Alvina McGonagall - vor dem letzten Kapitel

Kapitel 20 - Der Blutszauber

Stille.

Die Zeit stand still.

Keine Stimme war zu hören, kein Geräusch und selbst der Wind schien inne zu halten. Nichts geschah.

Wie in einem Nebel drangen die Worte Alvina in den Kopf, dessen Bedeutung sie noch nicht begriffen hatte.

Sie ist Dumbledors Tochter.

Dumbledors Tochter.

Sie. Ist. Dumbledors. Tochter.

Es waren vier Worte, die aneinandergereiht waren, jedoch keinen Sinn ergaben. Jedes Wort für sich hatte Alvina deutlich verstanden, aber irgendwas stimmte nicht. Irgendwie schien das meiste der Worte verloren gegangen zu sein, so dass nur diese vier übrig geblieben waren. So wie sie sie in ihrem Kopf drehte und wendete, nochmal sicher ging, dass es genau diese Worte waren, die sie verstanden hatte, ergab es keine plausible Erklärung.

Sie ist Dumbledores Tochter.

Dombledors Tochter ist sie.

Ist sie Dumbledores Tochter?

Dumlbedore hatte eine Tochter? Albus Wulfrig Brian Dumbledore?

Der ehemalige Schulleiter von Hogwarts? Das war nicht nur undenkbar, das war unmöglich. Jeder wusste, dass er keine Kinder hatte und haben konnte, da er sein Herz an Gellert Grindlewald gehängt hatte. So sehr, dass er es niemals überwunden hatte, dass dieser ihn betrogen hatte. So sehr, dass er niemals hätte eien Familie gründen können.

Dumbledore war ein Vater?

Dass er mit Leib und Seele Professor war, das war bekannt gewesen. Dass er lehren wollte, seit er selbst ein Kind war, wusste jeder. Doch all seine Entscheidungen, seine Lebensweise, allein die Tatsache, dass er sich ständig in großer Gefahr begeben hatte, sprach absolut dagegen, dass er irgendwo ein Kind gehabt hätte.

Und schon gar nicht mit Minerva McGonagall. Sie waren Freunde gewesen, wenn nicht sogar beste Freunde, die einen ähnlichen Herzschmerz geteilt hatten. Immer wieder hatte Minerva gesagt, dass Dumbledore der Einzige war, der ihr zur Seite gestanden hatte, als ihr Leben schwierig war. Doch zu einer Liebe war es nie gekommen.

Und nun hieß es, dass er eine Tochter hatte? Ganz plötzlich?

Sie ist Dumbledores Tochter.

Doch wer ist SIE?

Wer ist diese Tochter? Hatte ihre Mutter gerade von Alvina gesprochen. Alvina McGonagall. Kam es gerade zu einem Missverständnis? Irgendwas hatte sie doch falsch verstanden! Es stand völlig außer Frage. Sogar darüber nachzudenken war absolut lächerlich. Wie konnte es sein, dass angeblich gerade sie es sein sollte?

Nein! Das war nicht möglich. Er konnte nicht ihr Vater sein. Albus Dumbledore?

Der größte und mächtigste aller Zauberer? Einer der weisesten Magier aller Zeiten?

Sie konnte es einfach nicht begreifen und je mehr sie darüber nachdachte, während alles andere um sie herum absolut still und dunkel geworden war, musste sie immer deutlicher feststellen, dass es nicht sein konnte.

So vieles sprach dagegen.

Doch ein leises Flüstern drang in ihren Kopf, das sagte: Aber wenn doch?

Ein Zucken, wie ein Blitzschlag, durchdrang sie und ihr Herz blieb augenblicklich stehen.

Ihr Körper wurde ganz heiß, während ihre Ohren taub wurden.

Alles flog an ihr vorbei. Es war das aller erste Mal, dass ihre Mutter ihren Vater überhaupt erwähnte oder dass Alvina erfuhr, welche Wurzeln sie hatte, welche Gene.