Kapitel 53

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Die Spritze fiel auf den Boden und er lag vor mir.
Es ist in seinem Organismus. In wenigen Minuten ist es soweit.
Das Heilmittel.

Ich weiß nicht wie Kol auf dem Boden gelandet war.
Er lag einfach dort und sein Genick war gebrochen.
Ich war es nicht, aber so konnte ich ihm das Heilmittel geben. Er war wieder fast bei sich gewesen und hatte die Augen halb aufgeschlagen, als ich ihm die Spritze gegeben habe.

Er hatte immer kurz davor gestanden der alte zu sein, doch hatte er sich immer gewehrt.
Ich habe ihm die Erlösung gegeben.

Ich ging einfach weiter und wusste nicht wohin.
Wir waren kurz vor New Orleans gewesen, als wir beide Lust auf Blut hatten.

Scheinwerfer eines Autos blendeten mich und ich sah vier Personen aussteigen.
Damon, Elena, Kai und mein Vater.
Kai rannte auf mich zu und packte mich an den Schultern.
„Spinnst du jetzt total?"
„Musst du jetzt einen auf einfühlsam tun? Du bist doch derjenige der ebenfalls mordet." erwiderte ich belustigt.
Haben die anderen ihn dazu gebracht?

Kai beugte sich zu mir runter und legte seine Lippen auf die meine und ich wusste erst nicht was ich machen sollte.
Es fühlte sich so vertraut an...
Ein klingeln holte mich aus meinen Gedanken und ich packte ich am Nacken.
Ein Ruck und er fiel zu Boden und ich rannte so schnell es ging wieder weg.

Im Rousseaus' sitze ich an der Bar und trank einen Bourbon.
Die ganzen Blicke konnte ich nicht ignorieren und auch Elijah habe ich gesehen.

Gerade setzt sich jemand an der Bar neben mich und ich wusste wer es war. Das Etablissement war auf einmal wie leer gefegt.

„Willst du eine Moralpredigt halten oder nur etwas trinken?" fragte ich den Herrn neben mir.
„Ich habe gedacht, dass meine beste Freundin tot ist. Nun sitzt du hier, lebend und emotionslos." sagte Vincent und ich verdrehte die Augen.
„Und was willst du dagegen machen?" fragte ich und sah ich belustigt an.
„Was machst du hier? So kenne ich dich gar nicht. Und wo ist Kol?"
„Ich lebe mein Leben. Und Kol? Der liegt wahrscheinlich irgendwo rum. Wollte weg von ihm." sagte ich schulterzuckend und trank mein Glas leer.

Ich bemerkte eine Bewegung neben mir und sofort schnellte meine Hand nach links.
„Na na na. Das wollen wir doch nicht."
Ich hielt die Hand von Vincent fest und sah mir den Pfahl an.
„Du würdest mich aus moralischen Gründen nicht töten. Dann müsstest du mit den Gewissensbissen leben, dass du deinen Freundin getötet hast." grinste ich.

„Wir wollen dich nur aufhalten." kam es auf einmal und ich sah Klaus in die Augen.

Ich streckte meine Hand aus und ließ die Scheiben zerbersten und beide hielten sich die Köpfe fest.
Ich nahm Vincent den Pfahl ab und verließ das Gebäude so schnell ich konnte.

Irgendwann landete ich in einer Seitengasse und auf einmal spürte ich Hände an meinem Hals, die mich an die Wand drückten.
Kai.

Ich lachte. Ich lachte laut los und Kai's Hände wanderten zu meinen Schultern, um mich festzuhalten.
„Was zur-"
„Ach Kai. Das ist echt niedlich. Was ist aus dem Mann geworden den ich kennengelernt hatte? Gibst du dich den Anweisungen der anderen hin?" fragte ich und Kai schmunzelte.
„Ich will nur dich zurück. Das bist eindeutig nicht du. Auch wenn mich das extrem anmacht." sagte er grinsend.
„Gott ist das armselig." sagte ich und stoß ihn von mir.
„Ich bleibe lieber so. Wir können einen auf Bonnie und Clyde machen."
„Ohne deine Emotionen?"
„Mit Kol hat es nicht geklappt. Vielleicht mit dir. Ich brauche keine Gefühle. Alleine macht es aber nicht so viel Spaß."
Ich sah einen Muskel an seinem Kiefer zucken und musste grinsen.
„Eifersüchtig?"
„Auf Kyle? Nein."
„Komm schon Kai. Schalte sie ab."
„Ich empfinde schon so schwer bis nichts."
„Aber für mich empfindest du. Du willst die Sarah, die du liebst. Aber sie kommt nicht wieder. Aber du brauchst dir auch keine Gedanken darüber zu machen, wenn du deine Menschlichkeit abschaltest."
„Oder du schaltest sie wieder ein."
„Siehst du diesen Pfahl in meiner Hand?" fragte ich und hielt das Stück Holz hoch.
„Bekommst du ein kleines déjà vu? Als ich mich damit selber getötet habe?"
Ich sah Kai an und ich wusste, dass er an die Szene denken musste, bei der wir Cade getötet hatten.
„Entweder du schaltest sie ab oder ich töte mich. Ich konnte es schon mit Emotionen, also wie einfach wird es ohne sein?" fragte ich ihn und ich merkte wie er mit sich haderte.

Seine Augen schlossen sich und ich merkte, dass seine Menschlichkeit einen auf nimmer Wiedersehen macht.
Seine Augen öffneten sich wieder.
„Sehr schön." grinste ich.
„Komm schon. Werde nicht sentimental. Ich habe Durst." sagte Kai und ich musste noch mehr grinsen.

Zu sehen wir Kai Blut aussaugt lässt mich immer wieder lächeln.
Die anderen haben ihn als meinen Anker gesehen. Derjenige, der mich wieder zurückholen könnte.

„Ich muss noch was machen." sagte ich, als wir irgendeine Bar verließen.
Wir waren schon längst aus New Orleans abgehauen.
„Und was?"
„Bevor meine Mutter meinen Tod vorgetäuscht hatte, habe ich eine Flasche des Heilmittels Alaric überlassen."
„Und du brauchst es wieder zurück."
„Sie könnten es gegen mich einsetzen. Oder gegen dich."
„Ich komme nicht mit. Diese ganzen Menschen... brauche ich nicht."
„Das gefällt mir immer mehr." lächelte ich.
„Ms. Killian, sind das Gefühle?" fragte Kai mich schmunzelnd.
„Nein überhaupt nicht. Mir stellt sich nur die Frage, ob du schon immer so warst. Ich kenne dich ja ein kleinen wenig netter. Oder eher gesagt umgänglicher."
„Ja so war ich schon seit meinen vierten Lebensjahr."
„Komm jetzt nicht mit deiner Lebensgeschichte."
„So lang ist sie doch nicht."
„1972?"
„Hatte dich nie ganz interessiert."
Ich verdrehte die Augen und Kai schmunzelte schon wieder.

„Ich gehe dann mal. Treffen wir uns irgendwo?"
„An der Grenze zu New Orleans?"
„Okay."

So...Kol ein Mensch, Kai ohne Menschlichkeit.
Also der alte Kai, bevor er Sarah kennengelernt hatte ist zurück.
Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht und ich kann schon sagen, dass es ein Familiendrama zwischen Silas, Qetsiyah und Sarah geben wird.👀

Ist Liebe stärker? || Kai Parker FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt