Alexandria

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,,Ganz ruhig. Ich mache mir genauso Sorgen um sie wie der Rest hier. Und die meisten von euch wissen auch, was ihr passiert ist. Ihr habt alle gesehen wie verhalten sie war, nachdem sie zu uns kam und auch wenn ich sie davor nicht kannte, war sie 100%ig verändert. Wir wissen nicht was genau die Typen, die sie gefangen genommen haben, mit ihr gemacht haben. Aber anhand dessen, dass sie Berührungen möglichst ausweicht, ist es doch wohl offensichtlich, dass sie gewaltige Vertrauensprobleme hat. Der Gedanke, dass sie jetzt hinter Mauern mit Menschen, die sie nicht kennt, aus ihrer Sicht vermutlich eingesperrt wird, hat sie ihren Instinkten folgen und die Flucht ergreifen lassen. Sie kommt schon wieder und wenn ihr doch jemand nachgeht, sollten es weder du noch ich sein, keiner von uns Männern… Rosita?“

,,Seit wann so verständnisvoll und klug, Abraham?“, meint die Angesprochene nur, geht dann aber ohne die anderen zu betrachten aus der Hütte und folgt der Grünäugigen, mit welcher sie bisher nur wenige Sätze gewechselt hat. Im Wald muss sie nicht lange suchen, da findet sie die eigentlich recht taff wirkende, junge Frau zusammengekauert an einem Baumstumpf sitzend. ,,Hey, alles klar?“, fragt sie vorsichtig und geht mit etwas Abstand zu ihr in die Hocke. ,,Ich verstehe nicht, was mit mir los ist…“ ,,Hey, alles gut. Das war vermutlich alles etwas viel. Wahrscheinlich hat dein Körper das Vergangene einfach noch nicht ganz verarbeitet und sträubt sich jetzt davor, etwas neues anzunehmen. Sieh mal… du hast dich jetzt an uns gewöhnt, an unsere Situatin, die ganze Gruppe und jetzt wird das wieder alles über den Haufen geworfen… Alles einfach ein bisschen viel, was?“ ,,Vielleicht.“, kommt es nur aus dem Mund des Lockenkopfes, nach einigen Augenblicken, der Stille. ,,Na komm, sollen wir zurück?“ Nickend, aber irgendwie mit einem stumpfen Blick richtet sie sich auf und atmet dann einmal tief ein. ,,Danke… und ähm, sorry… also, dass ich einfach abgehauen bin.“ ,,Mach dir keine Sorgen, die anderen werden das verstehen.“ … ,,Werden sie nicht… aber ist schon ok, ist ja nichts neues.“ Mit diesen Worten dreht Zahra sich von der Schwarzhaarigen weg, die nur verwirrt eine Augenbraue hebt, dann jedoch zu ihr aufschließt.

Zahra Pov.

,,Das bin einfach nicht ich Abraham. Ich kann mich nicht ändern… Ich habe zu viel erlebt und kann nicht einfach weiter machen, als sei nie etwas passiert.“ ,,Aber du musst damit abschließen.“ ,,Habe ich ja. Aber nur weil man mit etwas abschließt und es akzeptiert, weil man es eben muss und einem nichts anderes übrig bleibt, heißt das nicht, dass es keinen Effekt auf einen hat.“ ,,Du machst dir echt zu viele Gedanken.“ ,,Und du und deine Äußerungen sind nicht gerade hilfreich.“, murmle ich und lasse meinen Kopf gegen die Wand des Wohnmobils fallen. Glenn, Rick und Michonne sitzen mit dem anderen Typen im Pkw und fahren voraus in Richtung des CAmps von dem Typen, Aaron.

Plötzlich geht alles ganz schnell. Wir verlieren das Auto aus den Augen, geraten in eine Beißerherde, können aber gerade so noch entkommen und enden an einer Art Wasserturm. Dort treffen wir auf einen Kerl namens Erik, der scheinbar zu diesem Aaron gehört. Erik und Aaron… na ja. Nach einigner Zeit treffen auch die vier aus dem Pkw zu uns, was wohl nicht zuletzt an der Leuchtrakete lag, die wir abgefeuert haben. Kurz schnaufe ich auf, als sich alle von uns in die Räume des Gebäudes drängen, in dem wir uns befinden. Eindeutig zu viel Körperkontakt... Daher schlüpfe ich an ihnen vorbei und setze mich draußen auf die Treppe vor dem Gebäude. Tief ein und ausatmend versuche ich das Unwohlsein in meinem Inneren zu verdrängen. ,,Ehy! Alles gut?", erklingt Daryls Stimme hinter mir, nachdem ich das Klacken, ausgelöst durch das Schließen der Tür, vernommen habe. Einzig allein ein Nicken kommt als Reaktion von mir. Während ich also auf der kalten Steintreppe sitze, lehnt Daryl mit verschränkten Armen neben mir an der Wand und betrachtet mich schweigend.

Auch ich selbst gebe keinen Mucks von mir, halte meinen Blick aber in den Himmel, zu den Sternen gerichtet. ,,Wir packen das schon. Zerbrich dir nicht deinen hübschen Schädel darüber. Wir werden sehen was uns erwartet und ne Lösung finden. Rick wird das Wohl der Gruppe über alles stellen." ,,Und dafür wenn nötig wieder über Leichen gehen... Ich kann das nicht mehr Drayl. Ich habe das Gefühl, dass ich langsam aber sicher durchdrehe. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich ein Hamster, der sich frei fühlt, wenn er über Stunden in seinem Rad rennt, weil er den Käfig um sich herum nicht sieht. Aber nur weil man den Käfig nicht sieht, heißt das nicht, dass er nicht da ist."

Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt