Stadttour/8

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Nach dem Frühstück gingen wir jeweils auf auf unsere Zimmer um unsere Sachen zu holen.  Nur wenig Zeit später trafen wir uns unten in der Lobby.
Unsere Stadttour begann.
Wir liefen durch viele Straßen, es war alles sehr beeindruckend, die ganzen Hochhäuser, die ganze Stadt. Natasha war meist still und hörte nur zu, während Pepper und ich uns unterhielten.
Nach einer gewissen Zeit, fanden wir ein kleines Café. Es war ziemlich versteckt in einer abgelegen Seitenstraße. Wir beschlossen hinein zu gehen um uns etwas zu essen oder zu trinken zu holen.
Uns wurde ein Dreier-Tisch zugewiesen. Er stand am Fenster mit Ausblick auf die Seitenstraße. Das Café war nicht sehr gefüllt. Nur Natasha, Pepper, ich und zwei weitere Personen ein paar Tische weiter saßen darin. Es dauerte nicht lang, bis eine Barista uns die Speisekarte brachte.
Ich entschied mich für einen Latte Macchiato.
„Einen Kaffe, schwarz bitte.", kam es von Natasha. Anders hätte ich es nicht erwartet. Meine Mutter bestellte sich allerdings einen Tee, einen Pfefferminztee. Den mochte sie schon immer am meisten.
Nachdem wir zahlten gingen wir weiter durch die Stadt.
Etwas später blieb ich wie erstarrt stehen. Dort stand er, der alte Avengers Tower. Ich hatte ihn noch nie in echt gesehen. Er war verblüffend. Durch mein Erstaunen merkte ich nicht, wie ich weiter auf die Straße zu lief. Ich wurde erst aus meinen Gedanken gerissen, als mich plötzlich eine Hand packte und zurück zog. Als nächstes sah ich bloß ein Auto vor mir vorbei rasen.
„Bist du verrückt?!„ sagte Natasha mit einem besorgten und gleichzeitig wütendem Blick. Ich musste erstmal kurz verarbeiten was gerade passiert war. Einen Moment später drehte Pepper meinen Kopf zu sich und fragte mich, ob alles okay sei. Es erschrak mich kurz, dass ich vor lauter Verblüffung fast überfahren wurde. Allerdings beschäftigte mich das nicht mehr sehr lange.
Etwas später beschlossen wir, uns wieder auf den Weg zum Hotel zu machen.
Dort angekommen legte ich mich auf das Bett, um kurz zu entspannen, doch dies wurde unterbrochen, als ein Kissen in meinem Gesicht landete. Ich schreckte hoch und sah in Natasha's grinsendes Gesicht. Konnte das war sein? Die Natasha Romanoff warf mir ein Kissen ins Gesicht? Die Black Widow? Die Frau die immer kühl und abweisend mir gegenüber war?
Ich überlegte nicht lang und warf ebenfalls ein Kissen nach ihr, doch sie wich elegant aus. Für den Versuch sie abzuwerfen bekam ich gleich zwei weitere Kissen ab. Dies brachte sie zum Lachen. Es war unglaublich ihre Lache zu hören. Ich mochte sie, es brachte mich ebenfalls zum lächeln.
Schnell artete es aus und es gab mehr oder weniger eine Kissenschlacht. Die Kissen lagen irgendwann verteilt in den Ecken des Raumes. Direkt kam Natasha auf mich zu gerannt, ich geriet in Panik. Sie zog mich spielerisch vom Bett und wir „kämpften" auf dem Boden. Wir drehten uns mehrfach hin und her, bis sie aufrecht auf meiner Hüfte saß und mich an dem Schultern nach unten drückte. Sie schaute leicht erschrocken direkt in meine Augen. Jede Zelle meines Körpers kribbelte und die Spannung änderte sich wie auf einem Schlag und wurde intensiver. Es war ein unglaubliches Gefühl. Ich wusste nicht was passierte.
Langsam beugte sich Natasha herunter zu mir. Ich wurde immer nervöser. Es kribbelte immer noch alles. Mein Blick wanderte von ihren Augen langsam herunter zu ihren zarten, rosanen, wunderschönen Lippen. Die Spannung stieg mit jedem Atemzug. Auch ihr Blick wandte sich meinen Lippen zu. Ihr Atem hauchte auf meine Lippen.
Aus dem Nichts wandte sich ihr Blick ab und sie stand schnell auf. Sie richtete ihre Haare und verließ das Zimmer, ich blieb noch einen Moment lang geschockt liegen. Was war das gerade?
Ich setzte mich aufrecht hin. Für einen Moment, hatte ich keinen Schimmer was ich tun sollte. Ich verweilte kurz und stand dann schließlich auf. Ich musste erstmal verarbeiten was gerade passiert war. Es machte mich fertig, dass Natasha einen Rückzieher machte. Sie machte mich regelrecht verrückt. Natasha blieb die nächsten Stunden weg. Ich hatte keine Ahnung wo sie sein könnte, ich suchte fast das ganze Hotel nach ihr ab. Nach ungefähr einer Stunde gab ich die Suche auf. Ich ging zurück auf das Hotelzimmer und schlüpfte in die Dusche. Mittlerweile war es schon dunkel draußen, dazu regnete es wie in Strömen. Es klingt vielleicht albern, aber ich sorgte mich um Natasha.
Nur etwas später klopfte es an der Tür, ich ging schnell hin, ich hatte Hoffnungen dass es Natasha gewesen sein könnte.
Es war jedoch meine Mom.
„Kommt ihr beide bitte gegen 18:00 Uhr runter, ich würde gerne zusammen mit euch essen."
Ich nickte als Einverständnis, ich sagte ihr nichts davon, dass Natasha gerade nicht da war.
Es dauerte nicht lange, da kam sie bereits zurück. Völlig durchnässt stand sie vor der Tür die ich gerade öffnete. Ich lies sie direkt hinein.
Sie nahm sich sofort frische Sachen und zog sich schnell um.
„Um 18:00 Uhr gibt es Essen.", teilte ich ihr mit. Sie sah mich kurz an und nickte.
„Ich würde danach gerne mit dir reden.", fügte ich hinzu.
Sie sah mich an, als hätte ich sie bei irgendwas erwischt. „Ok.", war alles was sie dazu sagte.
Als es soweit war, gingen wir gemeinsam nach unten. Wir redeten kein bisschen. Es war eine peinliche unangenehme Stille. Natasha war wieder kühl und eher abweisend, es wirkte als würde jemand immer wieder einen Schalter umlegen.
Unten angekommen, setzten wir uns zu Pepper und aßen gemeinsam.
Natasha hat immer noch kein Wort gesagt. Sogar meine Mom fragte mich, ob es ihr gut ginge. Nach dem Essen gingen wir wieder in unsere Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und drehte mich um.
„Natasha? Können wir bitte reden?".
Sie wandte ihren Blick zu mir, aber immer noch gefühllos.
Ich wusste nicht, wie ich das Gespräch anfangen sollte, es war schon so unangenehm, aber da Natasha mehr oder weniger so tat, als ob das nie passierte, wurde es noch unangenehmer dieses Gespräch zu beginnen.
„Das vorhin hätte nie passieren dürfen.", begann sie das Gespräch.
Meine Augen wurden sofort leicht glasig und ich bekam keinen Ton raus. Es kam überraschend, dass sie das sagte.
Allerdings bildeten sich auch Tränen in ihren Augen, was mich ebenfalls überraschte. Man konnte in diesem Moment jede Emotion in ihrem Gesicht erkennen. Es war beeindruckend.
Ich stand nur starr da und sah sie an. Ihr Blick ging zu Boden und sie setzte sich auf das Sofa.
„Ich weiß nicht was mit mir passiert. Bis auf Clint habe ich noch niemandem persönlich von meiner Vergangenheit erzählt. Es fällt mir schwer nicht an dich zu denken. Ich wollte alle Gefühle unterdrücken und habe dich deswegen abgewiesen. Es fiel mir unfassbar schwer. Dann kam das vorhin und ich verlor die Kontrolle was mich verängstigte. Noch nie habe ich für jemanden so empfunden...ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen soll.", beichtete sie mit zittriger Stimme.
Das warf mich komplett aus der Bahn. Ich ging langsam auf sie zu und setzte mich neben sie. Ihr Blick wanderte wieder nach oben und blieb an meinen Augen hängen. Mittlerweile flossen ein paar Tränen ihr Gesicht hinunter.
„Ich verstehe, dass dir diese ganzen Gefühle Angst machen und du nicht weißt, was mit dir passiert. Doch du kannst diese Gefühle zulassen. Ich weiß was dir damals gesagt wurde, dass sowas alles nur für Kinder sei, aber es stimmt nicht. Du musst in diesem Fall keine absolute Kontrolle haben. Lass es einfach passieren.", versuchte ich sie zu ermuntern.
Sie schaute mit ihren leuchtend grünen Augen in meine. Ein kleines Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
„Ich denke ich geh jetzt schlafen, wir müssen morgen früh raus.", sagte ich und schaute ihr dabei immer noch in die Augen. Ich konnte mich jedes Mal in ihnen verlieren. „Willst du das Bett?", fragte ich noch. „Alles gut, die Couch ist ganz bequem.", gab Natasha mir als Antwort. Ich machte mich fertig, legte mich in das Bett und knipste das Licht aus.
„Danke, Sky.", flüsterte Natasha noch in den dunklen Raum.
„Nichts zu danken."

The story of Skylar Stark (Natasha Romanoff ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt