Kapitel 22 - Die Gebrandmarkten greifen an

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Eilig verließ Alvina über ein paar Geheimgänge den Astronomieturm in Richtung Nordflügel. Währenddessen zog sie ein Pergament aus ihrem Mantel und blieb einen Augenblick stehen. Sie sah den Elderstab in ihrer Hand an und konnte nicht glauben, dass dieser ihr die Treue geschworen hatte. Mit einem leichten Zittern und gedämpfter Stimme sprach sie ein paar Worte. Sie deschiffrierte durch ihr Wissen, das sie durch Severus bekommen hatte, den Zauber, der auf dem Büro lag. Auf dem Pergament wurden komplizierte Formeln sichtbar, die zeigten, wie der Zauber heraufbeschworen wurde. Allein daran erkannte Alvina, dass es nur einem erfahrenen starkmagischen Zauberer möglich war, diesen Zauber durchzuführen.

Eilig packte sie das Pergament wieder ein, ließ den Elderstab in ihrem Mantel verschwinden und machte sich auf den Weg zum Eingang in Dumbledores Büro.

Als sie diesen erreichte, saßen da nur noch Neal, Carter und Tristaria, die auf sie warteten und sie mit großen Augen empfingen.

„Wie kann es sein...", stockte Neal und sah sie überrascht an, sah in den Gang, von wo aus sie sie erwartet hatten und dann wieder zu Alvina.

„Deine Mutter ist krank vor Sorge, weil du nicht wieder gekommen bist. Sie hat alle in Alarmbereitschaft gesetzt, weil sie dachte, dir ist irgendwas geschehen. Sie versuchen gerade herauszufinden, ob irgendjemandem etwas aufgefallen wäre. Das Fenster in Dumbledores Büro war offen und..."

„Mir ist überhaupt nichts geschehen."

„Aber du warst auch nicht auf der Karte des Herumtreibers nicht in Dumbledores Büro zu sehen.", stellte Tristaria fest und sah Alvina überrascht an.

„Ich ...", stotterte Alvina und wollte nicht sagen, dass man dort niemanden sah, egal, ob da jemand war oder nicht, denn woher hätte sie dies wissen können?

„Ich habe versucht herauszufinden, was für ein Zauber es ist, das über dem Büro liegt. Es stimmt. Es ist ein Blutszauber. Niemand außer mir kann hinein, denn der Zauber besagt, dass nur der, der das rechtmäßige Erbe des Besitzes hat, kann hindurch gehen. Und da es Gesetz ist, dass alles, was man besitzt, direkt auf den Nachkommen über geht, außer man hat dies durch eine gültige Urkunde an jemand anderes vererbt, kann nur ich da rein."

„Woher weißt du das?"

„Ich habe es gefunden! Die Zauberformel lag auf Dumbledores Tisch.", erklärte sie, zog das Pergament heraus und reichte es Carter, bei dem sie sicher war, dass er diese Formel entschlüsseln konnte.

„Das bedeutet, der Elderstab ist dort sicher. Sicherer, als in einer magischen Schatulle. Deswegen habe ich ihn dort gelassen. Ich habe nach Geheimgängen gesucht, die in Dumbledores Büro führen. Es hätte ja sein können, dass nur dieser Eingang versperrt ist. Ich öffnete das Fenster, weil ich wissen wollte, ob es eine Möglichkeit gab, dort hinein zu kommen. Fawkes ist plötzlich aufgetaucht und ich habe mich so sehr erschrocken, dass ich hinaus gefallen bin. Aber er hat mich auf den Boden gesetzt.", erklärte sie und sagte damit zumindest die halbe Wahrheit.

Überrascht sahen sich die drei gegenseitig an , als würden sie es nicht begrüßen, dass Alvina sich ihrer Mutter und der Entscheidung aller Professoren widersetzte. Doch es war ihre einzige Möglichkeit, einen funktionierenden Zauberstab bei sich zu haben.

Am liebsten wäre sie in den Wald gegangen, um ihre wirren Gedanken zu sortieren, doch sie durfte sich nicht alleine auf den Weg machen. Das war viel zu gefährlich und das wusste sie auch. Zwar war es ihr möglich gewesen den Elderstab zu benutzen, doch sie hatte zu große Ehrfurcht davor. Es war der Todesstab, der so perfekt darauf trainiert war, großen Schaden anzurichten, dass Alvina ihn nicht benutzen wollte. Selbst der kleinste Zauber war so mächtig, dass sie das Gefühl hatte, ihn nicht kontrollieren zu können.

Alvina McGonagall - vor dem letzten KapitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt