Ist Liebe stärker? || Kai Parker FF

Kapitel 59

Ich stand vor der Türe und traute mich nicht zu klopfen.

Wie würden sie reagieren?

Waren die beiden da?

Ich wusste schon von Care, dass meine Freunde Bescheid wussten, was mit mir geschehen war.

In den letzten Tagen habe ich auch versucht Kai ausfindig zumachen, jedoch erfolglos.
Wie gehabt, konnte ich mich nicht erinnern und wusste auch nicht, wie ich das ändern konnte.

Nun stand ich hier.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und klopfte.
Leise hörte ich Schritte und dann öffnete sich schon die Tür und grüne Augen erblickten mich.
Die Tür wurde weite aufgerissenen und er zog mich in seine Arme.
„Es ist so schön dich wieder zusehen." sagte Tim und drückte mich so fest, dass ich keine Luft mehr bekam.
„Das kann sich aber ändern, wenn du mich nicht loslässt." keuchte ich.
Sofort spürte ich den Boden unter meinen Füßen, wurde aber auch hektisch reingezogen.

Dann erblickte ich Annabelle.
„Sarah." hauchte sie und rannte zu mir, um mich zu umarmen.
Ich spürte wie meine T-Shirt nass wurde und merkte, dass sie weinte.
Ich legte meine Arme um sie und drückte sie ganz fest.
Jedoch fühlte ich etwas bei ihr.
Ich löste mich aus der Umarmung und schaute sie direkt an.
Sie merkte es und lächelte verlegen.
Oh nein.

„Du bist ein Vampir?!" fragte ich und blickte zu Tim.
Annabelle war ein Mensch gewesen und Tim ein Vampir. Hatte sie sich verwandeln lassen? Wurde sie verletzt? War ich vielleicht daran Schuld?

„Wir sind schon etwas länger zusammen und ich wollte nicht einfach älter werden." sagte Belle.

„Und da ist noch etwas." kam es von Tim und schaute zwischen den beiden hin und her.
„Wir werden heiraten."
„Was?!." schrie ich und blickte sofort an Belle's linke Hand. Ich erkannte den Ring und musste sie nochmal in die Arme nehmen.
„Herzlichen Glückwunsch." sagte ich und zog auch Tim in eine Umarmung.

„Und da du jetzt wieder da bist wollten ich dich was fragen."
Belle schmunzelte und blickte kurz zu ihrem Verlobten.
„Willst du meine Trauzeugin und Brautjungfer sein?"
„Ja klar gerne." antwortete ich und umarmte sie nochmal.
„Und wir heiraten natürlich erst, wenn sich wieder alle eingelenkt hat. Wir werden Kai finden." sprach Tim und ich nickte.

•

Nun saß ich mit den beiden seit zwei Stunden am Esstisch und wir unterhielten uns. Ich erzählte ihn von allem was passiert war und das ich vieles nicht mehr weiß.

Sie wiederum sprachen über die letzten Jahre und ich erfuhr auch, wie Tim sie gefragt hatte.
Tim hat sich deren Jahrestag genommen und sie romantisch ausgeführt. Dort wo sie ihren ersten Kuss hatten, hatte er sie die Frage aller Fragen gestellte.

Beide versprachen mir, wie alle anderen auch, Kai zu finden.
Leider wussten beide nicht wo er sich aufhielt.

Gerade trank ich meinen Tee, als es an der Tür klopfte.
Belle stand auf, um sie zu öffnen und ich sah Eleonora reinkommen.
„Hallo Sarah."
„Eleonora, schön dich zu sehen." sagte ich und wir umarmten uns.
„Wie geht es dir?" fragte sie und ich erzählte ihr auch alles.
„Und dir? Ich habe das mit Kai gehört." fragte ich und sah, dass sie es ganz schön mitnahm.
„Ich konnte mich nicht erklären. Er war total durch den Wind wegen dir, aber ich glaube auch so würde er nicht mit mir reden wollen."
„Ich habe es auch damals versucht, aber er wollte auch nichts von mir hören. Wenn sich alles wieder eingerenkt hat, spreche ich mit ihm." sagte ich ihr, woraufhin sie mich anlächelte.

•

Am Abend kam ich in meine Wohnung an.

Es war ruhig.
Zu ruhig.

Ich machte eine Flasche Wein auf und setzte mich auf die Couch.

Ich habe mit den anderen versucht Kai zu finden. Zu erahnen wo er sein könnte.
Doch nichts.
Er hat sich sich auch leider nicht gemeldet.
Außerdem blockierte er einen Lokalisierungszauber, was die Suche nur noch erschwerte.

Wir haben auch in New Orleans gefragt, doch sie wussten es leider auch nicht und haben ihn auch nicht gesehen. Trotzdem wollen sie die Augen und Ohren aufhalten, um uns zu helfen.

Nachdem ich mein zweites Glas eingegossen hatte, klopfte es an meiner Türe und ich stand auf.
Verwundert wer es sein könnte, öffnete ich sie und sah in die Augen meines Vaters.

„Hey."
„Hi."
Ich machte eine Geste, um ihn reinzubitten und schloss die Tür hinter ihm.
„Ehm....willst du was trinken?" fragte ich.
„Wasser bitte."

Ich holte ihm ein Glas und wir setzten uns auf die Couch.
Wir schwiegen uns an und ich wusste nicht wie ich anfangen sollte.

„Es tut mir leid." unterbrach ich die Stille, woraufhin Silas mich anschaute.
„Das was ich alles gesagt hatte....das hätte ich nicht machen dürfen."
„War aber verständlich." erwiderte er und ich sah ihn verwundert an.
„Du hattest einen Vater. Ich komme auf einmal und führe mich so auf-"
„Ja ich hatte einen Vater, aber ich wollte dich nur ärgern." sagte ich woraufhin er die Braue zog.
„Ich wollte nicht ehrlich sein. Ich wollte dich kennenlernen und wissen wie es mit dir ist." sagte ich ehrlich.
„Willst du das denn noch?"
Ich nickte, woraufhin er lächelte.
„Eine Frage hätte ich da schonmal."
„Und die wäre?"
„Hasst du Qetsiyah genau so sehr wie ich?"

Silas schaute mich erstmal an bevor er loslachte.
„Oh ja." antwortete er und ich stieg in sein Lachen mit ein.

„Du liebst ihn oder?" fragte er nach einer Weile und ich wusste, dass er Kai meinte.
Ich nickte.
„Das tut er auch. Er hat versucht jedem gegenüber gleichgültig zu sein, aber wehe jemand sprach schlecht über dich. Sei es nur, dass du tötest. Er hatte denjenigen zur Schnecke gemacht." sagte er belustigt.

Ja das war Kai.

„Ich habe gehört, dass ihr euch beide auch gute versteht." sagte ich.
„Er hat einen sehr guten Humor."
„Ich kenne seinen Humor. Der ist...besonders." sagte ich und Silas lachte.

Wir sprachen noch den ganzen Abend und ich fühlte mich echt wohl.
Zusammen beschlossen wir Kai ausfindig zu machen.

Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn am nächsten morgen war Silas weg.