Spontane Aktionen

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„Lilie" seufzte der Schattensänger schweratmend in das blonde helle Haar der Göttin von Schnee und Eis, während ihre Körper zu einem verschmolzen.

Rhys hatte ihnen zwei Nächte und einen ganzen Tag freigegeben, um Ophilies und Azriels Hormone wieder einigermaßen auf das normale Niveau zu bringen und hatten ihnen dazu die Hütte in den Bergen überlassen.

Weit weg von allen und abgelegen genug, um niemanden zu stören.

Und kaum war die Tür geschlossen, fielen die Kleidungsstücke der beiden wie Regentropfen vom Himmel herab.

Sie hatten kaum geschlafen in der Nacht, jeder ihrer Muskeln war überansprucht und die Haut an vielen Stellen wund. Doch ihr Glück zu zweit strahlte heller denn je.

Und so fanden sie auch dieses Mal gemeinsam ihren Höhepunkt. Angelehnt an die Wand.

Ophilie hatte die Augen geschlossen und den Kopf gegen seinen gelehnt. Die Beine waren immer noch um seine Taille geschlungen. Die Arme lagen um seinen Hals wie ein dicker warmer Schal.

Mit letzter Kraft zog Azriel Ophilies müden Köper an seinen heran, schlang die Arme um sie, um sie dann ins Bad zu tragen.

Warmes dampfendes Wasser war bereits in die begehbare Wanne eingelassen, in die sie Azriel trug.

Die Sonne war längst wieder aufgegangen und schien durch die Fenster hinein.

Azriel setzte sich, mit Ophilie in den Armen auf die eingelassene Bank und genoss die Wärme des Wassers. Nie hätte er gedacht, dass der Sex mit Ophilie noch besser werden könnte. Doch seit ihr Band nun endlich gespannt war, war alles noch intensiver geworden.

Er konnte spüren, wie es ihr ging. Was ihr gefiel und was nicht. Er konnte sie nun noch deutlicher schmecken und riechen und prägte sie mit seinem Duft auf sämtlichen Weisen, was ihn beinahe schon leid tat.

Doch das Gefühl zu haben, endlich seinen Seelenverwandten gefunden zu haben, brachte nicht nur ihn zum strahlen, sondern auch seine Schatten zum Tanzen. Sie schwebten nicht mehr nur um Azriel, sondern tanzten nun zwischen ihnen beiden herum. So als wäre Ophilie ihr zweiter Pohl geworden.

Auch jetzt hatten sie sich an ihren Ohren und Wangen versammelt und tänzelten um sie herum. Azriel lächelte über das Verhalten der dunklen Schatten.

Sie riecht nach uns. Sie gehört jetzt zu uns, wie wir zu ihr. Sie hat so weiche Haut. Sie duftet wie eine Blume.

Azriel schnaufte erheitert auf und vergrub das Gesicht an ihrer blutige Halsbeuge. Selbst mit seinem Duft an ihr und dem warmen Badewasser um sie herum, konnte er ihren lieblichen Duft nach Hyazinthen immer noch so deutlich wahrnehmen wie früher. Allerdings hoffte er inständig für spätere Missionen, dass nicht er selbst allzu sehr nach dieser Blume roch. Nichts konnte eine Tarnung schneller auffliegen lassen, als ein schlecht gedrehter Windzug, der diesen Blumengeruch in sämtliche Richtungen verstreute. Aber darüber würde er sich erst später Gedanken machen. Genau wie um Eris. Jetzt gehörte die Zeit nur ihnen beiden und er würde sie bis zur letzten Minute genießen.

*

Ophilie wirbelte mit ihrem Eisschwert in der Luft umher. Dann um ihre eigene Achse. Das tat sie bereits seit einer ganzen Stunde.

Immer wieder flog das funkelnde Schwert von einer Hand in die nächste, während sie sich um ihre eigene Achse drehte und die zwölf selbsterschaffnenen stillstehenden Eismänner, die sie in einem Kreis um sich herum aufgestellt hatte, enthauptete.

Der Kampf mit Azriel hatte sie spüren lassen, dass sie ihre eigene Schwertführung vernachlässigt hatte. Trotzdem war der Schattensänger höchst beeindruckt von der Eleganz und der Agilität in ihrer Bewegungen. Tödlich gefährlich und zugleich bezaubernd schön. Wie ein Eissturm.

A Court of Fire and Ice | Azriel Fanfiction  | Watty 2022 ShortlistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt