleier gelegt. Du wirst ihn mögen, Sweetheart. So nun lass und los, es ist schon fast dunkel und ich bin müde. Ich könnte jetzt eine gute Mahlzeit und ein Bett vertragen." Und schon ging er los auf den Tempel zu und ich hinterher. 

Je näher wir dem Anwesen kamen, desto beeindruckender wurde es. Es sah tatsächlich aus wie ein riesiger indischer Tempel mit haufenweise verzierter Säulen und Torbögen. Neben dem Hauptgebäude gab es noch haufenweise kleinere Versionen des Tempels daneben verteilt. Es war gigantisch. Wir erreichten so langsam die ersten kleinen Häuser und es tauchten so langsam Menschen auf. Die meisten waren bunt gekleidet in farbigen, luftigen Gewändern und sie schienen alle gut gelaunt zu sein. Warte, waren das überhaupt Menschen? Panisch schaute ich zu Arkan, der meinen Blick nur mit einem Lächeln erwiderte. Oh man also haufenweise Drachen. Na toll. 

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