Rekrutierer

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,,Du kannst gut lesen.“, höre ich Ape leise sagen und wundere mich kurz über dieses, doch etwas merkwürdige Kompliment, zucke dann aber leicht mit den Schultern und flüstere zurück, um die anderen nicht zu wecken: ,,Habe früher wie gesagt fast nichts anderes gemacht.“ ,,Also ist meine Schwester eine kleine Leseratte?“, kommt es lachend von ihm. ,,Es gibt vieles was du noch nicht von mir weißt, mein Lieber.“ ,,Noch nicht!“ Schmunzelnd wende ich meinen Blick ab, lege das Buch auf den Boden und schaue zu Daryl. Auch dieser ist wie ich nun merke während dem Vorlesen eingeschlafen und zugegeben er sieht verdammt friedlich aus, wenn er schläft. Das kann auch der Dreck auf seiner Haut nicht ändern. Zufrieden lehne auch ich mich ans Fenster und schließe meine Augen in der Hoffnung noch etwas Schlaf zu finden.

Am nächsten Morgen werde ich durch leise Stimmen geweckt. ,,Ich wecke sie garantiert nicht, dass habe ich einmal gemacht und danke ich verzichte.“ ,,Nun lasst die beiden doch einfach in Ruhe. Ihre Körper brauchen diese Erholung auch mal.“ ,,Aber wir wollen doch Alexandria erkunden?“ ,,Könnt ihr nicht mal die Klappe halten?! Da hat man einmal die Möglichkeit zu schlafen und ihr versaut es einem!“, zische ich und öffne langsam die Augen, nur um dann in die von Glenn, Maggie, Tara und Carol zu schauen. ,,Ist was?“ ,,Rick meinte wir sollen uns etwas umschauen, kommt ihr mit?“ ´Ihr?ˋ Kurz bin ich verwirrt, bemerke dann jedoch den Arm, der sich um meinen Bauch gelegt hat. Kurz verdrehe ich die Augen und wecke den Dixon hinter mir mit einem leichten Schlag auf den Oberarm, woraufhin dieser aufschreckt und sogleich sein Messer zieht.

Ohne etwas zu sagen stehe ich auf und setzte mich auf den Zaun der Veranda. Auch Daryl gesellt sich zu mir und schweigend sitzen wir nebeneinander, bis Rick auf uns zu kommt. ,,Aaron sagt, wir sollen alles erkunden, also machen wir´s.“ ,,Nein ich bleib hier.“, murmelt Daryl, der vor mir auf dem Holzboden sitzt. ,,Ich schließe mich ihm an.“, murmle ich ebenfalls zu Rick und bedeute ihm so, dass ich ebenfalls hier bleiben werde. ,,Ist ok.“

Kurze Zeit nachdem die anderen gegangen sind frage ich ihn: ,,Sag mal.“ ,,Huh?“ ,,Dir ist das ganze hier doch auch nicht geheuer oder?“ Er gibt nur ein Grummeln von sich und hebt die Schultern. ,,Danke übrigens.“, meine ich und knete meine Hände, als ich mich vom Zaun herunter neben ihn fallen lasse. ,,Wofür?“ ,,Alles. Dass du mich damals gefunden und dich um mich gekümmert hast. Und auch dafür, dass du immer für alle da bist, obwohl es dir selbst nicht gut geht.“ ,,Was soll das denn heißen, Feuerlocke?“ ,,Du passt immer auf, dass es allen gut geht und versuchst die Gruppe zu schützen. Ob du dich damit im Endeffekt selbst schützt oder nicht ist doch egal. Selbst wenn du das vielleicht machst um selbst nicht verletzt zu werden, wenn einem von ihnen etwas zustößt. Aber sie können froh sein, dass du bei uns bist. Und ich bin froh, dass du hier bist… Auch wenn du wirklich mal duschen gehen solltest Dixon.“

,,Willst du etwa sagen, dass ich stinke Feuerlocke?“ ,,Genau das will ich damit sagen. Du kannst zwar meinetwegen nach Wald, Rauch und Benzin riechen, aber auf die Blutnote kann ich verzichten.“ ,,Aha, dir gefällt also, wie ich rieche, ja?“ ,,Das habe ich nie gesagt Dixon.“ Kurz schmunzelt er, verzieht sich dann aber ins Haus, hoffentlich zum Duschen. Nicht ganz unschuldig daran ist wohl auch Carol, die ihm gedroht hat ihn mit einem Schlauch abzuspritzen, wenn er schläft. ˋIch will ihm sagen, wie viel er mir bedeutet, aber irgendwie erscheint es mir immer entweder unpassend oder ich schaff es einfach nicht… Vielleicht sollte ich mal mit Carol reden. Oder ich lasse es ganz, schließlich ist die Beziehung die wir gerade führen doch auch ganz in Ordnung.ˋ

Seit unserer Ankunft hier sind bereits wenige Tage vergangen und hin und wieder treffen sich Carol, Rick, Daryl und ich außerhalb der Mauern bei einem weißen Gebäude, um unsere Situation zu besprechen. Scheinbar sind wir die einzigen, die dem ganzen noch misstrauen. Carol macht einen auf nette Nachbarin und freundliche Hausfrau. Nicht, dass sie das nicht auch so wäre, also nett und freundlich, aber wir wissen, dass sie eigentlich ganz anders kann. Ihre Taten im Gefängnis oder auch das, was sie laut Daryls Aufzeichnungen in Terminus gemacht hat beweisen dies. Rick will einfach nur, dass wir alle, seine Familie sicher sind und Daryl und ich sind sowieso misstrauisch. Ob das nun daran liegt, dass wir ein solches Leben nicht gewöhnt sind, weil wir noch nie ein solches Leben hatten oder uns einfach nicht daran gewöhnen wollen, sei mal so dahin gestellt. Heute Abend ist eine Feier bei Dianna geplant, worauf ich mal so gar keine Lust habe. Ich meine Alkohol ist das eine, aber mit fremden, besoffenen Menschen, die möglicherwiese übergriffig werden? Nein danke. Dann kann ich nämlich für nichts mehr garantieren und in diesem Falle hätte meine Gruppe ein Problem.

Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt