Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)

Überlebende

Einige der Wächter haben sich in Untote verwandelt, doch von ihren Visieren prallen die Pfeile, die Daryl auf sie schießt, einfach ab. Eine Idee schießt mir durch den Kopf, weshalb ich einmal laut pfeife und Hershel so das Signal gebe, das Tor zu öffnen. Sogleich sprintet Rocky hinein und mit einem Satz liegt der gut geschützte Untote auf dem Boden, weshalb ich ihm meine Klinge durch den Hals ins Hirn jage. Rick und Daryl schaffen es das andere Tor zu schließen und so eine ziemliche Menge an den Viechern von uns abzugrenzen. Nach wenigen Sekunden sind auch die anderen erledigt und während Rick und der Rest sich einige Schritte entfernen, jage ich mein Messer durch den Zaun in die Köpfe der Untoten, die sich dagegen pressen. Darauf sollten wir achten, wenn sich die Dinger zu Horden zusammenrotten, könnten die uns die Zäune einrennen.

,,Ehy Feuerlocke! Beweg deinen Arsch hier rüber!“, schnauzt mich Daryl nach kurzem an, weshalb ich mich genervt aufstöhnend von den Krächzenden löse und mich zu ihm stelle. ,,Wir dürfen keine toten Winkel riskieren. Wir müssen da rein gehen.“, höre ich Rick sagen und schon setzt sich die Gruppe in Bewegung, um ins innere des Gebäudes zu gelangen. Vorsichtig, leise und Schritt für Schritt begeben wir uns tiefer in das Gefängnis. Überall liegt Müll, Papiere und nur gedämpft dringt das Licht durch die vergitterten und verdreckten Fenster ins Innere. Oben in dem kleinen Raum, in welchem normalerweise der Wachmann seiner Arbeit nachgeht, ist an dem Fenster ein gigantischer roter Fleck zu erkennen. Sachte beobachte ich Rick dabei, wie er langsam die Metalltreppe erklimmt und dann mit einem Schüssel in der Hand wieder heraustritt. Mit diesem öffnet er die Tür zu einem Zellenblock. Zellentrakt C.

Decken, Klamotten und andere undefinierbare Stofffetzen liegen auf dem Boden vor den geöffneten Zelltüren zwischen den Papieren. Abgesehen von zwei noch laufenden Beißern sind die Zellen Beißerfrei. Gemeinsam mit T-Dog schaffe ich die bereits erschossenen Untoten raus aus dem Gebäude und packe sie draußen auf einen Haufen. Gemeinsam mit dem Rest, welcher nun die Zellen bezieht, treten wir wieder in das Gebäude. Ein kurzes Schmunzeln huscht über meine Lippen, als ich Daryl sagen höre, dass er nicht in einem Käfig schläft. ,,Hey Zahra, hier oben ist noch eine freie Zelle!“, höre ich Carol, rufe aber nur zurück: ,,Danke, ich verzichte! Ich hab lang genug in so nem Ding geschlafen. Da gehe ich jetzt garantiert nicht freiwillig in eine, reicht schon, dass ich jetzt schon wieder in nem Gefängnis festsitze.“, murmle ich eher zu mir, bemerke dann aber erst Carl, welcher mich lautstark und schockiert fragt, ob ich im Knast war. ,,Ja Knirps war ich und wenn du nicht mal langsam auf deine Tonart mir gegenüber achtest, zeige ich dir auch warum.“ ,,Lass meinen Sohn in Ruhe!“, höre ich Lori, was ich jedoch getrost ignoriere. Mit meinem Rucksack bewaffnet gehe ich, die Blicke der anderen ignorierend hoch zu Podest, wo sich Daryl bereits auf einer Matte niedergelassen hat.

Sonderlich groß ist dieses Podest zwar nicht, aber es wird reichen. Also lasse ich meine Sachen am oberen Ende der Treppe fallen und betrete eine der Zellen. Die sind kleiner, als die in der ich meine Zeit abgesessen habe. Na gut, damals war das auch nur der Jugendknast und nachher die Ausnüchterungszelle. Diese negativen Gedanken verdrängend schnappe ich mir die blaue Matte von dem Doppelbett und lasse sie auf dem Podest zwischen den Geländern an der Fensterseite nieder. Daryl, welcher es sich ebenfalls hier oben gemütlich gemacht hat, hat eines seiner Augen geschlossen und beäugt mit dem anderen meine Umbauarbeiten skeptisch.

,,Was machst du? Willst du deinen Hintern nicht in nen Käfig packen und dich ausruhen?“, kommt es von ihm, weshalb ich nur die Augen verdrehe. ,,Ich gehe garantiert nicht wieder freiwillig in so ein Scheißding.“ Mit diesen Worten lasse ich mich auf die Matte fallen und lausche der Stille. Rocky hat sich ebenfalls auf dem Podest niedergelassen und liegt nun zwischen den Köpfen von Daryl und mir. ,,Warum wieder?“, erklingt nach einiger Zeit seine ruhige Stimme. ,,Ich hab früher ziemlich viel Mist angestellt. Mit 17 war ich im Jugendknast wegen führerscheinlosen Fahrens mit fahrlässiger Körperverletzung. Eigentlich ziemlich lächerlich. Ich wusste wie man fährt, was kann ich dafür, wenn irgend so ein besoffener Kerl auf einmal über die Straße taumelt und ich nicht ausweichen oder bremsen kann?“