Kapitel 9

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Die Haustür versuchte Rose mehrmals zu öffnen, aber wegen ihre Hände, die vor Kälte und Angst noch zitterten, konnte sie den Schlüssel nicht richtig festhalten, deshalb nahm er ihr den ab und öffnete selber die Tür. Lichtschalter auf der Seite betätigt erstrahlte der Flur in einem warmen goldenen Licht, der sie beide Willkommen hieß und sie eintraten. Er zog langsam die Tür hinter sich zu und sagte, es wäre besser, wenn sie unter die heiße Dusche stiegen.

Rose fand, dass das eine gute Idee wäre, aber sie wüsste nicht, was er anziehen sollte und ob es hier irgendwo Wechselkleidung für ein Mann gab. Dann fiel ihr die Truhe auf dem Dachboden ein. Vielleicht war da was drinnen.

"Gehe du schon mal ins Bad, ich versuche schon mal Wechselkleidung zu finden", bat sie ihn drum.

"Du gehst als erste unter die Dusche, ich hole vom Dachboden Wechselkleidung für mich", machte er deutlich klar.

"Woher willst du wissen, wo es hier Wechselkleidung gibt? Und ob es welche gibt?", verlangte sie zu wissen, dann fiel ihr wieder ein, dass er häufig bei ihr eingebrochen sein musste, seit sie hier wohnte und auch in der Zeit davor. Nur deswegen, so vermutete sie, wusste er, wo was war und dass es das hier auch gab.

"Geh unter die Dusche", sagte er nur. Es klang aus seinem Mund wie ein Befehl und sich mit ihn streiten, nun wo er sie gerettet hatte, brachte nichts, deswegen gab sie es seufzend auf und ging ins erste Bad im ersten Stock. Sicherlich würde er das Gästebad nehmen, damit sie ihre Privatsphäre hatte und sich schön heiß und gründlich duschen konnte.

Nach einer halben Stunde stand sie mit einem Handtuch um den Kopf und ihr weißer Kuschelpyjama in der Küche und kochte Tee. Da sie vermutete, dass er wegen seines Akzents Brite war, machte sie für sich und ihn Earl Grey und stellte Milch und Zucker bereit, denn sie wusste nicht, was er alles in sein Tee mochte.

Nur wenig später, während das Wasser fertig gekocht hatte, goss sie das dampfende Wasser in einer edlen Kanne auf guten Porzellan und stellte alles auf dem Tisch, von wo sie aus schon er die Treppe herunterkommen sah.

Frisch geduscht und in anderer Kleidung sah er jetzt viel besser aus. Die helle Jeans und das frisches Shirt standen ihn, trotz der vielen Brandspuren, sehr gut. Es entwickelte in ihm eine neu Persönlichkeit, die Rose an ihn gar nicht kannte. Seine Haaren noch leicht feucht, die er handtuchtrocken gerubbelt hatte und sie jetzt leicht abstanden.

"Ich hab Tee gemacht", sagte sie nur, weil sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte.

"Earl Grey?", fragte er nur.

"Ja", antwortete sie.

Auf seinem linken Mundwinkel zierte sich ein schiefes Lächeln. "Sehr gut."

Rose sah ihn an. "Deine liebste Sorte?"

Diesmal nickte er nur, kam zu ihr und goss sich aus der Kanne eine Tasse voll und nahm noch ein bisschen Milch und ein Löffel Zucker. Rose staunte. So mochte sie ihren Tee auch. Und das beide denselben Tee mochten war noch viel erstaunlicher. Aber irgendwie gefiel es ihr auch insgeheim, weswegen sie ein wenig das Schmunzeln sich verkneifen musste, damit er es nicht sah.

Sie machte sich ebenfalls eine Tasse, machte genau dasselbe rein wie er und pustete über den Rand der Tasse, bevor sie einen vorsichtigen Schluck nahm. Ein Glück, dass sie die cremigere Variante der Milch genommen hatte, dadurch war der Earl Grey für sie leichter zu trinken. Und so, wie es aussah, mochte er es ebenfalls und zeigte das erste Mal seit sie beide sich kannten ein Lächeln. Ein richtiges, warmes Lächeln, was ihr sogar sehr gut gefiel.

Aber genauso schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Sein Blick wurde ernst und einen Hauch besorgt. "Alles okay bei dir?"

Ihre Miene verdunkelte sich ein wenig. Sie wusste, was er meinte. Wegen dem Vorfall von vor einer Stunde. Langsam stellte sie die Tasse auf den Tisch zurück und knetete ihre auf einmal kalten Hände.

The Beautiful BeastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt