Vereint

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,,Daryl?“, ertönt eine schwache Stimme vor mir. Schnell schüttle ich den Kopf und sehe sie an. Ihre grünen Augen betrachten mich irgendwie stumpf. Schnell ziehe ich mir die Weste aus und ihr über, darauf achtend ihre Verletzungen möglichst nicht zu berühren. Was haben ihr diese Wixxer angetan?! Dafür werden sie bezahlen. Ich spüre wie Wut in mir hoch kommt. ,,Ein schöner… Gedanke… hier… hier würde ich bleiben.“, höre ich ihr schwaches Stimmchen und hätte sie fast nicht verstanden. Ich werde sie wohl kaum hier raus bekommen ohne ihr Schmerzen zuzufügen, aber hier kann sie nicht bleiben. ,,Wir müssen sie zu den anderen bringen!“, ruft nun auch Glenn aus, schnappt sich meine Armbrust und geht mit Abraham, der die Vorräte von dem Tisch eingepackt hat, voraus. Schnell und dennoch umsichtig löse ich Zahras Hände aus den Metallringen, die ich achtlos zu Boden fallen lasse. Ihre aufgeschürften Handgelenke und ihre Hände fallen leblos neben ihren Körper.

Ich nehme Zahra vorsichtig auf meine Arme und stelle erschrocken fest, dass sie noch deutlich leichter geworden ist. Ein Wimmern dringt über ihr Lippen und sogleich entschuldige ich mich leise bei ihr. Ich will nicht, dass sie Schmerzen hat, aber anders bekommen wir sie hier nicht weg. ,,Scheiße, was ist mit ihr passiert?“, fragt Glenn schockiert, als wir draußen vor der Halle ankommen und das Ausmaß der Verletzungen zu sehen bekommen. Ihre Haut ist überzogen von verschieden farblichen Flecken, Schnitten und weiteren Wunden, die wie Peitschenhiebe aussehen. Abrahams Kommentar: ,,Die ist ja mehr Tod als lebendig.", kommentiere ich mit einem finsteren Schnauben. ,,Jack?“, höre ich sie leise murmeln. ,,Wir müssen zurück zu den anderen. Sofort.“, fordere ich die beiden auf und schnell machen wir uns auf den Weg.

Der Rothaarigen in meinen Armen entflieht hin und wieder ein Wimmern und auch wenn ich sie mit Worten zu beruhigen versuche ändert dies nichts. Was haben ihr diese Leute nur angetan? Hin und wieder höre ich sie Wortfetzen murmeln, unter anderem, dass ich sie nicht anfassen soll, doch jedes Mal, wenn sie Andeutungen mach aus meinen Armen flüchten zu wollen, verstärke ich meinen Griff. ,,Alles gut, Feuerlocke. Ich bin hier.“ ,,Nicht… nicht anfassen… bitte.“, wimmert sie schwach und zugegeben, es zerbricht etwas in mir, wenn ich sie so sehe und ich will nichts lieber als die Typen, die dafür verantwortlich sind, zu erledigen und persönlich in die Hölle zu schicken. ,,Der Van stehet dahinten! Beeilung!“, höre ich Glenn rufen und hebe meinen Blick. Die anderen sind aufgeschreckt, als sie uns auf sie zu rennen sehen. Vermutlich denken sie, dass wir von Untoten verfolgt werden und fliehen oder so. Tränen der Verzweiflung steigen in mir auf. Wie auch zuvor bei Beths Tod.

ˋNur nicht Zahra… Nicht sie auch nochˋ, denke ich mir und komme dann bei den anderen zum Stillstand. ,,Schnell! Carol, Maggie! Wir brauchen alles an Medizinischem Zeug, dass wir haben.“, höre ich den jungen Asiaten rufen, als ich Zahra auf dem Asphalt niederlege, mich aber kein Stück von ihr entferne. Mittlerweile hat die Bewusstlosigkeit wieder die Oberhand übernommen.

Als Maggie und Carol mit Verbandszeug auf sie zukommen und sie berühren schreckt Zahra auf. Ihr Atem beschleunigt sich auffallend, ihre Augenlieder flackern auf und unter Schmerzen, die man ihr deutlich ansieht, versucht sie von uns weg zu robben. ,,Zahra!“, spricht Rick sie an, als sie plötzlich zu wimmernd anfängt. ˋSie hat Panik vor uns. Uns allen. Was haben diese Arschlöcher ihr angetan?ˋ ,,Daryl? Was ist passiert?“, richtet sich Carol nun fast schon verzweifelt an mich, als Glenn und Abraham sich daran machen, Zahra festzuhalten. Wut kommt in mir auf und ohne auf Carols Frage einzugehen, richte ich mich auf und ziehe Glenn von ihr weg. Auch dem Rothaarigen bedeute ich gefälligst auf Abstand zu gehen.

Langsam knie ich mich vor Zahra und beginne zu sprechen, auch wenn ihr hektischer von Unsicherheit und Angst getriebener Blick unruhig umherwandert. ,,Hey, Zahra, ganz ruhig, es wird alles gut. Carol, Maggie, Glenn, Rick, Carl, Michonne und die andren sind hier. Es ist alles gut, ich bin hier.“ ,,Da-Daryl?“, höre ich sie schwach fragen, als ihr Gesicht endlich vor meinem stehen bleibt. Tränen laufen über dieses und hinterlassen einen hellen Streifen, auf ihren völlig verdreckten, eingefallenen Wangen. Vereinzelte Schluchzer dringen über ihre Lippen, als sie sich zu einer Kugel zusammen rollt und zitternd auf der Straße liegen bleibt. ,,Carol? Maggie? Ich mach das.“, mit dieser Aufforderung reichen sie mir die Verbände und gehen auf Abstand. Zum Glück haben wir durch das Krankenhaus unsere medizinischen Vorräte auffüllen können. Und auch wenn wir alle nicht erwartet haben, sie so schnell zu verbrauchen, würde ich es jederzeit wieder machen.

Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt