So könnte es jede Woche sein mit C. Gemeinsam kochen, lachen, ein Film gucken, ein wenig im Garten oben und unten was machen und dort auch ein bisschen Zeit verbringen und zusammen Musik aus ihrem Handy hören. Es hatte sich herausgestellt, dass sie denselben Musikgeschmack hatten. Dass sie beide gerne Orchester hören, alte Hits, neue Hits und allgemein Klaviermusik. Besonders Klaviermusikstücke begeisterte sie beide und führte sie in eine neue Welt, die nur sie beide kannten: Und das war es auch tatsächlich. Nun geschahen regelmäßige Ausflüge, wo sie beide neue Orte und so kennenlernten. Die Reise durch das Portal zum Buckingham Palace war einfach aufregend und sehr unglaublich gewesen, doch direkt auf dem Dach des Palastes konnten sie nicht wirklich, wegen das viele Personal, das dort arbeitete und dann noch die Wachen dort, sie nahmen ihre Aufgabe ernster als Rose und C vermutet hatten. Aber ansonsten war es ganz toll gewesen dort.
Sie saßen auf dem Dach des Queens Gallery und sahen von dieser Entfernung aus dem Palast an. Des Nachts sah er so schön aus. So groß und prächtig hatte es sich Rose noch nie vorgestellt. Immer wollte sie dorthin, aber da sie zu der Zeit noch verarmt und alleine war und noch im Waisenhaus gelebt hatte, war es für sie niemals möglich gewesen, das Schloss aus nächster Nähe zu betrachten. Selbst die Pfleger und die anderen Kinder hatten sie nicht gelassen, sie sagten dauernd zu ihr, es sei ihr zu prunkvoll und da würde sie niemals hinkommen, egal was in Zukunft geschehen würde.
Wenn die wüssten, dachte Rose und schmunzelte.
"Was ist so lustig?", fragte C sie das und musste ebenso ein bisschen schmunzeln.
"Ach nichts weiter, musste nur an das zurückdenken, was die anderen Kinder zu mir im Waisenhaus gesagt haben", gestand sie und erzählte ihm, was ihr alles gesagt wurde früher. C reagierte von dem, was er hörte, sichtlich schockiert und es sah aus, als verwünschte er die anderen, die ihr so wehgetan hatten.
"Aber es ist nur halb so schlimm, sie wissen ja nicht, was aus mir geworden ist und dass ein Milliardär mein Erzeuger ist", winkte sie ab und betrachtete weiterhin den Palast. Einige Lichter brannten, das erkannte man an die Fenstern.
Das Klimpern eines Schlüsselbunds und das Aufgehen einer Tür brachte beide zum Schweigen und sie versteckten sich, indem sie sich flach auf dem Dach legten. Sie warteten ab, bis sie das Verriegeln der Tür und das Entfernen von Fußschritte vernahmen. Als Schweigen einbrach, sprachen sie endlich weiter, aber in Flüsterton, damit niemand sie doch noch entdeckte.
"Ist es nicht manchmal traurig, allein zu sein?", fragte C Rose und sah sie an.
"Sagt derjenige, der jahrelang nicht mehr das Haus verlassen hatte außer durch Zauberei."
"Und das kommt von diejenige, die keine Familie und Freunde hatte, bevor sie mich begegnet war."
"Touché." Aber sie musste ihm Recht geben. Es war schon traurig, einsam zu sein und das war etwas, was sie hasste, deswegen sich Rose meistens in schöne Bücher versteckte. "Aber ja, es war wirklich einsam gewesen, da wo ich einst gelebt habe. Deswegen habe ich mich auch in Bücher versteckt, weil sie der einzige Trost waren für mich. Sie waren das Entkommen von der Einsamkeit, in der ich fast mein ganzes Leben da gesteckt habe."
C nickte. "Ich verstehe."
"Aber nun habe ich dich und es ist schön, ein Freund zu haben", sagte sie, sah ihn an und lächelte froh.
Nun lächelte er auch. "Ich bin auch froh, dich zu haben."
Eine Weile schwiegen sie und sahen weiterhin den Palast an, bis Rose Hunger verspürte und sagte, dass es besser wäre, wenn sie etwas essen würden.
Geheimnisvoll grinsend stand C langsam auf und wagte einen kleinen Sprung nach Unten. Elegant landete er auf beide Beine vor der Eingangstür der Galerie. Er streckte die Arme nach ihr aus, als sie sich zum Rande des Dachs begab, ihre Beine kurz baumeln ließ und im Sitzen dann sprang. Geschickt fing er sie auf, hielt sie noch eine Weile fest und setzte sie dann ab.
"Danke fürs Auffangen", bedankte Rose sich leise bei ihm und spürte die Hitze in ihre Wangen aufsteigen, die C scheinbar doch bemerkte, denn er strich ihr sanft über die Wange.
"Gerne doch", erwiderte er und fragte sie, wo sie essen gehen sollten.
Rose guckte seltsam und dachte, sich verhört zu haben. "Wir gehen aus?", fragte sie blöd und sah ihn komisch und vor allem skeptisch an.
"Klar", meinte er und sah sie breit grinsend an. "Ich hab irgendwie Appetit auf Französisch."
Hörte sich lecker an, musste Rose zugeben und irgendwie bekam sie richtig Appetit auf richtig gutes Baguette, Camembert, Trauben und einen guten Rotwein. "Hört sich gut an."
"Und ich weiß auch schon, wo wir hingehen werden." Mit einem verschwörerischen Grinsen zwinkerte er sie an und reichte ihr die Hand, die sie fragend annahm. Was hatte er wohl vor?
Seine Augen funkelten intensiv, als er auf die Stelle des Weges starrte und dort sich ein Portal auftat. Der bunte Strudel funkelte leicht und drehte sich sowie immer und ein seichter Wind wirbelte ihr Haar auf.
Sie sahen sich beide an, nickten und sprangen rein. Rose war es zwar mittlerweile gewohnt, auf diesem Weg von Ort zu Ort mit C zu reisen, aber irgendwie kam ihr diese hier seltsam vor. Irgendwie lange und etwas schmerzhafter als sonst.
"C, was geht hier vor?", wollte sie leicht ängstlich wissen, der Griff um ihrer Hand verstärkte sich, als er ihre Unruhe spürte und er sah sie beruhigend an, als sie ihn ansah.
"Keine Sorge, das ist normal, wenn man in ein anderes Land reist."
"Was?", schrie sie und klang alles andere als glücklich, eher fassungslos.
Was sollte das heißen, in ein anderes Land? Reiste er mit ihr etwa nach-
Doch weiter sich die Frage stellen konnte Rose nicht, da sie schon bereits am anderen Ende des Portals Musik wahrnahm. Ihre Augen weiteten sich vor großen Unglauben und Staunen, als sie kurz danach aus dem Portal heraustraten und sanft auf dem Asphalt landeten. Das Portal verschwand und Rose sah sich um. Vor Staunen konnte sie den Mund nicht mehr zubekommen und ihre Augen waren mehr als nur geweitet.
Sie war tatsächlich in Paris, sie erkannte es an dem Eiffelturm, als Rose den sah und sie glaubte, gleich in Ohnmacht zu fallen. Musik nahm sie wahr, Fahrräder fuhren vorbei und die Mode war genauso exquisit wie sie es sich vorgestellt hatte.
"Das ist ... unglaublich!", brachte Rose letztendlich hervor.
C grinste breit, obwohl Rose das nicht sah, da er hinter ihr stand. "Ja, das ist es wirklich. Ewig war ich nicht mehr dort", sagte er und geriet ins Schwärmen.
Still betrachtete Rose die schönste Stadt der Welt und war ganz hin und weg von dem, was sie sichtete. Nie hätte sie zu träumen gewagt, diesen Ort hier zu besuchen. Nicht einmal vorgestellt hatte sie sich das. Aber nun war es wahr und alles war so unglaublich, wie sie es noch nie erlebt hatte.
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The Beautiful Beast
RomanceWas passiert, wenn ein Unfall ein grausames Schicksal bestimmt, dem man niemals entkommen kann: außer, man finde die Liebe? So ist das Leben des gutaussehenden Männermodels Clifford Pride, der so kalt und herzlos war, dass das Schlimmste passierte u...