Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)

Der Unfall

,,Doch. Habe ein Reh geschossen. Der Typ aus der anderen Gruppe, Daryl nimmt es aus.“ ,,Dass du dir mal Arbeit abnehmen lässt… Nun ja. Was ist mit den anderen Leuten aus dem Club passiert?“, fragt er nun nach und legt sein Buch bei Seite. Auch ich nehme nun auf einem der Stühle platz und lehne mich erschöpft zurück, während Rocky sich zu meinen Füßen niederlegt. ,,Nun, die Zwillinge, also Ryan und Dylan wurden überrannt und die anderen, Jacob, Liam, Michael und Daniel wurden wohl in der Nacht von den Prospects angegriffen. Ich war nicht da. Bin erst vor ein paar Tagen wieder zum Club gekommen… Als der Mist losging, war ich in Atlanta. Mittlerweile ist die gesamte Stadt zerstört… Die Army hat Napalmbomben abgeworfen, hat aber ja offensichtlich nichts gebracht. Abgesehen von Tot, Verderben und Leid natürlich. Nun ja. In Atlanta bin ich auf Glenn, den Koreaner gestoßen und mit ihm zu ihrem Camp. Aber lange sind Jesper und ich nicht geblieben…“ ,,Was ist passiert?“ ,,Sagen wir so. Am Anfang waren wir eine Gruppe von fünf Leuten. Jetzt gibt es nur noch mich… Ich bin froh und dankbar, dass mir wenigstens Jackson geblieben ist. Ich wüsste nicht, was ich machen soll, wenn ihm was passiert.“

,,Mach dir keine Sorgen, meine Liebe. Jack ist stark, den bringt so schnell nichts um, hast du doch selbst gesagt.“ ,,Schon, aber er hat sich verändert. Stur und uneinsichtig. Alles was wichtig und von Bedeutung ist, ist scheinbar der Club und zu Überleben.“ ,,Kling ganz nach dir selbst.“ ,,Stimmt schon, aber trotzdem…“ ,,Nun, sieh es doch mal so. Jack sorgt sich um dich. Als ich ihn damals kennengelernt habe, wollte er unbedingt nach Washington D.C. Dafür hat er sich die Werkstatt in Whitewater aufgebaut, um genug Geld zu verdienen. Und als er endlich genug zusammen hatte und aufgebrochen ist, kam er nach ein paar Monaten mit dir zurück. Ich kann mich noch gut daran erinnern. Damals stand er, fast schon verzweifelt hier vor der Tür, mit dir an der Hand und dem anderen Hund, wie hieß der noch gleich?“ ,,Hunter“ ,,Genau. Mit ihm und dir stand er hier. Hatte keine Ahnung, was er machen soll und trotzdem hat er es geschafft. Sieh an, was aus dir geworden ist. Du kannst Jagen, Kämpfen, Motorrad fahren und was weiß ich. Er hat damals etwas in dir gesehen, als er dich von der Straße aufgelesen hat. Sonst hätte er dich einfach sitzen gelassen und nicht seinen Traum von einem großen Club in Washington aufgegeben.“ ,,Mag schon sein. Aber Hershel, Fakt ist ich kenne nichts anderes und kann auch nichts anderes als das. Ich habe nie etwas anderes gelernt, nie etwas anderes kennengelernt, außer zu Kämpfen, um zu Überleben. Und das habe ich Jack zu verdanken. Nur dank ihm, bin ich jetzt überhaupt noch hier.“, murmle ich und fahre mir mit der Hand durchs Gesicht. ,,Du hast doch die letzte Zeit auch überlebt und bevor Jackson dich gefunden hat, hast du es auch irgendwie geschafft.“ ,,Stimmt schon.“, gebe ich nur, noch immer nicht ganz überzeugt von mir.

Einige Zeit sitzen wir noch schweigend beieinander, bevor ich Hershel darüber informiere, dass ich noch rüber zum Zeltlager der anderen gehe. Resigniert verlasse ich das große Anwesen und klopfe mit meiner Handinnenseite gegen meinen Oberschenkel, was für Rocky das Zeichen ist bei Fuß zu bleiben. Ich kann jetzt keinen Hund gebrauchen, bei dem auf einmal der Jagdinstinkt durchgeht und der dann in den Wald rennt oder versucht, eins von Hershels Rindern zu reißen.

Als ich bei den Zelten der anderen ankomme, setzte ich mich zu Dale ans Lagerfeuer. Langsam aber sicher bricht die Dunkelheit über uns hinein, weshalb lediglich das Knistern des Feuers und dessen helle Flammen die Dunkelheit und Stille durchbrechen. ,,Magst du drüber reden?“, kommt es plötzlich wohlwollend von dem älteren Mann. ,,Huh, worüber?“ ,,Na, darüber was passiert ist? Es ist nicht gut, wenn du alles in dich hineinfrisst. Das tut dir nicht gut. Wir kennen uns zwar nicht sonderlich, aber zu diesen Zeiten muss man doch irgendwie zusammenhalten.“ ,,Danke. Aber, nein danke. Ich bin nicht so die große Rednerin. Ich komme schon klar. Außerdem sehe ich den Sinn darin nicht, über vergangenes zu reden. Was passiert ist, ist passiert. Das kann man nicht mehr ändern.“ ,,Du klingst genauso wie unser guter Daryl hier. Ihr werdet euch sicher gut verstehen. Aber glaub mir reden hilft.“