The Beautiful Beast

Kapitel 7

Der Regen umfing ganz London und erschütterte mit einem schweren Gewitter jeden einzelnen Passanten, der draußen sich befand. Jeder war ein Regenguss gewohnt, da er geschätzt alle 2-3 Tage kam, doch heute in der tiefen, schwarzen und sternenlosen Nacht war es ganz besonders schlimm und nass. Jeder Regentropfen schmerzte auf seinen tropfnassen Körper, der auf ihn herabfiel und seine Haare waren reinste Rinnsale, die herabliefen und eine große Pfütze zwischen seine Beine hinterließen. Er saß auf dem Dach eines unscheinbaren Gebäudes, das mehr war, als es aussah. Aus dieser Höhe hatte der Mann die beste Aufsicht auf alles, was auf dieser Straße lief, laut lachte oder mit jemanden lautstark in seinem Handy diskutierte. 

Vor ihm befand sich das schlichte aber sehr elegante und vornehme Wiltons, ein sehr beliebtes und meist volles Restaurant, das grandioses Essen servierte und guten Service versprach: Naja, in den meisten Fällen zumindest, dachte er grimmig und dachte an den letzten Service zurück, als er sich darüber beschwert hatte, dass sein Essen äußerst ungenießbar sei und er hier niemals wieder herkommen würde. Das war einer der wenigen Situationen, in der er einst gesteckt hatte. Doch nun, nun konnte er nicht mehr sich rausblicken lassen, ohne gleich schief oder grässlich angeguckt zu werden. Sein Äußeres verabscheute er zutiefst. Er knurrte und ein wenig Regenwasser lief ihm halb in den Mund.

Wieso musste dieses störrische Mädchen nur in mein Haus einziehen?, dachte er grimmig und ballte die Hände zu Fäuste. Es gehört mir!

Er richtete sich auf dem Dach auf und wollte sich mit einem letzten Blick von der Straße abwenden, als er eine Bewegung vernahm und sich nochmal nach Vorne drehte. Und sie sah. Die Frau mit den lockigen, vollkommen durchnässtem Haare, weil ihr Schirm nicht wollte, ging einfach die Straße entlang und hatte die Arme um sich geschlungen, so als friere sie. Aber das war ihm egal, düster verfolgte er sie mit seinen Augen weiter, die wie helle Blitze glichen, so hell sahen sie in der Nacht aus. Kurz blieb diese unverschämte Person stehen, zog ihre beige Strickjacke enger um sich und sah hoch, direkt in seiner Richtung. Ob sie ihn sah, wusste er nicht, aber selbst wenn, das würde ihn keineswegs stören, denn in seiner Kleidung, die teils verdreckt und hauptsächlich schwarz war, würde er gar nicht erst auffallen, egal ob er da Oben stünde oder nicht.

Er sah ihr Zittern und überlegte kurz, ob es von der Kälte kam vermischt mit dem kalten Regen oder ob sie ihn doch erspäht hatte und Angst fühlte.

Egal, was es war, sie ging weiter. Nein, sie rannte fast und sah wie gehetzt aus. Zuerst glaubte er, es wäre wegen ihn und wollte sich abwenden, bis er sah, weswegen sie wirklich eilte. Einige Männer gingen schnellen Schrittes in derselben Richtung wie sie.

Und das war für seinen Augen mehr als verdächtig.

***

Es gab manchmal Tage und Nächte, wenn Rose sich draußen befand, da hasste sie Regen und heute war es ganz besonders der Fall. Ihr Schirm wollte nicht richtig aufgehen, weil der Wind drohte ihn kaputt zu machen und sie war schon komplett durchnässt und fror. Der kalte Regen und der starke Wind setzten ihr zu und ließen sie zittern und frösteln. Ihr war so kalt, dass ihr bereits die Zähne klapperten und sie sich schnellstmöglich eine heiße Dusche wünschte.

Als die den erneuten Versuch wagte mit den Schirm, es aber durch den Wind nicht klappte, gab sie es auf. Es hatte sowieso keinen Sinn, sich noch vor dem Regenguss zu schützen, wenn sie eh schon komplett durchnässt war, deshalb ließ Rose es sein, zog ihre Strickjacke enger an sich und sah nach oben auf das Gebäude neben ihr. Groß und weiß vom Licht der Straßenlaternen beleuchtet sah er sowohl bewohnbar als auch altbacken aus. Die Regentropfen glitzerten wie Perlen im Schein der Straßenlaterne.