Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)

Abschied für die Ewigkeit

,,Sag mal Daddy, woher kennst du sie eigentlich?“, höre ich Beth fragen. ,,Nun, Jackson, der Mann der sie bei sich aufgenommen und sich all die Jahre um sie gekümmert hat, war damals ein sehr, sehr guter Freund von mir. Zahra war damals schon genau wie heute. Eigensinnig, stur, frech, misstrauisch und innerlich ein unsicheres Wrack. Aber auch stolz, stark und durchsetzungsfähig. Sie hat mit ihren jungen Jahren mehr erlebt, als die meisten und ich weiß nur das wenigste davon. Jackson. Er und sie, irgendwas hat die beiden miteinander verbunden, was ich selbst heute noch nicht verstehe. Wenn sie zusammen waren, schien es, also könnte ihnen niemand etwas anhaben, ein stärkeres Band als es Mutter und Kind je verbinden könnte und das obwohl die beiden nicht verwandt miteinander waren. Wenn Zahra erstmal vertrauen zu einer Person gefasst hat, spornt sie dies an und lässt sie dieser gegenüber unheimlich loyal werden. Sie wäre Jackson ohne zu zögern bis ans Ende der Welt gefolgt, auch wenn sie gewusst hätte, dass sie sterben würde. Blindes Vertrauen und lückenlose Bereitschaft zur Aufopferung. Auch wenn Zahra nach außen hin schroff und unnahbar wirken mag, innerlich ist sie jemand der einfach nur Angst hat. Angst davor, wieder die Menschen zu verlieren, die ihr wichtig sind. Also schützt sie sich selbst mit einer Mauer, hinter der sie ihre wahren Gefühle und sich selbst verbirgt, damit ihr niemand zu nahe kommt. Einfach damit sie nicht wieder jemanden an sich ranlässt, der sie allein lässt und sie so verletzt. Früher hatte sie Jackson als Grund weiter zu machen. Davor die Hoffnung, ihren Bruder zu finden, aber jetzt… Sie ist niemand der einfach aufgibt, aber ich weiß nicht wie lange sie das noch durchhält.“, beendet er seinen Vortrag und sorgt somit für Schweigen im Raum.

Die kleine Nervensäge ist mittlerweile eingeschlummert, weshalb ich sie vorsichtig der jungen Greene in die Hand drücke und dann mit den geflüsterten Worten: ,,Ich halte draußen Wache“, aus dem Gebäude verschwinde. ˋDie kann was erleben, wenn die wieder herkommt. Was denkt die sich dabei einfach zu verschwinden? Auch wenn sie was weiß ich für ne Scheiße in ihrer Vergangenheit erlebt hat. Die soll mal klar kommen…ˋ, genervt, dass meine Gedanken immer wieder zu der Rothaarigen abschweifen, zünde ich mir eine Zigarette an und betrachte den rot glimmernden Zigarettenstumpf, welcher die Nacht erhellt. ´Und der verrückte Feuerkopf ist jetzt alleine da draußen. Die ist doch irre.ˋ ,,Ein unsicheres Wrack also, ja?“, murmle ich und lasse den Qualm empor steigen. ˋSollte man bei dem Temperament, das sie manchmal an den Tag legt gar nicht meinen… aber sie hat ja auch ihre anderen Momente. Wenn sie sich in ihren Gedanken verliert oder zeichnet und dabei die Außenwelt völlig ausblendet… Die Male, in denen sie in meiner Nähe eingeschlafen ist, war sie fast schon unschuldig, zusammengerollt zu einer Kugel und tief und fest schlummernd…ˋ,

Kopfschüttelnd löse ich mich endgültig von meinen Gedanken, als ich brummende Motorengeräusche vernehme, welche immer näher kommen. Sicherheitshalber ziehe ich meine Armbrust, nehme sie dann aber herunter, als ich ein ganzes Stück entfernt den Bus von Zahra, anhand seiner Scheinwerfer erkenne. Ich öffne das Tor, lasse den Wagen samt Insassen passieren und verschließe es dann wieder, bevor die stöhnenden Missgestalten eintreten können. Schleunigst folge ich in den Innenhof, wo der blaue VW zum Stillstand kommt. Als Rocky aus dem Wagen springt und mich erblickt, steuert er sogleich auf mich zu.

Kurz streichle ich dem Vierbeiner über den Kopf, richte mich dann aber an den Feuerschädel. ,,Sag mal spinnst du?!“, keife ich sie an, was sie ohne eine Regung hinnimmt. ,,Du kannst doch nicht einfach abhauen, ohne irgendwem Bescheid zu geben! Die machen sich Sorgen um dich, schon mal daran gedacht?! Wir haben genug Leute verloren und keinen Platz für deinen verdammten Dickschädel!“ ,,Hast du es dann?“, kommt es nur stumpf von ihr, was mich aus einem mir unbekannten Grund nur noch wütender werden lässt. Eigentlich bin ich ja echt ruhig, aber dass sie mit ihren hirnrissigen Ideen ihr Leben auf Spiel setzt… und natürlich das der Gruppe, geht mir enorm an die Substanz.