Kapitel 8
Si puedo presentar...
(dt: Darf ich vorstellen...)
„Miau." Ich schlug die Augen auf und bemerkt, nach einem kurzen Blick auf die Uhr, das ich den halben Tag verschlafen habe. Ich meine, okay bin ab und an eine Langschläferin, aber 12 Uhr ist für mich unnormal. „Buenos días, Mona." Sie sprang auf meinen Bauch und tapste Richtung Gesicht. „Si, Si. Ich steh ja schon auf." Mit einem zufriedenem Mauzen sprang sie vom Bett und verschwand durch die Tür. Seufzend stand ich auf und sah auf mein Handy. Kein Anruf. Keine SMS. Vermisst mich den keiner? Ich zog mein rotes Nachthemd aus und zog mich um. Ich entschied mich für einen knielangen, nach unten breiter werdenden, roten Rock und ein eng anliegendes, schwarzes Top. Als ich dann vor dem Spiegel stand, wollte mir einfach keine Frisur einfallen, also steckte ich nur einen roten Haarreif rein und war fertig. Noch kurz die nötigste Schminke aufgetragen und dann ab nach unten.
„Buenos días, madre." –„Buenos días. Du solltest früher ins Bett gehen, dann würdest du nicht den halben Tag verschlafen." Ich rollte gespielt mit den Augen „Madre..." Sie lachte auf und ich konnte nicht anders, als mitlachen.„Ich bin im Park." –„Vale! Denk dran deine Sachen zu packen oder willst du länger bleiben?" –„No, ich packe später."Mit Handy, Block und Stift in der Tasche lief ich aus dem Haus. Ich wusste nicht, weshalb ich schon wieder in den Park wollte. Vielleicht hoffte ich innerlich ihn wieder zu sehen. Ein Lächeln überkam mich, als ich daran dachte und an den Tag zuvor. Ich war immer noch glücklich.
Der Park war nicht sehr voll und man konnte die Vögel zwitschern hören. Auf dem Weg zum Fluss vernahm ich das Klingeln meines Handys. Es war Sophia, meine etwas hyperaktive Freundin. „Hola." –„Hola, Kate. Wusstest du das Torres in der Stadt ist und eine Autogrammstunde gibt?" –„Si." Es folgte eine Weile Stille und ich musste lächelnd. Machte ich etwa einen so verrückten Eindruck, dass jeder mich sofort informierte, wenn Herr Torres im Land war? „Sophia?" –„Man, wieso weißt du immer alles?" –„Das mit der Autogrammstunde hat mir mein Bruder schon erzählt und na ja, ich hab ihn vorgestern im Park getroffen. Er ist genau so süß, wie im Fernsehen." –„Echt? Du musst mir alles erzählen. Von vorne bis hinten, mit jedem noch so winzigen Detail." Himmel, was hab ich da nur angerichtet. „Na ja, er war im Park und wurde von Fans belagert. Ich stand vor ihm und hab ihn einfach nur angestarrt und er war so süß. Er hat mich dann gefragt, ob ich auch ein Autogramm möchte. Ich hab dann voll rumgestottert, das war vielleicht peinlich." Ich war fest entschlossen ihr von der 2 Begegnung nicht zu erzählen, sonst wüsste es morgen vielleicht ganz Spanien. „Wow, hast du Fotos gemacht." –„Nein, die Fotografin war ja nicht anwesend." –„Perdon?." Sophia war übrigens nicht nur Hobbyfotographien, sonder auch Reporterin. Ein Grund mehr ihr von dem ganzen nichts zu erzählen. Das wollte er sicher auch nicht.
„Aber ich hab ein Autogramm. Sei stolz auf mich.", erwähnte ich grinsend, worauf sie laut auflachte. „Ich bin stolz auf dich!" –„Danke. Sehr motivierend, wie ernst du das siehst." Es machte mir nichts aus, da wir immer so redeten. Ich hatte nur immer das Gefühl, der Rest der Welt hält uns dann für verrückt. „Kate-Schätzchen, ich muss wieder an die Arbeit. Adios." –„Adios."
Als ich das Handy wieder in die Tasche fallen lies, hatte ich das Ufer des Flusses schon erreicht. Es war verdammt heiß heute, also zog ich meine Ballerinas aus und streckte meine Füße ins Wasser. Als mein Blick auf das silberne Armband an meinem Handgelenk fiel, an dem ein "C" hing, musste ich an Celina denken. Eigentlich hatte ich ja gestern vorgehabt sie anzurufen. Ich beschloss ihr eine SMS zu schicken:
Hola, Schatz.
Kommst du mich morgen besuchen? Ich vermiss dich.
Du kannst auch übernachten, wenn du willst.
Te quiero
Kaum hatte ich die SMS abgeschickt, klingelte auch schon mein Handy.„Si?" –„Hola, amiga. Alles in Ordnung?" –„Si. Wieso fragst du, Celina?" –„Ich weiß nicht, aber deine SMS klang so, als ob du Hilfe brauchst. Also was steht an?" -„Hast du morgen Zeit zum übernachten? Ich muss reden." –„Ja klar hab ich Zeit. Für dich doch immer. Hat es was mit Liebeskummer zu tun?" Oh man, sie klang echt besorgt. Eigentlich war es doch gar nicht schlimm, oder? Und warum fühle ich mich, dann gerade überhaupt nicht mehr so glücklich? Ach, verdammt. „No, eigentlich nicht. Ich muss nur reden über..." –„Si?" Mist. Ich konnte den Namen nicht aussprechen. Ich bewegte zwar meine Lippen, aber es kam einfach kein Ton. Na super und was sollte das jetzt bitte.„Kate?" –„Perdo?. Kommst du jetzt morgen?" –„Si, ich bring den Schokobrunnen mit. Holst du das Obst?" –„Si." –„Okay, also bis morgen. Adios und Te quiero." –„Te quiero."
Ja, ich liebte sie wirklich. Sie war wie die Schwester, die ich nie hatte. Dabei war sie "nur" meine Cousine, jedoch neben meiner Familie, die wichtigste Person in meinem Leben.
Ich bekam Hunger, weshalb ich auf die Uhr, mein Handy, schaute. Ich hatte den restlichen Tag verträumt und es war schon fast halb sechs, weshalb ich mich auf den Heimweg machte. Mich überkam eine plötzliche Leere im Bauch und die ging nicht vom Essensentzug aus. Es war ein komisches Gefühl und mir wurde schlecht. Während ich den restlichen Weg nach Hause rannte, musste ich mir eingestehen, dass mir verdammt schlecht war. Daheim angekommen rannte ich ohne weitere Umwege aufs Klo und schmiss die Tür hinter mir ins Schloss...
Ich richtete mich gerade wieder auf, als ein Klopfen an der Tür hörte.„Kate?" –„Si?" Ich schwankte und hielt es für die beste Idee mich einfach auf den Boden zu setzen. Zögernd kam meine Mutter rein, „Alles in Ordnung bei dir?" Ihr Haare umspielten ihr besorgtes Gesicht.„Ja, mir war nur nicht gut." Sie lächelte mich an und meinte: „Ich bring dich lieber hoch. Vielleicht hast du einen Sonnenstich." –„No no , madre. Geht schon wieder." Ich stand schnell auf und torkelte an ihr vorbei. Als ich bereits aus dem Zimmer war, lehnte ich mich noch einmal zu ihr zurück: „Weißt du wie gut ich jetzt Eis mit Erdbeeren und Sahne vertragen könnte?" Ich lächelte ihr noch kurz zu und wankte voll nach oben.
Mein Mutter war echt super lieb, aber sie lies sich nicht gerne rumkommandieren. Sie hatte eben schlechte Erfahrung gemacht. Auf jeden Fall hatte ich mich mit dem Gedanken angefreundet, wahrscheinlich kein Eis zu bekommen.
Ich lies mich aufs Bett fallen und breitete meine Arme aus. Was war das den? Gerade eben hatte ich noch Hunger und kurz danach wurde mir schlecht. Hatte ich etwa so sehr Hunger gehabt? Als mir ein Gedanke komm, fuhr ich erschrocken hoch, um kurz danach festzustellen, dass das total absurd war. Von wem sollte ich den schwanger sein? Von Fernando's Jacke? Ich musst laut auflachen. Dies nahm ich als Bestätigung, das es mir schon viel besser ging. Ich stand auf, zog meinen hellgrünen Jogginganzug an, nahm Handy und Block und setzte mich ins Bett.
Ich hörte es an der Tür kratzen und erst wollte ich gar nicht auf machen. Ich war einfach zu faul, um aufzustehen. Dann ging es mir aber so auf die Nerven, dass ich doch aufmachte und Mona mit einem protestierendem "Miauz" hereintapste. „Dir auch ein freundliches Hallo." Als ich zurück ins Bett geschlurft war, setzte ich mich ans Kopfende und zog die Decke bis zum Bauch hoch. Lächelnd sah ich auf das Bild in meinem Handy. Er hatte wirklich etwas wunderbares, etwas schönes, etwas so...unerreichbares. Ich merkte nicht das mir eine Träne die Wange runterlief. Ich merkte allgemein nichts und ich kam mir vor wie in Trance. Ich sah nur wie gebannt auf mein Handy. Oh man. Ich hätte es besser wissen müssen. Er war ein Profifußballer und dazu noch weltbekannt. Es war schon Wunder genug, dass wir uns ein zweites Mal getroffen haben und Essen gegangen sind. Auf Tag folgt Nacht, auf hell folgt dunkel, nach gut kommt böse, nach Ebbe kommt Flut.
Mona, der das nicht unbemerkt blieb, kuschelte sich an mich. „Du weißt immer wann ich dich brauche." Ich kicherte, während Mona mich still ansah. „Ich zieh mal nach Hollywood, dort gibt es anscheinend immer Happy Ends." Kurz lachte ich auf und schrieb eine Notiz in meinen Block. Mona rollte sich auf meinem Schoß zusammen und nach dem ich auf die Idee gekommen bin, das Handy besser wegzulegen, kraulte ich sie.
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Te quiero - Träumen erlaub
FanfictionDie Liebe zwingt dich dazu Dinge zu tun, welche du vorher nicht für möglich gehalten hast. Kate versucht nicht aufzufallen, zum Schutze ihrer Familie, doch dann tritt jemand in ihr Leben, der genau das tut und plötzlich steht Sie vor der Entscheidun...