Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)

Wiedersehen auf der Farm

Als ich erwache, strecke ich mich und richte dann meinen Blick auf die 12-Jährige, welche friedlich vor sich hin schlummert. Seufzend verlasse ich mein Bett und strecke mich, wobei einige meiner Knochen ungesunde Knackgeräusche von sich geben. ,,Hey Kleine. Aufwachen!", wecke ich sie und schüttle sie leicht an der Schulter. Verschlafen blickt sie mich an und richtet sich dann auf. ,,Was ist denn los? Ist was passiert?", murmelt sie und reibt sich müde über die Augen. ,,Wir fahren zum Highway. Schauen ob wir deine Gruppe finden.", erkläre ich nüchtern und laufe mit ihr die Treppen runter. Unten hinterlasse ich schnell einen Zettel, auf welchem ich schreibe, dass wir los sind und ich mich wieder melde, wenn es Neuigkeiten gibt.

Gemeinsam mit Sophia und Rocky verlasse ich das Gebäude nachdem wir eine Kleinigkeit zu uns genommen haben. Der Boden ist nass, scheinbar hat es die ganze Nacht durchgeregnet, aber jetzt ist der Himmel wieder blau und wolkenfrei. ,,Na dann, schauen wir mal ob wir deine Mutter finden.", murmle ich, starte mein Bike und bedeute Sophia hinter mir Platz zu nehmen während Rocky aufgeregt neben uns her jagt.

Als wir die Straße entlang in Richtung Highway fahren merke ich, dass Sophia immer ungeduldiger wird, weshalb ich über meine Schulter zu ihr rüber schiele und sage: ,,Hey, cool bleiben Kleine. Wir finden sie schon. Wenn du Durst oder Hunger hast, nimm dir was aus den Taschen. Es ist mehr als genug da." Sie nickt daraufhin nur.

,,So hier ist gleich die Interstate. Mal schauen, ob wir da überhaupt durchkommen.", murmle ich in meinen nicht vorhandenen Bart und manövriere uns um die stehen gebliebenen Fahrzeuge herum. Auf der anderen Seite wäre mit einem größeren Fahrzeug niemals ein Durchkommen gewesen. 'Kein Wunder, dass Sophia und ihre Truppe dort liegen geblieben sind.' Die Autos stehen so dicht an dicht und teils ineinander verkeilt, dass man sie unmöglich einfach hätte aus dem Weg schaffen können.

Auf unserer Seite ist ein Durchkommen aber glücklicherweise noch möglich. Immer wieder schiele ich rüber auf die andere Seite, kann aber abgesehen von den Schrottkisten und einem Haufen weggegammelter Leichen nichts erkennen, was auf eine Gruppe hindeutet. ,,Weißt du, wo genau ihr wart?", richte ich mich an die Blondhaarige, welche nur traurig mit dem Kopf schüttelt. ,,Hey ist ok. Wir schaffen das schon.", rufe ich ihr gegen den Fahrtwind zu und beschleunige meine Harley einmal mehr.

Als wir den Autofriedhof hinter uns gelassen und nichts auffälliges bemerkt haben, beschließe ich: ,,Wir fahren jetzt zu der Farm von einem Bekannten. Gegebenenfalls finden wir deine Leute auf dem Weg. Ich hatte zwar nie ne Mutter, aber ich glaube, normalerweise würden die nicht ohne ihre Kinder verschwinden, wenn es noch Hoffnung gibt, dass sie noch leben."

Kurz nach dieser Verkündung fahre ich die Fairburn Road rein und etwa zwei Meilen über den Schotterweg, als ich in der Ferne das weiße Farmhaus bemerke. ˋHier sieht es ja genauso aus wie früher.ˋ, schieß es mi durch den Kopf als ich meinen Blick über die Umgebung schweifen lasse. ,,Wir fahren nicht direkt auf das Farmgelände.", informiere ich die Kleine, als ich den Motor abstelle und mit ihr vom Bike absteige. ,,Warte kurz hier. Ich klettere eben da hoch und schaue mit wem wir es zu tun haben. Wenn es die Leute sind, die ich zu sehen erwarte, fahren wir hin. Wenn nicht, bleibst du hier und ich kläre das auf meine Art. Verstanden?" ,,Ja, verstanden." Also klettere ich geschwind an einem Baum mit leicht erreichbaren, dicken Ästen hoch, bis ich in der Baumkrone eine Position finde, in welcher ich das Fernglas aus meinem Rucksack holen kann. Um das Haus herum kann ich viele verschiedene Gestalten erkennen. Hat Hershel jetzt nen Flüchtlingsheim aus seiner Farm gemacht? Ah nein, da ist der alte Mann ja... Und fit wie ein Turnschuh, soweit ich das durch das milchige Glas erkennen kann. ,,Gut. Wir fahren weiter.", erkläre ich auch Sophia, was abgeht und rausche dann mit ihr weiter auf die Farm zu. Rocky rennt aufgeregt neben uns her, schließlich weiß er wahrscheinlich schon genau wo es hingeht.