Kapitel 28

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Alleine
Ich war alleine.
Ich sitze auf dem Boden im Wohnzimmer und starre durch die Gegend.
Ich war leer. Leere erfüllte mein Körper.
Aber auch Trauer. Ich trauere um jemanden der es nicht verdient hat, aber trotzdem kann ich mich nicht daran hindern.
Ich weiß nicht was ich machen soll.
Ich liebte ihn und ich tue es noch immer.
Leid, Lust und Liebe war der Inhalt in unserer Beziehung.
Und jetzt auch Verlust.
Manchmal frage ich mich wie es gewesen wäre, wenn wir die Gefängniswelt nie verlassen hätten. So vieles wäre erspart gewesen.
Jo und ihre Kinder wären am Leben gewesen, der Gemini Zirkel ebenfalls. Bonnie hätte keine Schmerzen ertragen müssen.
Hätte, wäre. Wörter die ausdrücken, dass alles passieren konnte es aber nun zu spät ist.
Ich habe so viele Tränen für ihn vergossen. Zuletzt vor ein paar Tagen. Jetzt kamen keine mehr.
Ich war leer. Ich habe keinen Tränen mehr.

Ich habe nicht viel gemacht in letzter Zeit.
Ich bin nur aufgestanden, um mir Blutbeutel zu holen und einmal um zur Tür zu gehen. Damon kam und wollte mit mir reden, doch ich blockte ab.
Ich konnte mit niemanden zurzeit reden. Ich wollte nur alleine sein.
Auch die Nachrichten auf meinem Handy ignorierte ich.

Ich habe Durst und mein Hintern tat weh.
Hätte ich mich doch auf die Couch gelegt anstatt nur auf einer Stelle zu sitzen.
Ich stehe auf, um mir Blut zu holen als ich am Schlafzimmer vorbei lief.
Ich betrat es nur am Tag ganz kurz, wenn ich Klamotten brauchte.
Ich betrat es und ging zum Kleiderschrank. Das erste was ich gemacht habe war es alle Dinge, die mich an Kai erinnerten, zur Seite zu legen.
Klamotten, Bilder, unsere Videokameras aus der Gefängniswelt und eine andere von hier.
Ich dachte es würde mir leichter fallen über ihn hinwegzukommen, wenn ich alles aus meinem Umfeld beseitige.
Vergebens.
Immerhin erinnert die ganze Wohnung an ihn.
Lust die wir hier geteilt haben, wie wir gelacht, rumgealbert, gekocht und auch einfach nur gekuschelt haben.
Ich nahm einer der Kisten und holte ein Bild raus.
Da waren Kai und ich zu sehen, wie wir versucht haben ein Selfie zu machen.

Flashback

„Du musst es andersrum halten Kai." lachte ich und sah zu, wie er ungeschickt die Kamera hielt.
„Und wie sollen wir wissen, ob wir drauf sind? Ich weiß nicht welchen Winkel wir brauchen." sagte Kai.
„Das ist die Überraschung. Mit einem Smartphone wäre es einfacher."
„Das würde ich gerne selber mal erleben." sagte Kai lachend und küsste mich auf die Wange. Dann blitzte die Kamera auf.

Flashback Ende

Diese kleinen Momente mit ihm waren begehrenswert.
Egal wie hart er versucht hat zu wirken, bei mir war er immer der Typ, der Gefühle zugelassen hatte. Er spielte bei anderen den mit dem harten Kern, doch ich sah das gute in ihm.
Nur ich war diejenige gewesen, die den Mann gesehen hatte, der er wirklich unter der Maske war.

Täuschung. Er hat mein Vertrauen missbraucht. Hat es ausgenutzt, dass ich ihn liebe und dachte wahrscheinlich ich würde immer bei ihm sein. Egal was et tut. Ihn immer unterstützen und über seine Fehler hinwegsehen
Schmerz zieht sich in meiner Brust zusammen und ich könnte wieder anfangen loszuheulen.
Vielleicht sollte ich auch?
Ich merkte wie meine Augen brannten, aber keine Tränen flossen. Alle waren verbraucht.

Plötzlich klingelte es an der Tür.
„Ich bin nicht da." rief ich, doch es klingelte immer weiter.
„Ich bin nicht da." rief ich noch lauter. Ich will gerade niemanden sehen und vor allem auch nicht mit jemanden reden.

Doch die Tür öffnete sich und Damon kam herein.
„Du bist doch da. Ich höre dich."
„Wenn ich aber alleine sein will sage ich das nunmal. Also was willst du hier?" fragte ich genervt.
„Du musst mal raus Sarah. Außerdem brauche ich deine Hilfe. Lilly und ihre Häretiker haben Mystic Falls übernommen."
„Ich weiß das von Caroline."
„Sie meinte aber, dass du ihr nicht antwortest." sagte Damon überrascht.
„Man kann Nachrichten auch über dem Banner lesen." sagte ich und zwinkerte ihm zu.
„Okay. Aber komm bitte mit"
Ich überlegte.
Ich war seit Wochen nicht mehr draußen. Ich sollte mal raus und mich ablenken lassen. Außerdem habe ich noch eine Rechnung mit Lilly offen. Passt also alles zusammen.

Ich stand auf ging ins Schlafzimmer um mich umzuziehen.
Es war Zeit. Wenn ich hier weiter Trübsal blase werde ich nie wieder vorankommen.

Ich stand vor dem Spiegel im Schlafzimmer und schaute mich an. Auch wenn man es mir nicht rein äußerlich ansieht habe ich das Gefühl, dass man von 5 Kilometer Entfernung erkenne kann, dass ich ein reines Nervenbündel bin.

Ich straffte die Schultern, nahm meine Jacke und verließ das Zimmer.

Wir kamen in Mystic Falls an und Damon wollte einem der Häretiker das Herz rausreißen und als Zeichen vor die Haustür ablegen.
Krass, aber ich hatte selber keine bessere Idee.
„Also wie machen wir es? Soll ich ihm nach der Uhrzeit fragen?" fragte ich Damon.
„Ja oder du flirtest mit ihm." sagte er und ich sah ihn nur genervt an.
„Ok sorry. Deine Idee ist besser."
„Sorry Damon. Ich wollte nicht-"
„Ach alles gut. Ich verstehe schon." versicherte er mir.

Ich sah unsere Zielperson und ging auf sie zu.
„Entschuldigung, aber können Sie mir sagen wie spät es ist?"
„Ja klar. Es ist kurz vor 11."
„Super danke. Damon?" sagte ich nur und unsere Person drehte sich um und ich verpasste ihm höllische Kopfschmerzen. Damon riss ihm das Herz aus der Brust.
„Geschafft." lächelte Damon zufrieden und wir gingen.

„Morgen Sarah." sagte Damon
„Morgen. Danke das ich hier schlafen konnte."
„Ach kein Ding."
Ich verabschiedete mich, um einen kleinen Spaziergang zu machen.
Auf dem Weg bekam ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Plötzlich tauchte eine Frau vor mir auf und von hinten wurde mir etwas spitzes in den Nacken gerammt. Und dann war alles dunkel.

Als ich meine Augen wieder öffnete saß ich auf einem Stuhl, gefesselt mit Eisenkraut und einer anderen Substanz. Ich konnte mich nicht befreien und auch nicht meine Magie anwenden.
„Hallo. Auch mal wach?" kam es von einer Blondinen.
„Wir wissen, dass du uns das Herz vor die Tür gelegt hast. Dafür wirst du bezahlen."
Scheiße. Ich konnte mich nicht wären und war ihr hilflos ausgeliefert.
„Mary-Lou was machst du da?" kam es von einer Brünetten, die mit einer anderen blonden den Raum betrat.
„Sie muss dafür bezahlen was sie uns genommen hat. Ich werde ihr die Menschlichkeit abstellen. Den passenden Zauber kenn ich schon."
Eine Hexe, okay. Beruhigt mich aber nicht.
„Damit werden wir auch nicht besser also lass das."
„Nein. Valerie und du können jetzt gehen oder ihr müsst zusehen."
Meine Handgelenke schmerzten. Ich versuchte mich irgendwie zu befreien, aber schaffe es nicht.

Dann fing Mary-Lou an. Während sie den Spruch sagte, merkte ich wie sich etwas in mir änderte. Meine Gedanken und Erinnerungen waren so deutlich und es fühlte sich an, als würde jemand einen Schalter betätigen.
„Nein bitte, hör auf." schrie ich auf sie ein. Ich will das nicht. Ich will meine Gefühle nicht verlieren.
Doch sie hörte mich nicht. Irgendwann schloss ich die Augen und öffnete sie dann wieder.

Ich war leer. Ich will nichts, ich brauche nichts und ich fühle nichts.

Ich bin frei.

~ Geschichte ist noch nicht vorbei:)
Ich wollte mich mal für die >1k reads bedanken. Ich werde die Geschichte natürlich noch nicht beenden und wir hoffen, dass sie ein Happy End bekommen. Ich habe schon voraus geplant, weiß aber noch nicht wie ich ein Happy End einplanen kann. Wird also noch länger gehen ~

Ist Liebe stärker? || Kai Parker FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt