Kapitel 50

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3 1/2 Jahre später

Und wieder alleine.
Ich laufe durch die Straßen von Mystic Falls und hing mit meinen Gedanken bei meiner Prinzessin.
Weshalb wir gestritten haben weiß ich gar nicht mehr.
Es kam einfach dazu.
Es ist wie in alten Zeiten. Auf Dauer kann die Nähe ohne anderen Menschen anstrengend werden. Man hockt die ganze Zeit aufeinander, hat keine Privatsphäre mehr.

Ich lief am Waldrand entlang und wusste nicht wann ich zu ihr gehen sollte. Es sind vier Tage vergangen und ich war immer derjenige, der zuerst nachgegeben hatte.
Wir brauchten maximal eine Woche Abstand voneinander.

Ich hielt plötzlich inne, als ich eine Bewegung im Wald wahrnahm.
Ein dunkler Haarschopf war zu erkennen und es sah nach einem jungen Mädchen aus.
Warte, nein.
Schon von hier aus spürte ich, dass diese Dame Teil meiner Vergangenheit ist.
Ich hatte sie und ihre Schwester versucht zu töten.
„Dad?" rief sie und sofort sah ich Alaric.
„Josie pass bitte auf. Wir suchen Sarah und hauen sofort wieder ab. Nur mit ihr."
Wollten sie mich nicht mitnehmen.
Ich glaube Sarah wäre dagegen.

Sie kamen aus dem Wald und bemerkten mich noch nicht.
„Wo sollen wir suchen? Ich habe keine Karte hier. Also kann ich keinen Lokalisierungszauber ausführen."
„Im Salvatore Anwesen."
Leider ist sie dort nicht. Ich weiß nich nicht mal, ob sie noch in der Stadt ist.
„Ich muss euch enttäuschen. Sarah ist wahrscheinlich nicht mehr in der Stadt." sagte ich und machte mich bemerkbar.
„Oh nein."
„Oh doch Ric. Hast du mich vermisst?"
„Sie hat es anscheinend nicht mehr mit dir ausgehalten?"
„Oh doch. Aber man braucht auch  immer etwas Abstand."
Alaric stellte sich vor seine Tochter und sie wirkte ziemlich verwundert.
„Dad was soll das?"
„Nicht." zischte Ric.
„Josie. Josie wie bei Josette. Benannt nach deiner Mutter." sagte ich und ging auf die beiden zu.
„Wo ist Sarah Kai?" fragte mich Alaric und zuckte mit den Schultern und ein Lächeln stahl sich auf meinen Lippen.
„Gute Frage. Aber wie wollt ihr hier rauskommen? Denkt ihr Sarah hätte nicht alles versucht? Der Aszendent ist irgendwo versteckt. Wir können ihn nicht aufspür-" ich stoppte mich, als meine Nichte den besagten Aszendenten in die Höhe hielt.
„Wir brauchen nur Bennet Blut."
„Und dann kommen wir raus."
„Wir ja. Du bleibst aber hier." knurrte Alaric.
„Ich kann Sarah versuchen zu erreichen. Aber mitkommen werde ich. Außerdem wirst du noch mit ihr sprechen müssen. Sie war enttäuscht, dass du sie angelogen hast." grinste ich.

Sarah POV

Auf einmal war ein Zettle vor meiner Nase und ich hielt verblüfft inne.
Gerade wollte ich mich auf den Weg zu Kai machen.
Normalerweise macht er den ersten Schritt doch dieses Mal wollte ich es sein.
Ich öffnet den Brief und las die wenigen Zeilen.

»Komm sofort zum Salvatore Anwesen. Es ist dringend.
~ Kai«

Was ist passiert, dass er mich so dringend sprechen möchte?
Hat er vielleicht doch Hinweise, wie wir hier rauskommen können?
Wir haben in den letzten Jahren immer mal wieder versucht einen Weg zu finden.

Ich ging zum Auto und fuhr los.
Meine Gedanken waren ein einziges Durcheinander. Was war so wichtig? Was war passiert?

Ich hielt vorm Salvatore Anwesen und lauschte. Ich hörte mehrere Stimmpaare, was mich ziemlich verwundert. Wir waren doch alleine.

Ich öffnete die Tür und sah drei Augenpaare und mein Herz setzte einen Schlag aus.
„Sarah!" schrie Josie und rannte auf mich zu. Ich umarmte sie und konnte mir die Tränen nicht verkneifen. Nie hätte ich gedacht jemanden aus der realen Welt wieder zu sehen.
„Was machst du hier. Wie kommst du hierher?"
„Dad wurde von uns allen sofort hergeschickt als wir erfahren haben, dass du doch noch lebst."
„Woher wusstet ihr das?" fragte ich.
„Dein Vater hatte einen Anruf von Qetsiyah bekommen. Sie hatte alles aufgedeckt, nachdem irgendjemand die Wahrheit wusste. Sie wollte es vorher sagen. Obwohl ich ihr überhaupt nicht traue." sagte Alaric und ich stutzte.

Zum einen wegen Qetsiyah. Sie verabscheute mich und nun half sie den anderen?
Zum anderen wegen meinem Vater. Er hatte anscheinend noch Kontakt mit meinen Freunden. Er lebte und ist geblieben. Ich würde ihn gerne kennenlernen und habe gleichzeitig so viele Fragen.

Aber auch Alaric ist hier.
„Du hast mich angelogen." sagte ich zu ihm.
„Sarah, ich-"
„Du hast mich angelogen! Jahrelang. Eine so große Lüge. Ich dachte Kai wäre tot. Weißt du wie ich mich gefühlt habe ihn wieder zu sehen. In einer Gefängniswelt. Mal wieder?!"schrie ich.
„Das ist Onkel Kai?" fragte Josie ängstlich und wich einen Schritt zurück.
Anscheinend wusste sie über ihre wahre Mutter Bescheid.
„Josie..." fing ich an.
„Ich weiß was er getan hat. Er hat mir meine Mom genommen. Getötet und versucht mich und Lizzie zu töten." sagte sie und ich erkannte, dass sie weinte.
Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm.
„Seid ihr beide ein Paar Sarah?" fragte sie mich und ich wusste nicht was ich antworten sollte. Anlügen wollte ich sie nicht, aber die Wahrheit würde sie ebenfalls verletzen.
Mein Schweigen war anscheinend Antwort genug und sie löste sich aus meiner Umarmung und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Alaric tat es ihr gleich.
„Du kannst doch nicht mit diesen Psychopathen zusammen sein." sagte Alaric.
„Soziopathen." verbesserte ihn Kai und in einer anderen Situation würde ich schmunzeln.
„Bin ich aber. Und das muss akzeptiert werden."sagte ich bestimmend und machte so klar, dass das Thema beendet ist.

Nachdem wir eine Weile geschwiegen hatten wand sich Alaric wieder an mich.
„Wir können dich hier rausholen."
„Wie das? Wir konnten den Aszendenten nicht finden."
„Wir haben ihn. Wir brauchen nur Bennet Blut." sagte Josie.
„Oder meins." entgegnete ich und erntete verwunderte Blicke von den beiden.
„Lange Geschichte. Also wo ist der Aszendent?"

Ein grelles Licht umschloss uns und wir standen auf einmal wieder im Wald. Ich blickte um mich und erkannte, dass wir alle angekommen sind.
Alaric wollte Kai erst nicht mitnehmen, doch ich konnte ihn umstimmen. Oder habe eher gesagt damit gedroht nicht mit zurückzugehen. Und er wusste was ihm hier erwarten würde, wenn ich nicht zurück bin.

Alaric meinte, dass Care meine Wohnung auf Vordermann bringen würde und Blut vorbei bringt.

Wir machten uns gerade auf den Weg und ich  war mega nervös.
Gleichzeitig fühlte ich mich eigenartig.
Als wäre ich krank, was eigentlich ausgeschlossen ist, da ich ein Vampir bin.
Mein Kopf brummte und ich zittere immer wieder. Mir war total warm und mein Körper schmerzte.
Sofort fiel mir wieder ein, dass Qetsiyah nicht einfach so aufgeben würde. Sie wollte mich tot sehen. Sie hatte meinen Tod erst vorgetäuscht, doch hatte sie mich indirekt wieder rausgeholt. Sie hatte die anderen informiert.

Wir standen nun vor der Schule und die Kopfschmerzen wurde immer schlimmer.
„Alles in Ordnung?" fragte mich Kai und zog mich an sich.
„Ja, liegt vielleicht an der kleinen Reise gerade." sagte ich und er gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Wir gingen zu viert rein und sofort änderte sich alles.

›Dein Schalter wird wieder umgelegt. Du wirst wieder zu diesem Monster, welches du verabscheust. Dachtest du wirklich ich lasse dich einfach so weiter leben? Ich habe doch gesagt, dass ich von dir enttäuscht bin. Ich habe Kol's Menschlichkeit ebenfalls ausgeschaltet. Er wird dich hier abholen. Finde ihn auch besser als Kai. Mehr Potential.‹

Die Stimme meiner Mutter drang durch mich durch und ein Schalter legte sich um.

Ich spannte die Schultern an, ließ die drei hinter mir und rannte regelrecht zu den anderen.

Lasst das Spiel beginnen.

Ist Liebe stärker? || Kai Parker FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt