Also packe ich Rocky zu den anderen in den Zellenblock und stelle mich dann neben Daryl. Kurz bevor sie losgehen, packe ich, einem Instinkt folgend Daryls Arm. ,,Was?", keift er und schaut mich von oben herab an.
,,Pass... Passt auf ok?" ,,Machst du dir etwa Sorgen Feuerlocke? Das wäre ja mal was ganz neues." ,,Klappe. Du kannst mich ja wohl nicht mit denen allein lassen. Außerdem, was soll ich denn dann deinem Bruder sagen, huh?", gebe ich nur zurück und wende mich dann ab. Das Schmunzeln, was sich dabei auf seinen Lippen schleicht bemerke ich so nicht. Ich weiß zwar nicht warum, aber irgendwie bin ich völlig geschafft, wahrscheinlich holt sich mein Körper jetzt wieder, was ich ihm die letzten Wochen zwangsweise vorenthalten habe. Also Schlaf. Da ich mir aber dezent komisch vorkommen würde, mich jetzt einfach hinzulegen, während Hershel wenige Zellen weiter um sein Leben kämpft und Daryl, Rick und T-Dog zusammen mit einem Haufen Häftlinge, die was weiß ich getan haben, ihr Leben riskieren, schnappe ich mir mein Notizbuch und eines von Daryls Hemden. Das wird ihn schon nicht weiter stören.Mein Rucksack ist längst nicht mehr so gut bestückt, wie er mal war und jetzt so bekleidet zum Wagen zu latschen, hab ich auch nicht gerade große Lust zu. Da Daryls Matte direkt neben meiner liegt, fische ich ein Oberteil aus seinem Rucksack und ziehe es mir unter meine Kutte, ehe ich den Zellenblock verlasse. Kurz gebe ich Glenn Bescheid, bin dann aber schon verschwunden. Oben auf dem Wachturm angelangt setzte ich mich, wie Daryl vor kurzer Zeit mit dem Rücken gegen die Wand und schaue über das rostige Geländer hinweg in den Wald. Meinen Kopf lehne ich an, während ich die Zigarettenpackung und das Feuerzeug aus meiner Tasche hole.
Mir eine Fluppe ansteckend, schlage ich mein Notizbuch auf einer freien Seite auf und beginne mit meinem Bleistift vereinzelt Linien auf dieses zu kritzeln. Einfach nach Gefühl ohne wirklich ein Ziel damit zu verfolgen. ,,Was machst du hier?", spricht mich auf einmal eine Stimme hinter mir an, weshalb ich erschrocken zusammenzucke und mein Notizbuch zuschlage. Schnell drehe ich mich um und erkenne dann Daryl vor mir stehen. ,,Scheiße. Erschreck mich doch nicht so du Idiot.", murmle ich und lehne mich dann wieder zurück. Wenige Sekunden später lässt sich Daryl neben mir auf das Gitter sinken und holt aus seiner Tasche eine Packung Zigaretten. Er nimmt sich eine heraus und hält mir ebenfalls die Schachtel hin, weshalb ich mir zum wiederholten Male eines der schädlichen Stäbchen herausnehme und anstecke. Auch dem Armbrustschützen reiche ich das Feuerzeug und nachdem er sich die Zigarette angemacht habt, sitzen wir einige Zeit schweigend nebeneinander.
,,Verfolgst du mich eigentlich Dixon?" ,,So interessant bist du nun auch wieder nicht." ,,Du weißt selbst, dass du lügst. Aber mal Spaß bei Seite, was machst du hier?" ,,Der Rest macht sich Sorgen um dich und da Carol bei Hershel bleiben soll, haben sie mich geschickt." ,,Du sollst also Seelenklempner spielen und hörst auch noch darauf, was diese Typen dir sagen? Danke, ich verzichte." ,,Ich lasse mir von niemandem was erzählen. Was machst du eigentlich ständig mit diesem Buch?", will er von mir wissen und deutet auf das, in Leder eingeschlagene Notizbuch. Ohne weiter drüber nachzudenken drücke ich ihm das Buch, wie zuvor auch Beth, in die Hand und lehne mich wieder gegen die Wand.
Einige Zeit herrscht Schweigen zwischen uns, während Daryl sich meine Zeichnungen ansieht. ,,Nicht schlecht... aber was soll das sein?" ,,Huh?", frage ich und sehe dann, dass er die Seite aufgeschlagen hat, auf welcher ich vorhin gezeichnet habe. ,,Keine Ahnung. Einfach irgendwas." Murmelnd antwortet er: ,,Gib mir mal nen Stift." ,,Bist du jetzt Künstler geworden, oder was?", lache ich und reiche ihm dann aber den Bleistift. Als er mir kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit wieder beides reicht, muss ich mir ein Lachen unterdrücken. ,,Was soll das denn sein?", kommt es schmunzelnd aus mir. ,,Na dein Hund. Ist doch offensichtlich. Guck, da ist der Kopf, die Ohren, Beine und Schwanz."
Nun ist es um mich geschehen und ich breche in lautes Lachen aus. ,,Sehr witzig.", schmollt Daryl, hat aber ebenfalls ein Schmunzeln auf den Lippen. Steht ihm gut. Muss ich ja zugeben. ,,Ich bin froh das du hier bist Daryl. Ehrlich." ,,Was soll denn jetzt dieses sentimentale Rumgequatsche Feuerlocke? Brauchst du doch nen Seeelendoc oder was?" ,,Ich bin einfach nur froh, dass ich nicht alleine mit den Leuten bin, die der Meinung sind, alles würde wieder gut werden. Ich glaube ein paar von ihnen haben trotz dessen, was passiert ist, immer noch Nichtigkeiten im Blick und tun so, als wären Eheprobleme das größte Problem was sie haben." ,,Du hast nen ziemlichen Hass auf Lori oder?"
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Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)
FanfictionZahra. Ihr wurde es im Leben nie leicht gemacht und gerade als sie dachte, alle Hürden überstanden zu haben, brach mit einem Mal die Apokalypse aus und hinterlies ihre Spuren, auch bei der 27-Jährigen. Die Toten erheben sich und fressen die Lebenden...