Kapitel 25

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"Haben Sie nochmal vielen Dank, dass Sie die Schlösser ausgetauscht haben", bedankte sich Rose vielmals beim hergekommenen Schlüsseldienst. Der alte, nette Mann hatte eigentlich sonst viel zu tun gehabt, aber da bei ihr eingebrochen war, hatte er sein Nötigstes getan, um sie in Sicherheit zu wissen.

"Habe ich doch gerne gemacht", erwiderte er mit einem väterlichen Lächeln, "Ein junges Mädchen wie Sie eine sind und dann noch im diesen Haus", deutete er mit einem Nicken darauf, "ist ein häufig gesuchtes Opfer für einen Einbruch. Seien Sie froh, dass Ihnen nichts Schlimmeres zugestoßen ist."

"Sie brauchen sich keinerlei Sorgen um mich zu machen. Ich bin jetzt in Sicherheit und ich kann mich genügend verteidigen", versicherte Rose das ihn und fragte nach dem Preis für seine getane Arbeit, den er ihr nannte. Wenn er wüsste, dachte sie, während sie das Geld aus ihrer Brieftasche herausholte und grinste in sich hinein. Wenn er wüsste, dass eben dieser Einbrecher bei ihr wohnte und sie sich mit ihn angefreundet hatte, der würde ein Herzkasper kriegen. 

"Stimmt so", sagte Rose und gab ihn das Geld mit zehn Pfund extra.

Der alte Mann sah total überrascht aus, scheinbar bekam er selten ein Bonus für seine Arbeit. "Aber-", stotterte er und klang total sprachlos. "Das können Sie doch nicht-"

"Ich bestehe darauf. Sie haben so viel für die anderen getan und eben auch für mich, deshalb behalten Sie es." Eine Widerrede duldete Rose nicht, sah ihn weiterhin an und letztendlich und nach langen Zögern nahm er es doch an.

"Nun ja", meinte er mit einem weichen Lächeln, "dann Danke, Ms. Fletcher."

"Gerne doch."

Nochmals ermahnte er sie, dass, falls es nochmal zu einem Einbruch kommen sollte, dass sie sich sofort bei der Polizei und bei ihn melden sollte. 

"Werde ich machen", versprach sie und öffnete ihn die Tür. Der Mann gab ihr noch den Schlüssel und sagte, sie solle ja darauf aufpassen. Sie versprach ihn, aufzupassen. Beide verabschiedeten sich, wünschten einander einen schönen Tag und Rose schloss die Tür hinter ihn zu. Erleichtert atmete sie auf und lehnte die Stirn an die Tür. Das war eine völlige Strapaze, die sie durchlebte innerhalb von nur einen Tag. Erst die Sache mit Frank, der sicher die Woche nochmal bei ihr vorbeischauen würde, dann die alte Frau, die ihr die Rose schenkte, nachdem sie ihr geholfen hatte und gleich darauf verschwand. Dann der Schlüsseldienst, der scheinbar schlecht bezahlt wurde für seine Arbeit, obwohl er sie machte wie ein Profi, auf dem man sich verlassen konnte. Und auch noch die verwirrenden Gefühle, die C in Rose weckte. Das war so verwirrend und irgendwie wusste sie nicht damit umzugehen. Nur allein daran zu denken, wie sie ihn die Wange streichelte, reichte aus und ihr durchfuhr ein sanftes Kribbeln am gesamten Körper. Es entstand eine Wärme in ihrer Brust, die sie nicht verstand, sowie das schnelle Herzschlagen, was ihr durchfuhr, wenn sie an seine Augen dachte und daran, wie schön und wie leuchtend blau sie waren.

"Ist er nun gegangen?", wurde sie angesprochen. Sie drehte sich um und sah C dort am Türrahmen, der zum Wohnzimmer führt, stehen und der sie abwartend ansah. In einem schwarzen Shirt und Bluejeans stand er vor ihr und verschränkte die Beine. Seine Füße trugen wie üblich seine scheinbar liebsten Turnschuhen.

"Ja, ist er", bestätigte sie und fragte ihn, wo er vorhin hingegangen war, als es bei ihr geklingelt hatte.

"Ich war wieder mit dem Portal durch London gereist und habe mir von Weiten den Buckingham Palace angesehen."

Roses Augen weiteten sich. "Du hast dir den Buckingham Palace ohne mich angesehen?", fragte sie ungläubig und war ein wenig enttäuscht und verärgert, dass er sie nicht mitgenommen hatte. "Ich dachte, wir wollten den Ausflug gemeinsam machen!"

The Beautiful BeastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt