"Vorsicht!", rief Rose, als sie einen der Männer beim Abladen half.
"Verzeihen Sie, Ms. Fletcher", entschuldigte sich einer der Gepäckträger, der völlig aus der Puste war aber weitermachte, bis sie es ins Wohnzimmer reingetragen hatten. "Phu", er wischte sich übers schweißnasse Gesicht, "Junge, Junge, das ist schwerer als ich gedacht habe!"
"Und dabei ist in jeden der Kartons nur ein Achtel meiner Bücher drinnen."
Der Gepäckträger starrte sie entsetzt an. "Wie war das?"
Rose nickte nur und meinte, die letzten drei Kartons würden ihre letzten paar Bücher beinhalten.
"Die letzten ..." er ging ihr hinterher, um ihr bei den sechsten Karton zu helfen. "Oh Mann!"
Ein wenig schmunzeln mussten Rose und sein Kollege, der beim Abladen half.
"Hab dich doch nicht so", lachte sein Kollege, der den Karton mit ihren restlichen Klamotten auf dem Boden abstellte. "Denk doch mal positiv, das ist Training, damit du mal deine Oberarme trainieren kannst."
"Als ob ich ein Schwächling wäre", konterte der andere zurück, der das nächste Karton voll beladen mit Bücher hochhievte und in die Villa schleppte.
"Dann streng dich gefälligst an in Gegenwart dieser reizenden Dame", sagte sein Kollege und zwinkerte Rose breit grinsend zu, was sie mit einem Lächeln quittierte.
"Ach, Jungs", fing sie an und ging in die Küche, um zwei Gläser rauszuholen und sie mit Wasser zu füllen. "So reizend bin ich nun auch nicht."
"Mich wundert es ehrlich gesagt, warum Sie noch Single sind", kam es von dem Mann, der ein Karton mit ihre Pflegeprodukte rein trug und sie vor der Badezimmertür abstellte. Sein Kollege mit Roses Bücher kam ihm schnaufend entgegen. "Mir nicht. Ich kenne keinen Menschen, der so viele Bücher sammelt und sie auch noch liest."
"Und es werden in nicht ferner Zukunft noch mehr werden", meinte Rose.
"Oh nein!", jammerte er, brachte jeden zum Lachen und bekamen ein Glas Wasser angeboten, was sie sich nach dieser Schlepperei redlich verdient hatten.
"Haben Sie vielen Dank, Miss", bedankte sich der nette Mann mit dem Cappy und den Dreitagebart, der sein Wasser auf ex austrank.
"Gerne doch und ihnen ebenfalls Danke fürs Reintragen."
"Das tun wir gerne", sagte er und lächelte charmant.
"Aber bitte tun Sie uns einen Gefallen?", bat der andere Rose um was.
"Welchen denn?", fragte Rose neugierig.
"Zwingen Sie uns nie wieder, ihre Bücher zu tragen."
Alle lachten sie und Rose versprach breit grinsend, sie würde es selber diesmal machen.
***
"Haben Sie noch einen schönen Tag, Ms. Fletcher", wünschte die beiden Jungs ihr und stiegen in den Lastwagen ein.
"Danke, den wünsche ich ihnen auch", rief sie und winkte ihnen hinterher, ehe sie wieder reinging und die Haustür zuzog. Erleichtert atmete sie auf und lehnte sich an der Tür. Das kalte lackierte Holz kühlte ihren verschwitzten Rücken, der sich sehr erhitzt und nass anfühlte. Obwohl sie heute eher luftiger gekleidet war, spürte sie das salzige Nass auf ihrer Haut. Nur in Shorts, gerüschte ärmellose Bluse und Boot gekleidet stand sie da und wartete einen kurzen Moment, bis ihr Atem sich beruhigt hatte, ehe sie leise seufzte, sich von der Tür entfernte und sich die beschrifteten Kartons mit ihren gesamten Bücher widmete. Alles hatte sie alphabetisch nach Autoren sortiert, damit sie zeitsparender war, denn sie wollte heute noch einkaufen, sie brauchte frische Lebensmittel. Obst, Gemüse, Saft, Milch, Wasser und noch vieles mehr.
Ein Glück konnte Rose sagen, war das Wohnzimmer mit einem riesigen Bücherregal ausgestattet, wodurch sie alle dort einbringen konnte und sogar noch Platz hatte für ein bisschen mehr, das später in ihrer Sammlung mit zu kam. Vollkommen zufrieden stemmte sie die Hände auf ihre Hüften, sah mit Stolz sich das Ergebnis an und lächelte glücklich. Ein wunderschönes Kunterbunt von A-Z, von Jane Austen bis Juli Zeh, von Fantasy bis Triller, Romane und Dramen. Alles, was sie je wollte war Lesen. Und hier hatte sie eine ganz persönliche Bibliothek, an der sie täglich ran konnte, wenn sie eins durch hatte und ein weiteres anfing.
"So", sagte sie und klatsche dabei in die Hände, "Was muss ich nun alles kaufen?", überlegte sie laut und ging zur Küchentheke, um dort ihre Einkaufsliste anzufertigen. Sie schrieb auf, was sie für die nächsten zwei Tage brauchte und nahm ihre Tasche, wo Geldbeutel, Schlüssel und Pfefferspray drinnen waren und verließ das Haus.
***
Nach Qualität überprüfend klopfte sie leicht auf die Honigmelone und roch daran. Sie roch süß und war fest, also packte sie den in den Korb, wo bereits Gemüse, ein bisschen Obst, Milch, Geflügel, Fertigsoßen aus der Tüte und ein bisschen Schokolade darin vorhanden waren und die nur darauf warten, gekauft zu werden. Aber sie brauchte auch Mehl und Eier wie ihr einfiel, denn sie wollte Kekse backen.
Zucker!, fiel ihr ein, ich brauche Zucker!
Sie eilte mit dem schweren Korb in der Backabteilung und fand dort noch ein Rest Mehl und das letzte Päckchen Zucker. "Ein Glück!", murmelte Rose und ging drei Regale weiter, wo sie ein 6er Pack Eier fand, die sie in den Korb legte und mit dem gesamten Einkauf direkt zur Kasse ging.
Einkauf bezahlt verließ sie den Laden und nur zwei Kreuzungen weiter wurde Rose das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden und drehte sich kurz um. Viele gingen an ihr vorbei, einige stießen sie an oder murmelten was von, dass sie gefälligst Platz machen und nicht einfach so rumstehen sollte. Aber Rose achtete gar nicht erst auf die ganzen Passanten und starrte weiter geradeaus, wo sie vermutete, dass irgendwer sie beobachtete.
Aber sie sah niemanden. Sie zuckte die Schultern, wandte sich um und ging weiter.
Als sie in ihrer Villa ankam, ging sie direkt in die Küche und stellte auf der Arbeitsfläche ihre Einkäufe ab, um die dann in den Kühlschrank zu stellen und sich ein Glas Wasser zu gönnen. Sprudel hatte sie keine geholt, normales Leitungswasser reichte ihr aus, sonst müsste sie alles mit einem Auto transportieren: wenn sie eines hätte. Einen Taxi hätte sie sich auch nehmen können, aber sie machte lieber Spaziergänge.
Sehr erfrischend, dachte sie und trank noch ein Schluck. Zu Essen kochen würde sie erst in einer Stunde, also mehr Zeit zum lesen. Kaum gedacht, schon saß sie mit den Buch in der Hand auf dem Sofa und las weiter. Sie musste bei der Stelle, als Mr. Darcy Elisabeth seine Liebe gestand und ihr einen Antrag machte schmunzeln. Das war eins ihrer liebsten Szenen im Buch und die las sie sogar zweimal jedes Mal, wenn sie es in der Hand hielt.
Als Rose merkte, wie spät es war, kümmerte sie sich um das Essen und aß dann gemütlich ihre Pute mit Gemüsepfanne. Morgen würde sie sich eine Mehlspeise zubereiten, dachte Rose und aß weiter, als sie ein Knarzen vernahm.
Schon wieder, dachte die genervt, so wie gestern!
Sie legte die Gabel beiseite und stand auf, ging langsam ins Wohnzimmer, doch das Knarzen kam diesmal von Oben, direkt nahe der Küche. Kritisch und mit unruhigen Herzschlag schaute Rose auf und überlegte. Das war nicht normal, glaubte sie, Knarzen konnten nicht von einer Seite zur nächsten rüber wandern, es sei denn ...
Etwas befand sich da Oben.
Was glaubt ihr, um was könnte es sich handeln?
Wie findet ihr es bereits?
Bleibt dabei und findet es heraus ^^
Liebe Grüße Syena
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The Beautiful Beast
RomanceWas passiert, wenn ein Unfall ein grausames Schicksal bestimmt, dem man niemals entkommen kann: außer, man finde die Liebe? So ist das Leben des gutaussehenden Männermodels Clifford Pride, der so kalt und herzlos war, dass das Schlimmste passierte u...