Kapitel 29 - die peitschende Weide

14 1 0
                                    

Sofort liefen sie alle los und tatsächlich. Als sie in der großen Halle ankamen, stand er breit grinsend vor ihnen.

„Edward!", keuchte Alvina und lief dem Jungen direkt in die Arme. Sie drückte ihn so fest an sich und lachte vor Freude. Von ihren Schultern rutschte so eine enorme Last, dass sie das Gefühl bekam, fliegen zu können.

Und als sie ihn ansah, streckte er ihr die Hand feierlich entgegen und als er sie öffnete, lag darin ein kleiner, schwarzer Stein.

Erstaunt legte Alvina die Hände auf den Mund und fing beinahe an zu weinen.

„Das ist er! Der Stein der Auferstehung! Du hast ihn gefunden!", keuchte sie und sah Harry und Minerva an, die mit Edward gesprochen hatten, bevor Alvina hereingelaufen kam.

Auch sie hatten es noch nicht gewusst und kamen sofort herbei, um in seine Hand zu schauen.

„Teddy!", staunte Harry und nahm ihm den Stein ab.

„Miss McGonagall hatte recht. Als ich im Wald war, habe ich ihn gespürt. Ich musste echt lange suchen und ganz schön viel graben. Doch ich wusste, dass ich ihn finden musste. Für meine Familie!", sagte er und wandte seinen Blick stolz zu Alvina, die ihn nochmal ganz fest in die Arme schloss.

„Du hast es geschafft! Du hast es geschafft!", hauchte sie.

„Aber wie bist du wieder rein gekommen?", fragte sie ihn überrascht.

„Es war wirklich sehr knapp. Doch als ich über die Grenze gekommen bin, war ich so erschöpft, dass ich mitten im Gras eingeschlafen bin. Ich glaube, das Verwandeln war so anstrengend, dass ich einfach nicht mehr konnte. Deswegen komme ich jetzt erst hier her.", erklärte er und warf Alvina einen vielsagenden Blick zu. Während alle anderen ihm stolz lachend auf die Schultern klopften, bemerkte sie etwas, das sonst keiner sah.

Dies war nicht die Wahrheit.

Er war nicht eingeschlafen. Er hatte die Grenze nicht übertreten, bevor sie geschlossen war, sondern danach. Er hatte etwas herausgefunden, das er geheim hielt und er wartete nur darauf, es Alvina zu erzählen.

Es war genau der gleiche Gesichtsausdruck, den er hatte, als er allen erzählte, sie hätten über Drachenherzfasern verschiedener Drachen gesprochen.

„Was ist passiert?", frage sie ihn bei der nächsten Gelegenheit.

„Ich bin nicht mehr durch gekommen. Es war wie eine unsichtbare Wand, die mich zurück gehalten hat.", flüsterte er ihr zu.

„Aber wie bist du dann rein gekommen?"

„Ich habe mich in der heulenden Hütte versteckt und wollte, wie Sie es mir gesagt haben, am nächsten Tag zusammen mit dem Stein zu Hermine fliegen. Doch der Geheimweg zur peitschenden Weide war frei. Ich bin komplett durchgekommen, ohne dass ich zurück gehalten wurde. Ich glaube, Snape hat das vergessen.", flüsterte er, doch Alvina war augenblicklich klar, dass er es nicht vergessen war.

Dieser Geheimweg, den man kaum gehen konnte, da die peitschende Weide es verhindern würde, war absichtlich frei gelassen worden. Lupin hatte es nur deswegen geschafft, weil er immer wieder versucht hatte in die heulende Hütte zu kommen, seit er auf den Spuren seines Vaters war. Er kannte die Weide und konnte diese zum stillstehen bewegen.

Das war es! Das war ihr Weg.

Sie mussten Dumbledore verbrennen und über den Geheimweg in der heulenden Hütte nach Hogwarts zurück kehren.

„Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.", seufzte sie und drückte den Jungen an sich.

„Was ist eigentlich mit Onkel Charlie und Miss Smith? Die reden alle die ganze Zeit darüber!", fragte er sie mit einem Mal.

Alvina McGonagall - vor dem letzten KapitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt