Kapitel 16 - Im schwarzen Nebel

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Auf dem Weg zurück ins Schloss bemerkten Alvina und Neal, dass sich im Innenhof ein paar Professoren versammelt hatten und angeregt miteinander sprachen. Es waren Minerva, Professor Sinistra, Professor Golgonas, Harry und sogar Dr. Kincaid. Alvina konnte nicht verstehen, worüber sie sprachen, doch erkannte anhand der wilden Handbewegungen, dass sie miteinander stritten.

„Streiten die immer noch?", fragte Neal von der Seite und Alvina erschreckte sich. Waren sie bereits dabei gewesen, sich zu streiten, bevor Neal ihr gefolgt war? Sie waren Stunden im Wald gewesen.

„Was ist denn los?", murmelte sie verwundert und beobachtete wieder die Professoren.

„Dr. Kincaid hat Snape in der Heiltrankbrauerei erwischt. Er hat sich da wohl an den Kräutern und Zutaten bedient. Sie geht davon aus, dass er einen Zaubertrank herstellen wollte. Dem nach zu urteilen, was er heraus geholt hatte, war es wohl ein sehr gefährlicher Zaubertrank.", erklärte er und Alvina sah ihn mit weit aufgerissenen Augen entsetzt an.

„Snape war in Kincaids Brauküche?", fragte sie, um sicher zu gehen, dass sie das richtig verstanden hatte.

„Ja, sie hat ihn dort auf frischer Tat ertappt. Ich meine, hätte er wirklich angefangen zu brauen, wäre der Schutz von ihm gefallen. Aber ich glaube, dass er nur auf den richtigen Zeitpunkt wartet und dann, wenn es so weit ist, lässt er den Schutz bewusst brechen. Vielleicht ist dieser Zeitpunkt ja nun gekommen, nachdem er es nicht geschafft hat, die Schutzmauer des Ministeriums durch das Beben einstürzen zu lassen."

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass er das war!", sagte sie entsetzt und erntete erneut ein Augenrollen von Neal.

„Ich verstehe es nicht, Alvina. Warum stehst du auf seiner Seite? Er ist so gefährlich und keiner weiß, was er treibt. Das kann nichts Gutes bedeuten. Denn sonst würde er es den anderen ja erzählen. Ich glaube nicht, dass er auch nur eine einzige Sache von dem bereut, was er getan hat."

Anders als Neal wusste Alvina, warum Snape in der Brauküche gewesen war. Es ging um diesen Zaubertrank, den Alvina ihm gegeben hatte. Vielleicht wollte er sicher gehen, dass er eins der Mittel dort finden konnte oder er wollte einen frisch gebrauten Zaubertrank raus holen, um zu sehen, ob es wirklich Kincaid war, die diese Tränke zubereitet hat. Möglicherweise wollte er einfach nur helfen oder ein Übel aufdecken.

Dass es jedoch eher so aussah, dass er selbst etwas gefährliches brauen wollte, war für Alvina keine Überraschung.

„Und worüber diskutieren sie jetzt?"

„Über das Gleiche, wie immer. Nur diesmal geht es wirklich gart zur Sache. Sie wollen ihn endlich los werden. Er hat hier nichts zu suchen. Sein Unterricht ist grauenhaft und ansonsten kommt er nicht aus seinen Gemächern, wenn er nicht muss. Jeder andere Professor wäre längst nicht mehr da. Er hat irgendwas vor. Deswegen ist er noch hier, wenn du mich fragst.", erklärte Neal und Alvina wurde es ganz schwer ums Herz.

Das, was er sagte, war zwar nicht das, was Alvina glaubte, doch sie konnte ihm auch nicht widersprechen.

Irgendwas stimmte nicht mit ihm und es lag auf der Hand, dass er sich mit irgendwas beschäftigte, von dem keiner wusste, was es war. Neal konnte auch recht haben. Wäre es etwas Gutes, hätte er den anderen davon erzählen können, oder wenigstens nicht so ein großes Geheimnis daraus machen dürfen.

„Ich meine, dass Professor Sinistra ihn endlich los werden will, kann ich verstehen. Er hat sie mal beschuldigt, böse zu sein. Doch sie war schon lange hier, bevor er da war. So lange, wie McGonagall und Sinistra ist absolut gut. Das steht außer Frage."

„Und er hat wirklich gesagt, dass sie böse ist?", fragte Alvina verwundert und nahm sich fest vor, Fred danach zu fragen, was damals geschehen war.

Alvina McGonagall - vor dem letzten KapitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt