Anprobe/52

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„Bis nachher, Liebes.", rief Natasha und die Tür fiel ins Schloss.
Natasha war selten hier.
Es war etwas seltsam und manchmal fühlte es sich so an, als würde sie mir aus dem Weg gehen, aber diesmal bat ich sie für ein paar Stunden zu gehen um eine richtige Anprobe des Kleides zu machen.
Wanda wollte mir ursprünglich helfen, doch sie war schon seit einigen Tagen fast garnicht mehr aus ihrem Zimmer gekommen.
Nur um ins Bad zu gehen oder um sich etwas zu essen zu holen.
Ich fragte mich was sie die ganze Zeit so tat.
Seitdem diese Frau in den Brautladen kam, verhielt Wanda sich so seltsam.
Diese fremde Frau hatte irgendwas an sich. Etwas, von dem ich nicht einschätzen konnte, ob es gut oder schlecht war.
Kannte sie sie und war deswegen so aufgebracht?
Es war für mich nicht verständlich und wenn ich nachfragte bekam ich nie eine richtige Antwort.

Ich erhob mich vom Bett und nahm das Kleid aus dem Schrank heraus.
Schuhe hatte ich schon vorher und eine Frisur hatte ich auch bereits im Kopf.
Jedoch bekam ich das alles nicht alleine hin, weswegen ich mich dazu entschied runter zu gehen um Wanda zu fragen ob sie vielleicht doch helfen könnte.
Ich eilte die Treppe hinunter und klopfte leise an die Tür.
Ich erhielt keine Antwort.
Um ehrlich zu sein machte ich mir Sorgen.
So hat sie sich noch nie verhalten.
Nach dem Verlust von Vision war es auch schlimm, aber da konnte ich noch ab und zu mit ihr reden.
„Wanda?", fragte ich zaghaft nach.
Ich vernahm einzelne Schritte und tatsächlich öffnete sich die Tür.
Sie sah komplett fertig aus.
Müde und kaputt.
Warum verhielt sie sich so?
Mitleidig sah ich sie an.
Ich wollte nichts von ihr verlangen was sie nicht schaffen konnte.
„Eigentlich wollte ich fragen ob wir die Anprobe machen wollen, aber es sieht wohl grad nicht so gut aus. Willst du reden?", fragte ich zuerst nach.
Nachdenklich sah sie auf den Boden.
Die Augen fast geschlossen und die Hand an der Tür.
Ich wusste nicht was ich tun sollte oder wie ich mit ihr umgehen musste.
Sie wirkte so verzweifelt.
„Darf ich dich was fragen?", hakte ich vorsichtig nach.
Ich trat einen Schritt näher an sie heran.
Ihr Blick wanderten über den Boden, bis sie mich schließlich ansah.
Es herrschte reine Stille.
Sei nickte sanft.
„Hat es was mit der Frau beim Laden zu tun?", wollte ich wissen.
Ich musste sichergehen ob es was mit ihr zu tun hatte, oder nicht.
Ob sie sie kannte, vielleicht eine Vergangenheit mit ihr hatte, oder sie ganz neu für Wanda war.
Wanda trat aus dem Zimmer heraus, weswegen ich ein Stück zurück wich.
Sie schloss die Tür und ging in die Richtung meines Zimmer.
Eine Antwort erhielt ich jedoch nicht.
„Ich kann noch nicht darüber reden. Ich weiß nicht was du sagen würdest.", meinte sie.
Es klang beinahe so, als ob sie ein schlechtes Gewissen hatte.
Ich lief ihr ein wenig hektisch hinterher.
Die Treppen hoch und in mein Zimmer.
Ich schloss die Tür hinter mir und Wanda sah mich erwartungsvoll an.
„Und jetzt?", fragte ich planlos.
„Die Anprobe.", sagte sie stumpf.
Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Ich wusste nicht wieso.

„Ich mach dir die Haare.", sprach sie und zog mich zu sich.
Es dauerte nicht sehr lang bis sie fertig war. Die Frisur war ziemlich genau so, wie ich sie mir vorstellte. Hinten die Hälfte zusammengesteckt und der Rest locker fallend.
Wanda half mir danach in das Kleid zu kommen und ich zog die Schuhe an.
Alles saß perfekt.
Ich fühlte mich unfassbar wohl in meiner Haut.
Es war ein Gefühl was ich nicht oft empfand.
Natasha gab mir meist dieses Gefühl, so wie sie mich viele andere Gefühle spüren lies.
Meine Haare fühlten sich leicht an und das Kleid geschmeidig an meinem Körper.
Die Schuhe waren ziemlich simpel.
Eine Art Absatzsandalen, die vorne spitz zuliefen.
Natürlich in weiß.
Meine schlanke und reaktiv hohe Statue kam durch das Kleid gut zur Geltung.
Die Schuhe vergrößerten mich ein kleines Stück, was noch besser aussah.
Normalerweise war Natasha ein kleines Stück größer als ich, aber es konnte gut sein, dass es bei der Hochzeit andersherum war, wenn sie kleinere Absatzschuhe tragen würde.
Ich fragte mich immer wieder was sie tragen würde.
Ein Kleid, oder vielleicht doch einen Anzug. Wie würde sie ihre Haare machen?
Obwohl mich das alles interessierte, wollte ich erst bei dem Altar meine Fragen beantwortet haben.

The story of Skylar Stark (Natasha Romanoff ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt