Der Club steht an erster Stelle

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,,Solange man seine Waffen hat, um sich verteidigen zu können, genug Essen und Trinken, genauso wie warme Kleidung und einen Ort wo man schlafen kann, damit wenigstens die Grundbedürfnisse gedeckt sind, ist der Rest purer Luxus.", erkläre ich stumpf und blicke dann den Mann vor mir sicher an. ,,Nun ja, damals war es ja nicht sonderlich anders oder? Bevor ich dich damals von der Straße aufgegabelt und hergebracht habe..." ,,Willst du jetzt über alte Zeiten quatschen oder was?", frage ich ihn leicht lachend, da ich nicht wirklich verstehe, worauf er kalkuliert, also was er mit diesem Gespräch zu bezwecken versucht. ,,Nun ja... ich will ehrlich zu dir sein. Wir vier sind zwar eine eingespielte Truppe und durch den Club und unser Vertrauen zueinander verbunden, besonders wir beide, aber es kann dennoch jeder Zeit passieren, dass einer von uns ins Gras beißt. Als du weg warst, hatten wir nicht nur Verluste zu beklagen und uns mit Beißern rumzuschlagen, sondern auch mit andern Menschen, die nicht gerade von der netten Sorte waren." ,,Und du bist offensichtlich zum Dichter mutiert..."

,,Zahra bitte. Ich meine das ernst. Wir sind vor nicht all zu langer Zeit beim Plündern einer Gruppe begegnet. Eine Handvoll von ihnen war scheinbar der Meinung sich mit uns anlegen zu müssen und nun ja, sie haben zwar den kürzeren gezogen, aber ich denke nicht, dass ihre Gruppe das einfach so auf sich sitzen lassen wird. Ehrlich gesagt vermute ich sogar, dass diese Typen hier in der Umgebung nach uns suchen, um sich zu rächen. Soweit ich das von den Leuten, die versucht haben uns umzubringen, mitbekommen habe sind sie wohl knapp über 30 Leute im Gesamten. Gegen eine solche Menge können wir vier absolut nichts ausrichten. Egal wie viele Waffen wir auch haben. Aber du kennst mich und weißt, dass ich einem Feind niemals meinen Rücken zudrehe und weglaufe. Eher sterbe ich. Und da ich unseren Laden aber nicht einfach abschließen und hier zurücklassen werde, will ich, dass du darüber Bescheid weißt, was dich erwartet, wenn du hier bleibst."

,,Wow, Moment mal. Wenn? Wenn ich hier bleibe? Willst du das näher erläutern oder denkst du wirklich, dass ich euch, nachdem ich das jetzt weiß, einfach verlassen und euch eurem Schicksal überlassen werde? Huh? Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein. Ich denke du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass das nicht der Fall ist. Das hier ist mein Zuhause und du und die drei der Rest von meiner Familie, der noch übrig ist. Ich haue bestimmt nicht ab. Du warst es doch der mich großgezogen hat und mir alles beigebracht hat, was ich weiß und zum überleben brauche. Und wenn ich mir von all den Stunden, in denen ich mir deine ätzenden Vorträge anhören musste, etwas gemerkt habe, dann ist das 1. Vertraue nur denen, bei denen du dir zu 100 Prozent sicher bist, dass sie dich nicht verraten werden, was in Endeffekt nur man selbst ist, da man nie weiß, wann ein vermeidlicher Freund einem seinen Dolch in den Rücken sticht. 2. Aufgeben und schlafen kannst du wenn du tot bist also behalt stets deine Umgebung im Blick und 3. Missachte den Club, seine Grundwerte und seine Regeln und du wirst es bitter bereuen. Und wenn ich mich recht entsinne, ist eine dieser Clubregeln, die Gang niemals im Stich zu lassen, egal was kommt. Der Club steht an erster Stelle. Das tut er für mich seid nun mehr als 17 Jahren, auch wenn ich erst seit sechs Jahren offiziell Vize bin. Der Club, das hier, ihr alle, bedeutet mir alles. Ihr seid mein verdammtes Leben und ich werde den Teufel tun und mein Leben einfach so dahinziehen lassen.", stelle ich, teils stark gestikulierend meinen Standpunkt klar.

Während ich also zu meinem Präsidenten schaue, kann ich beobachten, wie sich ein stolzes Grinsen auf seine Lippen legt. ,,Gut, ich wollte nur sicher gehen. Aber ich habe dennoch eine Bitte an dich. Du kennst doch sicher noch Hershel oder?" ,,Den alten Greene? Ja, also kennen nicht wirklich, aber früher hast du dich häufiger mal mit dem Typen in dieser Bar getroffen. Warum?" ,,Genau der. In der Nähe hat er seine Farm und wie du weißt, kenne ich ihn bereits seit vielen Jahren. Bisher hat sich noch nicht die Möglichkeit geboten bei ihm vorbeizufahren und nach dem rechten zu sehen. Aber ich vertraue dir und weiß, dass du da draußen, wenn nötig auch alleine zurecht kommst. Auch wenn ich das, was ich jetzt vorschlage, nicht gut finde, würde ich dich bitten, in den nächsten Tagen mal zu seiner Farm zu fahren und zu checken, ob alles gut bei ihm und seiner Familie ist. Seine älteste Tochter dürfte ein paar Jahre jünger sein als du.", erläutert er und sieht mich dabei eindringlich an.

Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt