Das erwies sich als schwieriger, als sie vermutet hatte. Wie Tristaria es bereits erwähnt hatte, stand es nicht im Lehrplan und war somit in keinem der Schulbücher gelistet. Also suchte sie in andern Büchern und fand es. Dort stand einiges darüber, doch nur, dass es Lähmungserscheinungen verursachte und Übelkeit. Von Verwirrung, wie Dr. Kincaid es gesagt hatte, konnte sie nichts lesen. Doch sie wollte allein deswegen nicht davon ausgehen, dass irgendwas nicht stimmte, denn da das Gras äußerst selten und nur schwer zu finden war, ging sie davon aus, dass die meisten Informationen unvollständig waren. Gerade, weil sie keine Gegenmittel finden konnte, die es jedoch zu geben schien. Oder nicht? Konnte es sein, dass Professor Snape sich deswegen so sehr über das Gegenmittel wunderte, weil es keins gab? Das bedeutete jedoch nicht, dass man mit anderen Mitteln eine Wirkung gegen die Symptome arbeiten konnte, ohne dass es das direkte Gegenmittel war.
Als sie dann nach Allramistra suchte, was Dr. Kincaid Tristaria geben wollte, musste sie feststellen, dass es noch schwieriger zu finden war, als Alifusgras. Als sie die Hoffnung bereits aufgeben wollte, fand sie es in einem einzigen Buch. Es war eine Pflanze, von der die Beere verwendet wurde, um ein Gegenmittel für Alifusgras herzustellen, das jedoch nur möglicherweise helfen konnte. Es war so schwer herzustellen, dass Alvina es niemals hinbekommen hätte und sie bezweifelte, dass Dr. Kincaid es in der kurzen Zeit hinbekommen hätte, denn es dauerte Wochen.
Warum sollte sie also ein Gegenmittel für eine Pflanze bei sich haben, von der es höchst unwahrscheinlich war, dass sie es jemals brauchte. Und dann gerade zur richtigen Zeit? Es kam ihr merkwürdig vor, doch andererseits wusste sie nicht, gegen was Dr. Kincaid noch Gegenmittel aufbewahrte. Glücklicherweise war Tristaria nur damit bespritzt worden. Dass ihre Beine dadurch gelähmt waren, war schlecht, doch nicht lebensgefährlich und dann auch nicht einmal von Dauer.
Auch wenn sie immer noch viele Fragen hatte, musste sie feststellen, dass sie Dr. Kincaid zu Unrecht verdächtigt hatte, irgendwas falsches im Sinn zu haben.
Hatte sie sich selbst in die Irre geführt? Oder in die Irre führen lassen? Von Snape? Es war schon etwas merkwürdig gewesen, dass er ganz plötzlich im Krankenflügel aufgetaucht war, obwohl er sonst an niemandes Wohlergehen Anteil nahm.
Nachdenklich schlug sie das Buch zu und überlegte, was sie tun sollte. War es richtig, mehr darüber herausfinden zu wollen, oder war das nur eine Sackgasse. Machte sie sich etwas vor und suchte dort nach etwas, wo es gar nichts zu finden gab?
Nein, Alvina wollte es nicht wahr haben, dass Snape Tristaria irgendwelche Kräuter untergejubelt hatte.
Doch in verstaubten Lehrbüchern würde sie keine Antwort finden. Sie musste mit Snape selbst sprechen, der sicher nicht bereit dazu wäre.
Bis zur Vorweihnachtszeit übte Alvina mit den Kindern Taschenspielertricks, weshalb sie immer mehr von den Professoren hinterfragt wurde. In den ersten Monaten hatte noch niemand etwas gesagt, doch als sie selbst in der Adventszeit immer noch keinen einzigen Zauber in ihrem Klassenraum angewandt hatte, fragten die Professoren Alvinas Mutter, ob es nicht vergeudete Zeit wäre oder ob sie ihr nicht sagen könne, dass sie etwas Sinnvolles in ihrem Unterricht tun könne. Es wurde mit der Zeit immer schwerer zu rechtfertigen, dass die Schüler anscheinend nichts bei ihr lernten. Doch Alvina sah das anders.
Sie lernte weiterhin jede Woche einen neuen Taschenspielertrick oder verbesserte jene, die sie bereits unterrichtet hatte.
Die Schüler hatten in ihrem Unterricht sehr viel gelernt, nur wussten sie es noch nicht.
Das würde sich zeigen, sobald das neue Jahr anbrechen würde. Doch nun fiel der erste Schnee und die ersten Wochen vor Weihnachten brachen an, wo das Schloss festlich geschmückt wurde.
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Alvina McGonagall - vor dem letzten Kapitel
FanfictionWas geschah eigentlich zwischen dem vorletzten Kapitel und dem letzten Kapitel? Elf Jahre nach dem Ende des zweiten Zaubererkrieges kommt eine Hexe nach Hogwarts. Jedoch nicht als Schülerin, sondern als Lehrerin. Und sie hatte etwas ganz Besonderes...