Lass dir helfen/23

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Ich spürte eine zarte Hand in meinem Gesicht.
Als ich meine Augen leicht öffnete, sah ich meinen geliebten Rotschopf.
Sie lächelte mich leicht an.
Die letzten Tage und Wochen hielt ich nur wegen ihr durch.
Wäre Natasha nicht stets bei mir gewesen, wäre ich wahrscheinlich durchgedreht.
Helfen konnte mir im Moment jedoch keiner wirklich.
Ich bemerkte, dass diese ganze Situation nicht nur mich belastete.
Immer wieder versuchte ich meine Kräfte aus.
Anfangs, in der Badewanne, hatte ich Glück, dass ich es hinbekam.
Mittlerweile sah es etwas anders aus.

„Lass uns aufstehen.", riss mich Natasha aus meinen Gedanken. Sie bewegte ihren Körper elegant aus dem Bett und lief hüftschwingend in das Bad.
Zugegeben hatte sie mich sehr oft von den ganzen Sachen, die um mich herum passierten, abgelenkt.
Dafür war ich ihr sehr dankbar.
Sie war mir unbeschreiblich wichtig und ich gab mich ihr vollkommen hin.
Ich sprang aus dem Bett und ging ebenso in das Badezimmer.
Vor der Dusche stand sie bereits, auf mich wartend. Ich zog schnell meine Schlafsachen aus.
Mit langsamen Schritten ging ich auf sie zu. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.
Sie zog mich in die Dusche und drehte den Wasserhahn auf.
Wie es sein sollte, klopfte es an der Tür.
„Frühstück.", kam es laut ankündigend von Pietro.
„Nicht mal in Ruhe duschen kann man.", beschwerte sich die Russin.
Ein kleines Lachen entkam mir und ich verließ mit ihr die Dusche.
„Das holen wir später nach.", kündigte sie an.
„Dann hoffe ich, dass es sehr bald später ist.", gab ich zurück.
Sie lachte kurz und zog sich dann ebenfalls an.
In der Küche angekommen, wurden wir mal wieder mit den aller liebsten Sprüchen begrüßt.
„Da sind ja unsere Turteltäubchen.", merkte Sam an.
Natasha zog eine Augenbraue ermahnend hoch.
Ich liebte es, wenn sie das tat.

„Gibt's was neues?", fragte ich.
Ein Kopfschütteln beantwortet mir die Frage. Wanda machte Frühstück.
Es gab Toast, Ei und Bacon.
Sie konnte wirklich gut kochen.
Im Allgemeinen konnte sie mich auch ein wenig aufmuntern.
Sie war eine der wenigen Personen, die ich an mich heran ließ.
Das Frühstück wurde beendet und ein weiterer Tag begann.
Natasha und ich gingen wieder jeweils auf unsere Zimmer.

All dieser Druck hatte auch etwas gutes an sich. Ich begann erneut zu zeichnen.
Früher war es eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.
Diese wurde jedoch irgendwann vernachlässigt.
Mittlerweile zeichnete ich wieder öfter.
So konnte ich meine Emotionen ganz anders ausdrücken.

Gerade schmiss ich mich auf mein Bett und schnappte mir die Fernbedienung, als es an der Tür klopfte.
„Ist offen.", ließ ich die Person wissen.
Die Tür öffnete sich einen Spalt und grüne Augen blitzten hindurch.
Natasha trat in den Raum und schenkte mir ein sanftes Lächeln.
Sie trug eine relativ dicke Jacke.
Ihre Haare waren zu einem lockeren Zopf gebunden.
Sie hielt Autoschlüssel in der Hand und sah mich erwartungsvoll an.
„Wo geht's denn hin?", wollte ich wissen.
„Wirst du gleich sehen.", meinte sie nur und grinste.
„Jetzt zieh dich an und komm.", befahl sie mir.
Wie sie es sagte, tat ich es auch.
Schnell zog ich mir eine lockere Jeans und einen warmen Pulli an.
Ich trottete ihr durch das große Gebäude hinterher.
In der Garage angekommen stand ein rotes Cabrio zwischen den unzähligen Autos.
Kurz blitzten Lichter auf und Natasha ging auf das Cabrio zu.
Sie öffnete die Beifahrertür und bat mich hinein.
„MiLady", sagte sie und grinste mir zu.
Ich stieg ein und sie setzte sich nur ein paar Sekunden später auf den Sitz neben mich.
Sie fuhr aus der Garage hinaus und die Straße entlang.
„Was machen wir?", wollte ich neugierig wissen.
„Sei doch nicht so ungeduldig.", meinte sie nur. Kurz darauf schenkte sie mir ein sanftes Lächeln.
Wir fuhren auf einer Straße durch den Wald. Es war ziemlich kalt, da die Luft direkt an uns vorbei strömte.
Mittlerweile waren fast keine Blätter mehr an den Bäumen.
Die, die es noch waren, waren bereits braun und hatten keine schöne Farbe mehr.
Die Sonne jedoch, machte den Anblick etwas besser. Ihre Strahlen gingen durch die Bäume.
Ich wandte meinen Blick von dem Wald ab und blickte zu Natasha herüber.
Sie sah konzentriert auf die Straße.
Verliebt sah ich ihr beim Fahren zu.
Stundenlang könnte ich das tun.
Langsam bildete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht.
„Starren ist unhöflich.", merkte sie an.
Darauf hin lachte ich ein wenig und sah wieder auf die Straße.
Ein wenig Zeit verging und wir fuhren auf einen schmalen Weg durch den Wald.
Am Ende des Pfades schien die Sonne hell hindurch.
Kurz davor hielten wir an.
Erneut öffnete mir die Russin gentleman-haft die Tür.
„Einmal bitte Augen schließen.", sagte sie.
Dies tat ich auch.
Kurz später fühlte ich ihre sanften Hände an meiner Taille.
Langsam führte sie mich immer weiter fort.
Nach ein paar vorsichtig gesetzten Schritten blieben wir beide stehen.
„Du darfst deine Augen wieder auf machen.", hauchte sie in mein Ohr.
Kurz überfuhr mich eine Gänsehaut.
Als ich dies tat, wurde ich von einem unfassbar schönem Ausblick überrascht
Es schien so, als ob wir auf einer Art Klippe waren.
Von dieser hatte man einen unglaublichen Blick auf die gesamte Stadt.
Ich kam garnicht aus dem Staunen.
Wir waren im Wald und trotzdem der Stadt so nah.
Wenige Augenblicke später, sah ich wieder zu Natasha.
Sie lächelte mich verliebt und seelenruhig an.
Ich drückte ihr einen sanften und liebevollen Kuss auf die Lippen.

„So schön der Ausblick auch ist,
Ich muss mit dir über etwas ernstes reden.", sprach sie an.
Das Unbesorgte in ihrem Gesicht verschwand.
Alles in mir zog sich zusammen.
Sie sagte es mit einem sehr ernsten Ton, was mich unruhig werden ließ.
„Mhm?", gab ich bloß von mir.
„Ich kann dir nicht helfen.
Ich versuche es, doch es geht nicht.
Du lässt mich nicht.
Du versuchst deine Kräfte alleine kontrollieren zu lernen.
Das musst du aber nicht.", sprach sie zu mir.
„Du hilfst mir. Zwar nicht mit diesen Kräften, aber dein Dasein unterstützt mich unglaublich.
Du bist die ganze Zeit bei mir und mehr musst du garnicht tun.", sagte ich und schenkte ihr ein sanftes Lächeln.
Natasha lächelte ebenfalls und schaute mir mit ihren leuchtend grünen Augen in meine. Ihr Lächeln verschwand von ihren Lippen und sie senkte leicht ihren Kopf.
„Was ist los, Tasha?", wollte ich von ihr wissen.
„Es gibt einen Ort...
Dort werden Leute mit deinen Genen, also Inhumans, trainiert und untergebracht.
Das Jenseits.
Es klingt vielleicht komisch, aber du könntest dort hingehen um die Hilfe zu bekommen, die ich und kein anderer dir geben kann.", meinte sie mit leicht zittriger Stimme.
Sie sah wieder zu mir hoch. Ihre Augen waren leicht glasig.
„Du müsstest weg.
Für einen unbestimmten Zeitraum.
Ich weiß nicht wann wir uns wieder sehen würden.", fügte sie noch hinzu.
Ein kalter Schauer jagte über meinen Rücken. Für lange Zeit nicht bei Natasha zu sein, wollte ich mir nicht vorstellen.
Somit war die Sache sofort für mich geklärt.
„Nein, das kann ich nicht.
Ich werde das hinbekommen!", versprach ich ihr.
Erneut neigte sich ihr Blick zu dem Boden.
„Es ist das beste für dich.", sagte sie.
„Da bist das beste für mich, Natasha. Ich kann nicht ohne dich.", meinte ich, während ich ihre Hände in meine legte.
Einen kleine Träne lief ihre Wange herunter.
„Hey, alles gut.", versuchte ich ihr nahe zu bringen.
„Nein. Bitte, du verstehst es nicht.
Du musst dort hin. Nur so kannst du lernen, mit deinen Kräften umzugehen.", teilte sie mir mit.
Ich wollte es nicht.
Vermutlich war es das richtige, doch es fühlte sich nicht so an.
Niemals würde ich es ohne Natasha aushalten.
„Denk wenigstens darüber nach.", bat sie mich.
„Aber jetzt lass uns die Aussicht genießen.", meinte sie und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, den ich sofort erwiderte.
Sie führte mich ein Stück weiter, zu einer Bank. Auf diese setzten wir uns und redeten über alles mögliche.
Doch mir ging nie der Gedanke aus dem Kopf, zu diesen Ort zu gehen.

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Sorry, dass etwas länger nichts kam.
Ich habe mich leider hingelegt und dabei mein Handy geschrottet-

Jetzt könnt ihr euch allerdings wieder auf regelmäßige Updates verlassen.

The story of Skylar Stark (Natasha Romanoff ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt